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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Endstation. Alles aussteigen.«
    ***
    Blunt erhob sich mühsam aus seinem Sessel und griff nach dem Hörer des Telefons.
    »Hallo, Blunt?«
    »Ja? Wer spricht?«
    »Bell. Chef, ich habe vielleicht ein Glück gehabt! Zwei G-men, die hinter Bedrich her sind, sitzen hier im Airbus-Hotel.«
    »Weiter!«
    »Hab’ sehr wenig erfahren können. Das meiste habe ich aus dem Funkverkehr. Bedrich kann noch nicht weit sein. Die ganze Gegend haben sie abgesperrt, und für diese Nacht ist jedenfalls Ruhe. Die Sperren stehen.«
    »Gut. Du bleibst in dem Hotel und läßt die G-men nicht aus den Augen. Sobald sie weitermachen, meldest du dich. Verstanden?«
    »Wird diese Nacht wohl nichts werden, Chef. Sie haben sich zusammen mit dem Hubschrauberpiloten ein paar mächtige Steaks bestellt und Zimmer genommen. Der Hubschrauber steht draußen und wird auf getankt.«
    Blunt wedelte ärgerlich mit seiner Zigarre durch die Luft.
    »Einen Hubschrauber haben wir nicht, du Idiot. Also paß auf, wohin sie als nächstes fliegen. Ich werde die Nacht hier am Funkgerät zubringen. Kann ich dich in dem Hotel erreichen?«
    »Ja, Chef. Ich habe mir Zimmer einhundertsieben genommen, direkt neben den beiden G-men.«
    »Gut. Beobachte jetzt weiter!«
    »Ja. Chef, und wenn Bedrich in eine der Fallen fährt?«
    »Dann erfährst du es ja wohl als erster, wenn du die Ohren aufhältst. Ende.«
    ***
    »Er kommt zurück«, murmelte der Hubschrauberpilot und stach die Gabel in seinen gemischten Salat, der ihm gar nicht besonders zu schmecken schien. »Hat telefoniert.«
    »Vielleicht ein Geschäftsreisender?« meinte Phil. »Er scheint hier bekannt zu sein. Kommt wahrscheinlich öfter her.« Ich kaute meine Portion Steak hinunter und schüttelte dann den Kopf.
    »Glaube ich nicht. Was soll ein Geschäftsreisender hier abseits des Ortes und der Durchgangsstraße im Airbus-Hotel? In der Stadt gibt es billigere Hotels, und er hat es näher zu seinen Kunden. Es sei denn, er verkauft Flugzeugersatzteile — aber so sieht er mir nun wirklich nicht aus! Irgendwie kommt mir sein Gesicht sogar bekannt vor.«
    Der Mann ließ sich wieder am Nebentisch nieder und bestellte einen Bourbon-Soda.
    Unser Pilot zwinkerte mit den Augen. »Ich glaube, wir sollten diese doch sehr auffallende Bodenformation im Auge behalten, die wir da gesehen haben«, sagte er, als wären wir ein Team von Geologen, das mit einem Hubschrauber die Gegend abflog. Vielleicht konnte das verfangen, denn der Hubschrauber trug in der Tat unverfängliche Kennzeichen. »Möglicherweise müssen wir da morgen früh noch einmal nachsehen. Meinen Sie nicht auch?«
    Phil nickte und brachte ein eifriges Lächeln zustande.
    »Interessant ist das alles natürlich sehr. Aber ich denke, wir reden jetzt mal nicht mehr vom Geschäft.« Er winkte dem Mädchen und bestellte drei Whisky-Soda. »Übrigens… die Kleine erinnert mich an etwas. Ich kannte da mal ein Mädchen in Topeka, Freunde — schwarzhaarig wie die Madonna selbst, aber sonst…«
    Miß Melina Frederic sah auf die Uhr. Sie schloß ihre Geschäftsbücher, zog den Schlüssel aus der Tasche und klappte die Kasse zu. Der Schlüssel drehte sich zweimal im Schloß. Dann löschte sie das Licht, nahm im Dunkeln ihren Hut vom Haken und sog noch einmal die feuchte, warme und unverkennbare Luft der kleinen Wäscherei ein, ehe sie zur Tür ging und sie hinter sich abschloß.
    Sorgsam verriegelte sie ihr Geschäft, zog sogar die stählernen Rolläden herunter und schloß sie ab. Dreifach schien ihr jetzt gesichert, was sie und die beiden Mädel an diesem Donnerstag eingenommen hatten. Sie wandte sich nach rechts und ging die einsame Straße hinunter. Ihre Schritte hallten von den Häuserwänden wider.
    Die Schritte, die ihr von der zweiten Querstraße an folgten, nahm sie sehr wohl wahr. Aber sie hatte keine Angst. In diesem Viertel mußte man sowieso immer darauf gefaßt sein, daß man von einem einsamen Betrunkenen angesprochen wurde — und dafür hatte sie stets ein paar trostreiche Worte parat, die den Burschen auf ein anderes Ziel lenkten. Sollte es ein bißchen ernster werden — Melina Frederic trug keinerlei Wertsachen bei sich, dafür aber eine Dose Haarspray, wie sie nach den neueren Sicherheitsbestimmungen nicht mehr hergestellt werden durfte, aber in ihrem geheimen Vorrat noch in ein paar Exemplaren vorhanden war. Diese alten Dosen waren keineswegs feuerfest. Im Gegenteil: hielt man ein brennendes Feuerzeug in den Spraystrahl, so hatte man einen

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