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Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren es jubilierende Geigen, die eine Frequenz von etwa 18 000 Hz erreichten.«
    Easton stieß einen Pfiff aus. »Unser Mann ist demzufolge ein talentierter Techniker.«
    »Vielleicht auch nur ein genialer Bastler«, sagte ich. Dann erklärte ich ihm, weshalb ich in der Wohnung gewesen war und warum das FBI sich für Wyler interessiert hatte. Selbstverständlich erwähnte ich auch die Todesdrohung, die Wyler bekommen hatte.
    »Er wollte mir noch etwas sagen — vermutlich einen Namen«, schloß ich. »Der Name begann mit einem M.«
    Easton steckte sich eine Zigarette an. »Er wohnt allein?«
    »Ja.«
    »Es dürfte dem Täter also nicht sonderlich schwergef allen sein, in die Wohnung einzudringen und die Lautsprecher auszutauschen, während Wyler im Office war.«
    »Ich habe mir das Türschloß noch nicht angesehen.«
    In diesem Moment klingelte es. »Lassen Sie mich das machen«, bat ich Lieutenant Easton. »Das wird sein Bruder sein.«
    Ich öffnete die Tür. »Fred Wyler«, stellte sich der hochgewachsene Besucher vor. Er hatte ein schmales, etwas kantiges Gesicht mit hellen, durchdringenden Augen. Sein kleiner gepflegter Schnurrbart gab ihm einen dandyhaften Anstrich, der auch in dem modischen Anzug zum Ausdruck kam. Ich wußte zwar, daß Fred der ältere der Wylers war, aber trotz eines Schnurrbartes wirkte er jünger. Ich führte ihn in das Speisezimmer.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Fred Wyler nervös. »Was sind das für Leute nebenan? Ich höre doch Stimmen.«
    »Wollen Sie sich nicht setzen?« fragte ich ihn.
    Fred Wyler nahm abrupt Platz. Er saß sehr steif und wurde plötzlich blaß. »Um Himmels willen«, murmelte er. »Machen Sie es kurz, Sir! Arnold ist etwas zugestoßen, nicht wahr?«
    »Er ist tot.«
    Fred Wylers Blick wurde starr. Seine Mundwinkel zuckten. Ich merkte, daß es ihn Mühe kostete, seine Beherrschung zu wahren.
    »Ich habe es nicht ernst genommen«, murmelte er. »Ich dachte, das sei doch nur Unsinn…«
    »Was nahmen Sie nicht ernst?«
    »Den Anruf, von dem er mir berichtete«, antwortete Fred Wyler. »Arnold erhielt eine Todesdrohung, müssen Sie wissen. Das brachte ihn ganz durcheinander. Er wollte noch heute verreisen.« Fred Wyler schlug plötzlich beide Hände vor das Gesicht, Ich sah das Zucken seiner Schultern und trat ans Fenster und blickte hinaus. Ich gab Wyler einige Minuten Zeit, sich zu fassen, dann drehte ich mich wieder um.
    »Ich war dabei, als die Schüsse fielen«, sagte ich. »Ehe Ihr Bruder starb, wollte er mir noch etwas sagen… Ein Wort oder einen Namen, der mit M begann. Haben Sie eine Ahnung, was das gewesen sein könnte?«
    Fred Wyler schüttelte den Kopf. »Nein! Hatte er… War es schlimm?« würgte er hervor.
    »Sie meinen, ob er unter Schmerzen sterben mußte? Nein, es war sofort vorbei«, tröstete ich ihn. »Der Mörder hat sich einen teuflischen Trick ausgedacht. Er installierte zwei Pistolen in den Stereolautsprechern. Die Waffen waren auf den Ohrensessel gerichtet und wurden von einer bestimmten Klangfrequenz ausgelöst, Das bedeutet, daß der Mörder die Lebensgewohnheiten Ihres Bruders genau kannte. Ich hoffe, das hilft uns weiter. Wer waren die Freunde und Bekannten Ihres Bruders, mit wem kam er häufig in dieser Wohnung zusammen?«
    »Ich brauche etwas zu trinken«, murmelte Fred Wyler, dessen Gesicht grau und fahl geworden war. »Am besten einen Kognak.«
    Ich brachte ihm das Getränk. Langsam kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück.
    »Mein Bruder war am liebsten allein«, sagte er. »Er war ein harter, kompromißloser Arbeiter, die Seele der Praxis. Wenn er abends nach Hause kam, war ihm nicht nach Konversation und Geselligkeit zumute. Dann entspannte er sich bei Musik. Er war vernarrt in sie,«
    »Der Mörder hat das gewußt«, sagte ich. »Woher?«
    »Ich verstehe es nicht«, meinte Fred Wyler verwirrt. »Natürlich gibt es eine Menge Leute, die Arnolds Hobby kannten. Die Angestellten im Büro. Ich. Einige Klienten, auch ein paar Freunde — aber keiner kommt für die Tat in Betracht.«
    »Ihr Bruder war eingefleischter Junggeselle?«
    »Er hätte gern geheiratet, aber Juristen sind spröde, sachliche Naturen — sie haben es nicht immer leicht, eine passende Partnerin zu finden.«
    »Was veranlaßte Mr. Ridge, sein Testament bei Ihrem Bruder zu hinterlegen?« wollte ich wissen. »Kannten sich die beiden'persönlich?«
    »Ich glaube, sie spielten gelegentlich zusammen im gleichen Klub Golf«, meinte Wyler. »Aber eine richtige

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