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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ferguson. »Es war eine Stadt der Alten.«
    Ich stieß einen dünnen Pfiff aus. Niemand beachtete ihn. Möglicherweise tippte ich daneben, aber ich hielt den Hinweis, daß in Springfield keine Kinder gelebt hatten, für bedeutungsvoll.
    In Miß Archibalds kombiniertem Wohn- und Arbeitsraum hing ein Ortsplan an der Wand. Die Häuser, die Telefon hatten, waren mit roten Fähnchen gekennzeichnet. Jedes Fähnchen trug eine Nummer. Ferguson teilte das Ortsgebiet in vier Sektoren ein und bestimmte, nach welchem Plan der Rest der Häuser zu durchkämmen sei.
    Schweigend gingen die Männer hinaus. Ihnen war anzumerken, wie sehr sie sich vor dieser Aufgabe fürchteten, aber sie wußten auch, daß sie keine andere Wahl hatten, als diese Arbeit möglichst rasch hinter sich zu bringen.
    Eine Stunde später — ich hatte inzwischen mit New York telefoniert und mich wiederholt nach dem Stand der Flugzeugjagd erkundigt — lag das vorläufige Gesamtergebnis der Katastrophe vor: achtundsiebzig Tote — davon fünfundvierzig Männer und dreiunddreißig Frauen.
    Die Cessna war in der Gegend von Anderson, Indiana, von der Radarflugsicherung erfaßt worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Maschine eine Höhe von zwölfhundert Fuß erreicht. Sie flog nach Osten.
    Kurz hinter Anderson war die Cessna auf etwa fünfhundert Fuß heruntergegangen. Sie hatte damit den Radarbereich unterflogen und war seitdem nicht mehr geortet worden.
    Die Suchmeldung wurde durch ein Rundtelegramm an sämtliche Polizeidienststellen weitergegeben. Danach erreichten das FBI einzelne telefonische Hinweise, die klarmachten, daß die Cessna in geringer Höhe weiter ostwärts flog — offenbar in Richtung New York.
    Selbst die kleinsten Privatflugzeuge wurden von der Polizei benachrichtigt oder unter Beobachtung gehalten. Die Cessna konnte nicht ewig in der Luft bleiben. Spätestens in der Gegend von New York mußte sie herunterkommen.
    »Oder könnte es sein, daß der Pilot mit einem Fallschirm abspringt und die Kiste irgendwo zerschellen läßt?« fragte Ferguson besorgt.
    »Ich habe gar keinen Fallschirm an Bord«, sagte Phyllis.
    Ich schaute sie an. Sie antwortete ruhig und gefaßt, aber gerade diese Ruhe gefiel mir nicht. Sie paßte nicht zu dem Girl.
    »Ich nehme Sie mit nach New York«, entschied ich. »Oder brauchen Sie uns noch, Sheriff?«
    Ferguson schüttelte den Kopf. Sein markantes, männliches Gesicht wirkte düster und ratlos. Es war ein Bursche, den so leicht nichts umwerfen konnte, aber der Tod einer Stadt, die er gekannt hatte, rüttelte an den Grundfesten seines Bewußtseins. Er wurde damit nicht fertig.
    »Denken Sie bitte daran, daß die Presse nichts erfahren darf«, sagte er beim Abschied. »Befehl des Gouverneurs!«
    »Eine Panik muß vermieden werden, unter allen Umständen«, murmelte der Staatsanwalt. Sein Blick war unruhig und flackernd. Gerber sah fast so aus, als adressierte er diesen Zuspruch an sich selber. Er machte den Eindruck eines Mannes, der am Rande eines hysterischen Ausbruchs steht.
    Sogar der Doktor sah erschöpft und verwirrt aus. Seine medizinischen Kenntnisse reichten einfach nicht aus, um das tödliche Phänomen von Springfield zu klären.
    Ich führte Phyllis zu dem Leihwagen, der mich nach Springfield gebracht hatte. In seinem Innern herrschten Backofentemperaturen. Wir setzten uns hinein und kurbelten die Fenster herab. Ich fuhr schnell an und gab eine Menge Gas — einmal, um der lastenden Depression der Totenstadt zu entkommen, und zum anderen, um frische Luft in den Wagen zu lassen.
    »Wohin geht es?« fragte Phyllis matt. Es hörte sich nicht so an, als sei sie wirklich daran interessiert.
    »Erst mal zum Flugplatz«, antwortete ich. »Ich möchte einen Blick in den Wagen des Sheriffs werfen.«
    Das war das letzte, was zwischen uns bis zum Flugplatz gesprochen wurde. Der Ford des Sheriffs stand neben dem Hangar. Ich blickte hinein. Der Unbekannte hatte nichts darin zurückgelassen, was die Suche nach ihm erleichtern konnte. Möglicherweise nicht mal einen Fingerabdruck — aber das war eine Sache, die Ferguson in die Hand nehmen würde.
    Ich schaute mir noch den Hangar an, dann setzte ich mich wieder zu Phyllis in den Wagen. Wir fuhren los.
    »Wohin fahren wir jetzt?« wollte Phyllis wissen.
    »Nach Lafayette, zum Flugplatz. Wir fliegen zurück nach New York«, sagte ich. »Es ist Ihnen doch recht?«
    »Meinetwegen können Sie mich zum Nordpol entführen«, meinte Phyllis, ohne mich anzusehen. Ihre Stimme klang

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