Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Ich meine — die Kondition hatte ziemlich nachgelassen.«
    »Ich bin sofort hinter ihm her«, fuhr der Cop fort, »aber zu spät. Bis Rosy mir alles erzählt hatte… Sie ist keine von den ganz schnellen, aber lieb!« fügte er mit einem schnellen Seitenblick auf das Mädchen hinzu. »Hab’ ihn nicht mehr gekriegt, und dann gleich meine Meldung losgelassen.«
    »Gut«, sagte ich. »Aber was hat er denn eigentlich gewollt?«
    Der Polizist sah Rosy an, und die wechselte das Standbein und nahm sich die Flasche vor. Erst nach einem weiteren langen Schluck sagte sie: »Spielzeug.«
    »Spielzeug?«
    Sie nickte ernsthaft. »Er wollte ’ne Wasserpistole. Hat sich ziemlich dämlich dabei angestellt. Als hätte er so ’n Ding noch nie gesehen. Und die beste mußte es sein.«
    »Hat er gesagt wofür?«
    Wieder nahm Rosy einen Schluck und nickte.
    »Er wollte seinem kleinen Neffen was mitbringen. Kann auch sein Enkel gewesen sein, das weiß ich nicht mehr. Und alt genug dafür sah er ja aus. Aber ich glaube, es war doch sein Neffe. Und ich sollte sie nicht füllen und nicht einpacken. Dabei hätte er die Geschenkpackung gratis gekriegt. Richtiger Provinzonkel.«
    Phil sah mich an. Aber wir kamen nicht dazu, unsere Gedanken auszutauschen. Um die Ecke stob ein Streifenwagen, gefolgt von einem Motorrad. Beinahe hätten sie unseren Hubschrauber gerammt, der allerdings auch ziemlich im Weg stand. Der Pilot zog nur eine Augenbraue hoch.
    »Mr. Cotton? Mr. Decker?«
    Wir nickten. Zwei stämmige Polizisten begrüßten uns.
    »Ich habe, glaube ich, den Gesuchten gesehen. Leider nicht erkannt. Der Steckbrief hing erst im Office, als ich von der Streifenfahrt zurückkam.«
    »Wie haben Sie ihn erkannt?« fragte Phil.
    »Gar nicht, wie gesagt. Er hielt im Waldschutzgebiet und warf ein Streichholz aus dem Wagen. Da habe ich ihn angesprochen. Er hatte einen Kasten mit Glasröhren auf dem Schoß und sagte, er wäre Tierarzt und müßte mit einem seltenen Impfmittel weiter zur nächsten Farm.«
    »Und sein Aussehen stimmte mit dem Steckbrief überein?«
    »Nicht ganz. Muß ein altes Bild sein. Aber die Ähnlichkeit war unverkennbar.«
    »Wann war das?«
    Der Polizist hob die Schultern. »Genau kann ich es nicht sagen. Vielleicht vor anderthalb Stunden bin ich mit dem Motorrad auf Streife gefahren, habe ihn etwa hinter dem Ortsausgang gestellt — na, vielleicht eben zehn Minuten später. Dann habe ich meinen Rundkurs abgefahren, und das dauert ungefähr dreiviertel Stunde. Die Zeit im Office, dann die Fahrt hinterher… Es könnte mit eineinviertel Stunden hinkommen.«
    Ich wandte mich an das Mädchen. »Und wann war er bei Ihnen im Laden?«
    Sie setzte die Flasche ab. »Keine halbe Stunde her.«
    Phil und ich sahen uns in die Augen. Er nickte unmerklich. Ich ging zum Hubschrauber zurück. Myrna gab mir den Chef fast augenblicklich. Er mußte auf den Anruf gewartet haben.
    »Cotton am Apparat.«
    »Ja, Jerry? Was Neues?«
    »Ich glaube, wir haben ihn eingekesselt, Chef. Ich spreche von Benden aus. Hier ist vor etwas mehr als einer halben Stunde jemand durchgekommen, der Bedrich sein muß.«
    »Und jetzt hätten Sie gern die ganze Gegend eingekreist?«
    »Ja. Und mit einem Durchmesser, von Benden ausgehend, der einem schnellen Wagen entspricht, beziehungsweise der Strecke, die er in der Zeit von hier aus zurücklegen könnte, ehe unsere Sperren stehen.«
    »Natürlich. Welche vermutliche Richtung wird er zur Flucht nehmen?«
    »New York. Aber das ist nicht sicher.«
    »Dann fange ich in dieser Richtung an. Ich bringe alles auf die Beine, was ich kann. Ende.«
    »Ende«, sagte ich. Der Hubschrauberpilot hatte alles mitgehört, aber er ließ es nicht erkennen. Er zog sein vorgestrecktes Bein zurück, um mich vorbeizulassen. Ich winkte Phil heran.
    »Wir lassen ringsum absperren.«
    »Feine Idee. Bedrich scheint Kurs New York zu fahren, oder?«
    »Ja. Und da wird er uns in die Arme laufen.«
    »Hoffentlich«, sagte Jumper, und wir blickten ihn beide verwundert an.
    »Hören Sie«, begann Phil, und ich fiel ein: »Alles verhältnismäßig ebenes Gelände. Wald… Na schön. Aber wir sind hier nicht in den Rocky Mountains. Und so viele Straßen gibt es auch nicht.« Der Pilot hob die Schultern und brachte damit seine Verachtung für alles, was sich auf der Straße bewegte, zum Ausdruck.
    »Mich geht’s ja nicht viel an«, murrte er. »Aber der Kerl hat mehr als eine halbe Stunde Vorsprung. Er kann nur achtzig Meilen in der Stunde fahren, sonst

Weitere Kostenlose Bücher