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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sonnenschirm am Rande des Bassins ruhte ein Girl in einem Liegestuhl. Es trug einen Bikini. Es schien zu schlafen. Ein Arm hing wie leblos auf den Boden, ein aufgeschlagenes Buch war den Fingern entfallen.
    Ich machte einen Schritt nach vorn.
    Bei diesem Schritt blieb es zunächst. Das Krachen des Schusses war so laut, als stünde der Schütze unmittelbar hinter mir. Ich warf mich zu Boden. Ich hatte das Gefühl, daß mich die Kugel nur um Haaresbreite verfehlt hatte.
    »Hallo, alter Freund!« rief eine Stimme. »Was treiben Sie denn da mit der Nase im Gras? Suchen Sie Regenwürmer fürs Angeln?«
    ***
    Ich kam auf die Beine und drehte mich um. Im Rahmen des offenen Fensters stand der grinsende Lennox. Er batte das Gewehr aufgestützt und hielt sich daran fest.
    »Sie sind mir geradewegs in die Schußlinie marschiert«, sagte er. »So kommt man unter die Erde, mein Freund. Warum haben Sie nicht vorn geklingelt? Ich konnte nicht ahnen, daß Sie plötzlich hier auftauchen. Ich hatte einen dieser verdammten Vögel anvisiert.«
    »Derek!« rief eine Mädchenstimme vom Bassin her. »Was ist geschehen?«
    »Nichts von Bedeutung«, rief er zurück. »Du kriegst Besuch, mein Schatz.« Er grinste mich an. »Oder wollen Sie zu mir? Haben Sie es sich mit dem Drink anders überlegt? Wenn ja, dann gratuliere ich Ihnen zu Ihrer instinktsicheren Nase. Der Whisky im Hause Ardworth ist zehnmal besser als der, den man im Klubhaus bekommt.«
    Er verschwand vom Fenster. Ich klopfte mir ein paar Gräser von der Hose und ging zu Celeste Ardworth. Sie hatte sich aufgesetzt und musterte mich prüfend. Ihre großen Augen hatten einen grünlichen Schimmer, die Pupillen waren von einem braunen Kranz umgeben. Ein paar Sommersprossen um die Nase herum gaben dem Girl einen spitzbübischen Ausdruck. Der Mund war voll und weich.
    »Cotton«, stellte ich mich vor. »Jerry Cotton vom FBI.«
    »Celeste Ardworth«, sagte sie und wies auf einen Gartenstuhl. »Setzen Sie sich, bitte.«
    Ich nahm Platz. Celeste streckte sich wieder auf dem Liegestuhl aus. Ihr schlanker, beweglicher Körper war glatt und ohne Makel. Der Bikini enthüllte mehr, als er verbarg. Celeste verschränkte ihre Arme unter dem Nacken und schloß die Augen. Ich hatte das Gefühl, daß sie mich unter ihren langen seidigen Wimpern hervor betrachtete, aber möglicherweise täuschte ich mich.
    »FBI«, sagte sie. »Wieder einmal. Geht es um Patricia?«
    »Ja und nein. Der Mörder hat versprochen, erneut zuzuschlagen«, sagte ich.
    Celeste hob nicht einmal die Lider. Sie blieb völlig gelassen. Ich erzählte ihr von dem Anruf, ließ aber den Zettel unerwähnt.
    »So etwas nehmen Sie ernst?« fragte mich das Girl spöttisch.
    »Sagen Sie mir bitte, mit wem Patricia befreundet war«, äußerte ich.
    Celeste riß die Augen auf. »Patricia? Wie meinen Sie das?«
    »Es wird Zeit, daß wir ihre männlichen Bekannten unter die Lupe nehmen«, sagte ich.
    »Sie sind nicht recht bei Trost«, meinte das Girl. »Patricia war noch ein Kind, als sie das Opfer dieser Bestie wurde.«
    »Sie war fast achtzehn«, stellte ich richtig. »Und sie hatte keinen Grund, sich besonderer Enthaltsamkeit zu befleißigen.«
    Celeste runzelte die Augenbrauen. Sie sah nachdenklich aus. »Ich bin einige Jahre älter als Patricia. Eigentlich habe ich sie gar nicht richtig gekannt. Sie lebte hier in Hawthorne, und ich wohnte in New York. Wir sahen uns zwar manchmal, aber Sie wissen ja, wie es bei solchen Gelegenheiten zugeht. Man wechselt ein paar Höflichkeiten, sagt ein paar nette Dinge und hofft, daß der andere bald wieder geht. Als Patricia starb, war ich zweiundz'wanzig, Natürlich hatte ich damals sehr viel andere Interessen als meine Schwester. Sollte sie wirklich Freunde gehabt haben? Es würde mich nicht überraschen.«
    »Wieso?«
    »Schwer zu sagen. Sie hatte so etwas im Blick, sie war lebenshungrig, falls Sie wissen, was ich damit meine. Auf der einen Seite bemühte sie sich, die brave Tochter zu sein und Papi nur Freude zu machen… Aber da war noch etwas anderes in ihr, das möglicherweise ein Ventil brauchte. Ja, weshalb sollte sie sich nicht ein paar heimliche Freunde angeschafft haben? Möglich ist das schon, aber Sie sind an der falschen Adresse, wenn Sie sich von mir ein paar Hinweise darauf erhoffen.«
    »Gehört Mr. Lennox zur Familie?«
    Celeste Ardworth lachte. »Derek? Nein, nein. Er ist nicht der Typ, der seßhaft wird. Ich bin mit ihm befreundet. Er leistet mir ein paar Tage Gesellschaft — auch

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