Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Maschine gesprengt. Aber warum wurde der Tote in Cuthers Landhaus verborgen?«
    »Es war unser Pech, daß Cuther ihn dort entdeckte. Der Tote sollte noch am gleichen Tag verschwinden.«
    »Und was ist mit dem Girl?«
    »Mit Leonie?« fragte Prime und genehmigte sich einen Schluck Kaffee. »Die wurde rasch auf einen Platz zwischen der Landewiese und Cuthers Wochenendhaus beordert. Leonie hatte den Auftrag, als eine Art Spähtrupp zu fungieren. Sie sollte feststellen, was sich auf der Landewiese tat und ob jemand versuchen würde, zu Cuthers Haus hinaufzusteigen.«
    »Wer waren die Männer, die das Gas auf Springfield abließen?«
    »Sie fragen einem wirklich Löcher in den Bauch. Ich habe keine Ahnung, wen Lucky dazu abstellte. Ich weiß nur, daß sie in Springfield ein paar Tage im Carlton wohnten und die Gegend erkundeten, um den günstigsten Platz für die Aktion auszukundschaften.« Prime grinste. Dann lachte er glucksend. »Dabei lernten sie sogar einen FBI-Agenten kennen. Irgendwie muß er Unrat gewittert haben, aber zum Gegenschlag hat’s bei ihm nicht mehr gereicht.«
    »Worauf sind Sie eigentlich so stolz?« fragte ich ihn.
    »Auf alles«, erklärte er. »Auf die Vollkommenheit unserer Organisation. Es gibt immer ein paar trübe Tassen, die das Ganze gefährden. Bernie Floyd war so eine. Wir haben ihn abserviert. Und nun sind Sie dran, Schnüffler. Sie und Phyllis. Wenn wir damit fertig sind, können wir ruhigen Gewissens sagen, die Gefahrenquellen beseitigt zu haben.«
    »Ruhigen Gewissens!« antwortete ich spöttisch.
    Prime schob das Tablett mit dem Frühstück zur Seite. »Warum nicht?« fragte er. »Mein Gewissen ist anders gepolt als Ihres. Was Sie aufregen mag, läßt mich kalt, und was Sie nicht berührt, bringt mich auf die Palme. So sind die Menschen nun mal, Cotton. Sie lassen sich in keine Schablone pressen. Dafür haben Sie lange genug gelebt, nicht wahr? Jetzt können Sie sich zur Ruhe setzen, Schnüffler. Und zwar für immer. Der Inhalt dieser Spritze macht Sie zum geistigen Vollinvaliden.«
    »Wo ist Phyllis?«
    »Hier im Haus. Warum?«
    »Was haben Sie mit ihr vor?«
    »Sage ich das nicht schon? Ihr steht das gleiche Schicksal bevor, mit dem Sie sich abfinden müssen.«
    »Hat sie schon eine Spritze bekommen?«
    »Ja, gestern abend, in ihrer Wohnung — aber das war nur eine kleine Injektion, die sie ruhig und gefügig machte. Eine Spritze ohne gesundheitsschädliche Nebenwirkung. Die richtige bekommt sie später.«
    »Wann?«
    Wieder ließ Prime sein glucksendes Lachen hören. »Vielleicht heute, vielleicht nächste Woche. Das entscheidet der Boß.«
    »Borletti?«
    »Gewiß«, nickte Prime. »Er ist versessen auf die Puppe. Sie hat ihn mal abblitzen lassen — das kann er ihr nicht vergessen. Jetzt ist sie in seiner Hand. Er wird sich mit Gewalt nehmen, was sie ihm einst verweigerte.« Mein Mund wurde trocken. »Natürlich«, sagte ich, »ein Mann, der nicht davor zurückschreckt, einen Massenmord zu inszenieren, ist zu allem fähig.«
    »Machen Sie bloß nicht in Moral!« sagte er. »So was kotzt mich an.«
    »Dann werden Sie in naher Zukunft eine Menge Gelegenheit haben, sich zu übergeben«, stellte ich fest. »Die ordentlichen Gerichte lieben es nämlich, neben dem formaljuristischen Standpunkt auch den der Moral herauszustellen.«
    Prime trocknete sich den Mund mit einer Serviette ab. »Sie sind ein Witzbold. Fast so etwas wie ein medizinisches Wunder. Sie sprechen beinahe wieder normal. Sie sind der erste, der mit der Spritze auf diese Weise fertig wurde.«
    »Auch der letzte, wie ich zu hoffen wage«, sagte ich und beugte mich nach vorn. Mit einem Ruck riß ich die Waffe aus der Wadenhalfter. Ich sprang auf. Das Ganze ging so schnell, daß weder Prime noch Pete Zeit für eine Gegenaktion fanden.
    Ich trat drei Schritte zurück, um beide Männer im Schußfeld zu haben.
    Prime erhob sich langsam. Es schien fast so, als würde sein Gesicht vor meinen Augen altern und verfallen. Es wurde grau und schlaff.
    Pete blieb an der Wand stehen. Seine Augen traten aus den Höhlungen, und er legte den Kopf zur Seite wie ein Hund, der etwas höchst Ungewöhnliches entdeckt.
    »Stellen Sie sich nebeneinander auf!« forderte ich. »Verschränken Sie die Arme im Nacken!«
    Prime fing sich zuerst. »Wie Sie das geschafft haben, weiß ich nicht«, meinte er. »Aber es verdient unsere Anerkennung. Dummerweise wird es Sie keinen Schritt voranbringen!«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    Primes Hand

Weitere Kostenlose Bücher