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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hinter uns lag Wheatley, und vor uns mußte sich irgendwo die Sandgrube befinden. Die Gegend war verlassen, obwohl sie mitten im dichtbesiedelten Long Island liegt, weniger als 30 Meilen vom Times Square entfernt.
    Das Gelände, in dem wir uns befanden, war als Baugebiet ausersehen. Doch jetzt war es noch verlassen. Wir waren allein. Erst eine Meile hinter uns standen in Fahrzeugen mit laufenden Motoren unsere Kollegen und die Männer der Nassau County Police und der State Police. Sie hatten, soweit das in der kurzen Zeit überhaupt möglich war, in einem Kreis mit einem Durchmesser von knapp zwei Meilen das Gelände um die Sandgrube abgeriegelt. Die Abriegelung war nicht lückenlos. Dazu hätte eine längere Vorbereitungszeit gehört. Es war ein Lotteriespiel. Hatten wir Glück, so faßten wir die Gangster, die sich innerhalb des Absperrungskreises befanden. Hatten die Gangster Glück, so fanden sie eine der Lücken. »Frag nach!« sagte ich.
    Alles war vorher genau verabredet. Phil wußte auch ohne nähere Erklärung, was ich meinte. Er drückte auf den Rufknopf des Funksprechgerätes.
    »Jaguar an Käfig«, rief er, wie es verabredet war.
    »Hier Käfig!« Das war Steve Dillaggio, der die Leitung des Einschließungskreises hatte.
    »Wir warten auf die Meldung, Steve!«
    »Noch keine Meldung hier, Jaguar«, kam es zurück. Steve hielt sich an die vereinbarten Codewörter. Phil hatte es eben vergessen. »Wir warten jede Sekunde — Moment!«
    Und dann vergaß Steve auch die Schlüsselwörter. Er redete offen »Hört zu — in der Sandgrube steht tatsächlich ein Tankwagen. Er ist aber nicht schwarz, sondern weiß mit rotem Firmenzeichen. Sieht so aus, als wenn er nagelneu wäre. Oder frisch gespritzt. Außerdem ein Taxi und — Moment!«
    Die Sekunden schlichen dahin. Wir wußten, daß einer unserer Kollegen in einem Alleingang quer durch das Gelände von der anderen Seite an die Sandgrube herangeschlichen war. Die letzten hundert Yard hatte er robbend zurückgelegt. Und jetzt lag er, wenn alles so lief, wie es geplant war, mit einem Fernglas bewaffnet, am oberen Rand der Sandgrube.
    »Phil — es sind acht oder neun Mann bei den Fahrzeugen. Drei Fahrzeuge. Der Tankwagen, das Taxi und eine Oldsmobile-Limousine. Acht oder neun Mann. George Baker meint, daß er einen kennt…« George Baker, das war unser Kollege, der das Spähtruppunternehmen auf sich genommen hatte.
    »Ja«, kam Steves Stimme wieder, »jetzt ist er sicher. Der Boß des Unternehmens ist David Eisenstone.«
    »Sonstige Beobachtungen?« fragte Phil.
    »Nein, Jaguar!«
    »Verstanden — Ende!« sagte Phil.
    Er hängte das Mikrofon in seine Halterung zurück. »Jetzt weiß du Bescheid, Jerry. Was machen wir?«
    »Der Tankwagen ist da«, überlegte ich laut. »Und acht oder neun Mann sind dabei. Es sieht also nicht aus wie eine Falle.«
    »Na, danke«, brummte Phil.
    Der Motor meines Flitzers hatte während der ganzen Zeit im Leerlauf vor sich hin gesummt. Jetzt spielte ich ein wenig mit dem Gaspedal. Zufrieden brummte der Jaguar auf. »Wir fahren näher ’ran«, sagte ich und legte den Gang ein.
    »Wie weit?«
    »So weit es geht, ohne daß ich mit Karosserieschäden durch Waffeneinwirkung rechnen muß.«
    »Gemütsmensch«, brummte er.
    »Ich will nicht, daß du so weit laufen mußt, wenn etwas los ist«, fügte ich hinzu.
    »Ich — laufen?«
    »Ja. Du wirst mir notfalls Feuerschutz geben, wenn ich in die Sandgrube gehe, Phil.«
    »Ich gehe natürlich mit!« entschied er. »Meinst du, ich lasse dich allein zu acht oder neun Gangstern gehen?«
    »Elben deshalb, Phil. Einer gegen neun ist ebenso verloren wie zwei gegen neun. Deshalb riskiere ich keine zwei Männer.«
    Ich ließ den Jaguar langsam den Feldweg entlangrollen, bis ich sah, daß der Weg jäh nach links abfiel. Das mußte der Beginn der Sandgrube sein.
    Mit einem Griff schnappte ich mir das Mikrofon. »Jaguar an Käfig!«
    »Käfig hier! Jaguar, bitte kommen!«
    »Habt ihr Verbindung zu George Baker?«
    »Ja«, sagte Steve.
    »Frag ihn, ob er den Jaguar sieht!«
    »Moment!« Eine Sekunde später war er wieder da. »Ja, Jerry. Ihr steht unmittelbar vor der Einfahrt zur Sandgrube!«
    »Danke! Sag George Bescheid, daß er zusammen mit Phil den Feuerschutz für mich übernehmen soll. Aber nur dann, wenn ich angegriffen werde. Der Tankwagen darf unter keinen Umständen aus der Grube herauskommen, wenn er nicht in unserer Gewalt ist. Für diesen Fall Feuererlaubnis mit

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