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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat er die Streife auf dem Hals. Wenn die Fluchtrichtung bekannt ist — warum segeln wir nicht hinter ihm her? Mit meinem Vogel haben wir ihn bald.« Ich zögerte noch, aber Phil sagte: »Immerhin eine Art Vorschlag zur Völkerverständigung. Fahr ab, Bruder!«
    Wir kletterten hinein. Die Rotorflügel begannen wieder zu schwirren, dann tauchte Jumper mit einem kühnen Satz die kleine Ortschaft in eine Art Sandsturm, und das letzte, was ich im Staub verschwinden sah, war das Mädchen mit einer neuen Flasche Cola in der Hand.
    ***
    Die nächste größere Stadt bei Benden und Spring Falls ist Harristown. Zwei Dinge in Harristown sind für diesen Fall wichtig gewesen. Das erste ist der Flugplatz, der eine tägliche direkte Verbindung nach New York hat; nicht gerade mit einem Düsenklipper, aber es reicht für den örtlichen Bedarf.
    Das zweite, ungleich wichtiger, war ein gewisser Jerome Blunt, und in seinem Gefolge jemand, der in den einschlägigen Kreisen unter dem Namen Killer-Bell bekannt war. Zusammen bildeten diese beiden eine Art Firma, die an der gesamten Ostküste einen Ruf genoß, der die Unterwelt und die Staatsanwaltschaften gleichermaßen interessierte.
    Gegen ein genügend hohes Honorar wurde die Firma Blunt & Bell tätig, wenn es galt, irgendwo irgend jemand mit dem geringstmöglichen Aufsehen aus dem Verkehr zu ziehen — und kaum verwertbare Spuren zu hinterlassen.
    Nach außen hin lebten die beiden Killer zwischen ihren »Einsätzen« recht zurückgezogen. Sie hatten einen Bungalow am Stadtrand gemietet, fuhren nur einen alten Buick und versahen ihre Wirtschaft ohne fremde Hilfe. In den Geschäften ihres Viertels kannte man sie als ordentliche, wenn auch ein wenig scheu und manchmal grobe Burschen, und ein Gerücht wollte wissen, daß sie sich mit dem Präparieren und Versenden von Schmetterlingen befaßten.
    An diesem Tag hatte Jerome Blunt etwa eine halbe Stunde nach dem Frühstück die Zeitungen gelesen, als er die Finger in den Mund schob und zweimal grell pfiff.
    Er war keine Schönheit. Sein hageres, blau rasiertes Gesicht stach aus einem nachlässig gewaschenen Hemdkragen hervor. Die Hände waren knochig und außerordentlich lang. W&s auf den Pfiff hin aber ins Zimmer schlich, war eine Karikatur Jerome Blunts. Killer-Bell erreichte zwar nicht die Höhe seines Genossen und Chefs, aber seine Nase war spitzer, der Hals faltiger, er hatte noch weniger Haare als Blunt auf dem seltsam geformten Schädel, und mit den Fingern einer Hand hätte er ohne weiteres Twiggys Taille umfassen können — selbst, wenn er sich vorher die langen Nägel geschnitten hätte.
    Mit eben diesen bläulichen Nägeln fuhr er sich jetzt über die Wange, und das klang, als wenn man mit der Harke durch trockenes Schilf fährt.
    »Was ist denn?«
    Blunt warf ihm nur einen kurzen Blick zu.
    »Was hast du gemacht?« Seine Stimme war heiser und fast flüsternd. Bell riß die stahlblauen Augen auf.
    »Hühner gefüttert. Füttere jeden Morgen die Hühner, wenn du es noch nicht weißt. Und es sieht ganz danach aus, als wären wir bald auf die Eier angewiesen. Die Weiße legt ganz ordentlich, und wenn wir nicht bald neue Kundschaft bekommen, wirst du noch mal froh sein über die Gackhennen. Oder?«
    »Kein Oder. Ich habe Zeitungen gelesen. Vielleicht springt dabei auf die Dauer doch mehr heraus. Hier, nimm den Artikel! Den über die Sache in Farrington!«
    Bell wischte sich die Hände an den Hosen ab, nahm das Blatt und las.
    »Na?«
    Bell hob den Vogelkopf.
    »Arme Kerle«, sagte er. Blunt schnaubte.
    »Arme Kerle? Du hast mal wieder nichts verstanden. Woran sind die beiden Leute gestorben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Natürlich. Der Zeitungsschmierer weiß auch nur die Hälfte, und die hat er noch falsch verstanden. Aber ich weiß, was da los war!«
    »Ja?« In Beils Augen war schwaches Erstaunen aufgeglommen. »Sagst du es mir?«
    »Es wird mir nichts anderes übrigbleiben. Dieser Bedrich, der sich davongemacht hat, der hat ein neues Gift erfunden. Ein Kontaktgift. Wenn du davon nur die geringste Spur unter die Haut bekommst, bist du hin. Du und jeder andere. Niemand sieht eine Einschußstelle. Verstehst du jetzt?«
    Bell dachte nach und nickte.
    »Gott sei Dank«, atmete Blunt auf. »Ich denke, du läßt jetzt einmal deine Hühner eine Weile in Ruhe und suchst diesen Bedrich! Wette, daß der noch einen gewissen Vorrat von dem Zeug mit sich herumschleppt. Sonst hätte er sich gleich stellen können. Ab, mein Lieber!«
    »Aber — wie

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