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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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County nicht einschreiten. Mr. High mußte also den Nassau County Sheriff in Alarmbereitschaft versetzen. Außerdem die State Police.
    »Paß auf, Jerry«, sagte sie, »wenn.du von Süden nach Wheatley hineinfährst, findest du etwa in der Mitte der Main Street ein Gasthaus. Cockers Inn heißt es. Gleich hinter Cockers Inn geht eine Straße ab, die in südwestlicher Richtung verläuft. Noch etwa zwei Meilen endet sie. Ein Feldweg führt weiter, genau in eine stillgelegte Sandgrube hinein. In dieser Sandgrube findest du um neun Uhr den Tankzug. Außerdem findest du dort ein Taxi und einen Wagen mit einigen Männern. Dem Taxifahrer gibst du die 20 000 Dollar. Er wird daraufhin wegfahren, und du wirst ihn nicht daran hindern.«
    »So«, sagte ich, »und was ist mit den anderen Männern?«
    Sie lachte. »Du kannst sie verhaften, wenn du Lust dazu hast. Aber paß auf, sie sind bewaffnet. Unter anderem befindet sich unter ihnen ein gewisser Bill Silver. Er hat ein Hobby. Es besteht darin, daß er Revolverkugeln mit seinem Markenzeichen versieht.«
    »Das ist…«
    »Neun Uhr, Jerry. Verzichte bitte darauf, die Gegend von Polizei wimmeln zu lassen. Du schaffst es nicht, uns einen Strich durch die Rechnung zu machen.«
    Sie legte auf.
    »Großalarm«, sagte ich. »Wenigstens diese 20 000 Dollar sollten wir uns sparen.«
    »Großalarm, ja«, nickte Mr. High. »Aber einschreiten können wir erst, wenn wir genau wissen, daß der Tankwagen die 6000 Gallonen Napalm enthält.«
    »Fertig!« brummte der Exsergeant David W. Newland. »Wenn ich jetzt hier auf den Knopf drücke, geht die Ladung im Tankwagen hoch.«
    Die Spitze seines Zeigefingers näherte sich dem Knopf des Funkgerätes.
    »Finger weg!« zischte der Mann am Steuer des Wagens, der auf einem Hügel in der Nähe von Lake Success stand, acht Meilen Luftlinie von der verlassenen Sandgrube bei Wheatley.
    »Keine Angst«, sagte der Sergeant. Er wollte lächeln, aber sein verbranntes Gesicht verzerrte sich nur zu einer entstellten Fratze. »Was meinen Sie, wie oft ich früher schon den Finger auf so einem Knopf liegen hatte, ohne daß die Ladung im falschen Moment hochgegangen ist. Wenn ich drücke, dann geht die Ladung hoch. Wenn ich es will, vorher nicht.«
    »Wenn ich es will!« betonte der andere Mann.
    »He, Mister… Die Leute, die jetzt bei dem Tankwagen sind, die… Ich meine, wissen Sie, das wäre doch… « »Was?«
    »Mord!«
    »Elf Männer sind dabei, wenn die Ladung hochgeht«, sagte der Mann, in dessen Diensten der Exsergeant jetzt stand. Er sagte es mit ruhiger Stimme. Eiskalt.
    »Nein…« Newland warf sich erschrocken in seinem Sitz zurück und zog seine Hände zurück, als könne er damit etwas verhindern.
    »So empfindsam auf einmal? Bei dem Geldboten hattest du keine Hemmungen!«
    »Nein«, jammerte der Exsergeant. »Das wollte ich auch nicht, das war — es ist einfach passiert, ich wollte es nicht und…«
    »Ich will es auch nicht«, sagte der andere ruhig. »Ich muß es tun, und du mußt es auch tun. Neun von den elf Männern kennen dich. Und der zwölfte ist ein G-man, der dich verhaften wird, wenn er am Leben bleibt. Wegen des Mordes an dem Geldboten und wegen der Napalmsache.«
    »Ich will — ich kann…«
    »Nichts kannst du«, winkte der Erbarmungslose ab. »Das Napalm, das du abgefüllt hast, ist längst abtransportiert. Du hast alles das vorbereitet, was jetzt passiveren wird. Du bist drin, Sergeant!«
    »Nein, nein, nein!« stammelte der Mann, der sich jetzt in ein unfaßbares Verbrechen verstrickt sah.
    »Geh doch zur Polizei«, riet sein Partner kalt. »Geh zur Polizei oder drücke auf den Knopf, wenn ich es dir sage!«
    Newland sank für Sekunden in sich zusammen, rang schwer nach Luft, suchte für sich nach einem Ausweg. Doch er fand ihn nicht.
    »Du bist in der Sackgasse, Sergeant«, predigte der fremde Mann.
    »Ihr zwingt mich dazu, ihr…«
    »Pst!« 3agte der kalte Verbrecher. »Niemand hat dich dazu gezwungen, den Geldboten umzubringen. Trotzdem hast du es getan. Die Polizei hat dich bis heute nicht gefaßt. Wem hast du das zu verdanken? Du siehst doch, daß wir alles wissen. Sie werden dich auch später nicht fassen. Im Gegenteil, du wirst Geld haben, Sergeant. Viel Geld.«
    »Viel Geld?« fragte Newland.
    »Viel Geld! Und du brauchst nur auf den Knopf zu drücken, wenn ich es dir sage!«
    Exsergeant Newland nickte.
    »Fünf vor neun«, stellte Phil fest.
    Wir standen inmitten einer leicht hügeligen Landschaft auf einem Feldweg.

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