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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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blutigen Rosen. Für mich kam es darauf an, einen Mord zu verhindern. Die Zeit verrann, und ich war nicht viel weiter gekommen.
    Zugegeben, ich hatte ein paar Leute warnen können. Ich wußte, daß Patricia Ardworth im Gegensatz zu allem, was bisher über sie geschrieben oder behauptet worden war, männliche Gesellschaft durchaus zu schätzen gewußt hatte. Aber meinem eigentlichen Ziel war ich noch keinen Schritt näher gekommen.
    Ich fuhr zurück in die Stadt. Unterwegs fiel mir ein, was Coster über den kanariengelben Wagen gesagt hatte. Ein Mann namens Andy Parker war gezwungen gewesen, ihn vor dem Lokal stehenzulassen. Ich fragte mich plötzlich, ob Parker das nicht ganz bewußt getan hatte, um aus diesem oder jenem Grund als Verdächtiger auszuscheiden.
    Ich stoppte, wendete und fuhr zurück. Ich wollte mich davon überzeugen, ob das gelbe Kabriolett tatsächlich fahruntauglich war.
    Zehn Minuten später hielt ich erneut vor dem Pickup. Der Himmel färbte sich pastellrot ein. Der Abend zog langsam herauf. Der Mörder rüstete sich zur Tat.
    Ich stieg aus dem Wagen und überquerte den Parkplatz. In diesem Moment hörte ich das Stöhnen. Es kam aus dem Pickup.
    Ich rannte die Holztreppen hoch und verwünschte gleichzeitig meine Eile. Die Stufen wirkten wie Resonanzböden und warnten jeden eventuellen Gegner. Aber falls es einen gab, hatte er sowieso schon meine Ankunft mit dem Wagen gehört.
    Ich stieß die Tür auf und hastete in das Lokal. Im Inneren war es dunkel. Ich brauchte ein paar Sekunden, um den jähen Wechsel zu verkraften. Dann fand ich einen Schalter. Ich knipste das Licht an.
    Coster hing hilflos an der offenstehenden Toilettentür.
    Ich erkannte ihn nur an seinem burgunderroten Strickhemd und den hellen Popelinehosen.
    Sein Gesicht hatte sich gründlich verändert. Es war blutverschmiert.
    Er lebte noch, aber die Art seines Stöhnens machte deutlich, daß ihm kaum noch zu helfen war.
    Ich sprintete auf ihn zu, um ihn aus seiner qualvollen Lage zu befreien.
    Man hatte ihm die Arme nach hinten über die Oberkante der Tür gezogen und zusammengebunden. Die Stricke waren mit den Türknauf verbunden.
    Costers Füße baumelten etwa zwei Fuß über dem Boden. Er mußte wahnsinnige Schmerzen haben. Die Last seines Körpers preßte die nach hinten gezogenen Arme gegen die scharfe Türkante.
    Ich löste mit fliegenden Fingern die Stricke. Coster fiel zu Boden. Ich drehte ihn behutsam auf die Seite. Er öffnete die Augen. Er wollte sprechen, brachte aber kein Wort hervor. Aus seinem Mund quoll Blut.
    Ich merkte, wie sich in meinem Magen ein Knoten bildete, ein stahlhartes Gewächs, das nach Vergeltung für diese unmenschliche Tat schrie und gleichzeitig Mitleid für diesen Mann erzeugte, »Wer war es?« fragte ich ihn.
    Costers Adamsapfel glitt mühsam auf und nieder. Er rang nach Luft. Ich war nicht sicher, ob er mich erkannte. Vielleicht war es nur ein letztes Aufbäumen des geschundenen, buchstäblich zu Tode geprügelten Körpers.
    »Rinzetti«, flüsterte er. »Rinzetti.« Dann rollte sein Kopf zur Seite. Der Körper entspannte sich. Costers Seufzer klang erleichtert.
    Es war sein letzter.
    Vor mir lag ein Toter.
    Ich richtete mich auf. Ich merkte plötzlich, daß ich zitterte. Die Mörder konnten noch nicht weit gekommen sein. Es waren mindestens zwei gewesen, das stand fest. Ein einzelner wäre nicht dazu imstande gewesen, Coster an die Tür zu hängen.
    Das alles hatten sie innerhalb von zehn, zwölf Minuten geschafft. Sie mußten sofort nach meiner Abfahrt gekommen sein.
    Rinzetti! Wer war Rinzetti? Ich hörte den Namen zum erstenmal. Ich trat ans Telefon. Neben dem Apparat hing ein handgeschriebenes Verzeichnis mit den wichtigsten Rufnummern. Die des Sheriffs war rot unterstrichen. Ich rief ihn an.
    »Boulder«, meldete er sich.
    »Cotton«, sagte ich. »Coster ist in seinem Lokal ermordet worden. Kommen Sie bitte sofort her. Wundern Sie sich nicht, falls ich nicht da sein sollte. Ich versuche, die Täter zu schnappen.«
    Ich schmetterte den Hörer auf die Gabel. Ich wollte schon kehrtmachen und zur Tür sprinten, als mein Blick plötzlich von einem Namen auf dem Telefonverzeichnis gebannt wurde. Er sprang mir förmlich in die Augen.
    Der Name lautete Rinzetti.
    Mir war es zumute, als erhielte ich einen Schlag in die Magengrube. Ich schnappte mir den Hörer und kurbelte Rinzettis Nummer herunter.
    Das Freizeichen tutete höhnisch. Niemand meldete sich. Ich wollte schon wieder auflegen, als endlich

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