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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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in der Hauptsache Putzmittel, Schuhcreme und Bohnerwachs hergestellt.«
    »Und?«
    »Seit ein paar Jahren scheint er sich daneben auch noch anderen Forschungen gewidmet zu haben. Es hat ein paarmal bei ihm Feuerwerk gegeben, und dann hat er zuletzt auch einen ziemlich starken Verbrauch an weißen Mäusen gehabt. Er sagte, das brauche er, um die Verträglichkeit seiner Mittel auszuprobieren. Es hat einmal allerhand Stunk gegeben, als der Frauenverein aus der nächsten Stadt dahinterkam. Irgendwie hat er die aufgescheuchten Damen beruhigen können. Verdächtig ist es jedenfalls.«
    »Ja. Aber es hilft uns nicht weiter.«
    »Das nicht«, sagte Phil und tippte dem Piloten auf die Schulter.
    »Halt den Vogel mal an, Luftkutscher. Vielleicht kriege ich von hier aus eine Verbindung zur Zentrale.«
    Er langte sich das Funksprechgerät und begann in der Gegend herumzufunken. Aus den spärlichen Antworten entnahm ich, daß er sowohl Verbindung bekommen hatte als auch Neues erfuhr. Der Hubschrauber stand währenddessen fast bewegungslos über einer kleinen Ortschaft, in der die Kinder zusammenliefen und zu uns heraufstarrten.
    Erst als Phil den Hörer in die Halterung schob, wandte sich der Hubschrauberpilot um.
    »Wenn ihr hier noch was vorhabt…«
    »Fahr weiter«, sagte Phil. »Harpers Falls. Wenn es geht, möchte ich zum Platz vor der Polizeistation.«
    Der Pilot schob seinen Knüppel nach vorn.
    »Das läßt sich machen«, meinte er ungerührt, »vorausgesetzt, die Station befindet sich nicht gerade in der Spitze einer Palme.«
    »Palmen sind hier verhältnismäßig selten«, meinte Phil und reichte mir die Zigarettenpackung herüber. Ich sah ihn fragend an.
    »Ein Cop hat da einen Wagen gesehen, der genau dem Typ entspricht, den Bedrich jetzt fährt. Soll versucht haben, die umliegenden Wälder anzustecken, oder so. Jedenfalls ist es dem Kollegen erst aufgefallen, als er wieder in seine Station zurückkam und dort den Fahndungsbefehl sah.«
    Das Lämpchen am Funksprechgerät leuchtete abermals auf. Ich nahm mir den Hörer.
    »Zentrale an Cotton«, sagte Myrna, und diesmal waren atmosphärische Störungen dazwischen.
    »Cotton hier. Was gibt es?«
    »Wir haben eine Meldung vorliegen aus einer Ortschaft in der Nähe von Harpers Falls. Dort will eine Verkäuferin jemanden gesehen haben, der ungefähr dem Steckbrief Bedrichs entspricht. Der Ort heißt Benden.«
    »Danke«, sagte ich. »Wir fliegen mal hin und sehen nach. Ende.«
    Ich nahm mir die Karte, die unser Pilot auf dem Oberschenkel festgeschnallt hatte. Benden war der nächste Ort hinter Harpers Falls, allerdings rund fünfundzwanzig Meilen davon entfernt.
    »Plan geändert«, sagte ich. »Eine Station weiter, bitte. In Benden muß ein Drugstore sein. Je näher wir daran landen, desto besser.«
    Der Pilot nickte und nahm sich seine Karte vor.
    »Ich werde euch auf den Treppenstufen davor absetzen und mein Vögelchen am Pferdebalken anbinden.«
    Die Maschine stellte sich noch etwasschräger, als er die neue Richtung einschlug. Unter uns ringelte sich das Band der Autostraße. Mal verschwand der helle Strich im Schatten tiefer Wälder, mal schwang er über eine kurze Lichtung.
    Harpers Falls glitt unter uns hindurch. Wir sahen auf dem Platz vor der Polizeistation einen hellen Streifenwagen parken, und auch ein Motorrad war aufgebockt.
    »Hol doch die beiden da unten nach Benden«, sagte ich. Phil begriff und begann wieder mit dem Funksprechgerät zu spielen. Er war noch nicht ganz fertig, als der Pilot die Nase unseres Helikopters steil nach unten nahm.
    »Festhalten!« sagte er. Dann gab es einen kurzen Ruck, und als sich die Staubschwaden um uns herum erhoben, nickte er: »Benden. Jemand aussteigen?«
    Er hatte uns tatsächlich fast auf die Stufen des Drugstores gesetzt. Da stand ein Streifencop und hustete sich den Staub aus der Lunge, und neben ihm lehnte ein hübsches junges Mädchen im grünen Pullover und Blue jeans in der Tür. Sie nuckelte an einer Colaflasche, in die sie gleich drei Strohhalme hineingesteckt hatte, und sah uns mit großem Interesse entgegen.
    »Das ist Rosy«, sagte der Cop. »Ich stand gerade da drüben und klebte den Steckbrief an, als sie aus dem Laden herausgestürzt kam und schrie, der Bursche wäre eben bei ihr gewesen.«
    »Der auf dem Steckbrief?« fragte Phil überflüssigerweise.
    Rosy nickte langsam und nahm die Flasche vom Mund. »Ungefähr«, sagte sie.
    »Wie?«
    »Na ja — etwas älter sah er schon aus. Und nicht mehr so gut.

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