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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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tastete an der Unterseite der Schreibtischplatte entlang. Ich drückte einmal ab. Der Schuß löste ein dröhnendes Echo aus. Die Kugel zischte haarscharf an Prime vorbei und schlug hinter ihm in die Wand.
    Die Vorstellung hatte die gewünschte Wirkung. Prime und Pete stellten sich nebeneinander auf. Die Hände verschränkten sie im Nacken.
    Ich stellte mich mit dem Rücken zur Wand, so daß ich die beiden Türen im Blickfeld hatte. Es war klar, daß der Schuß ein paar Neugierige anlocken Würde. Außerdem glaubte ich zu wissen, daß Prime einen Alarmknopf berührt hatte, der sich unter der Schreibtischplatte befand. Falls der Alarmruf nur Billy galt, würden sie allerdings vergeblich auf Hilfe warten müssen.
    Ich fragte mich, ob der Brillenträger noch im Haus war. Vor allem interessierte es mich zu erfahren, ob Phil sich bereits eingestellt hatte.
    »Sie kommen hier nicht heraus«, drohte Prime. »Zwei Drittel des Pflegepersonals gehören zu unserer Truppe. Ich habe soeben Alarm gegeben…«
    »Wo ist Phyllis?« fragte ich ihn.
    Er grinste höhnisch. »Suchen Sie sie doch!«
    Ich wandte mich an Pete. »Sie und Ihr Bruder haben noch am ehesten die Chance, mit einem blauen Auge davonzukommen — vorausgesetzt, daß Sie die Gunst der Stunde nutzen und das sinkende Schiff verlassen.«
    »Die üblichen Bullentricks, Pete«, warnte ihn Prime. »Du bist dagegen immun.«
    In diesem Moment fiel auf dem Korridor ein Schuß.
    Die Tür öffnete sich. Ein Mann stolperte über die Schwelle. Stöhnend brach er in die Knie.
    Es war der Brillenträger. Mit der Linken umspannte er sein rechtes Handgelenk. Durch seine Finger sickerte Blut.
    »Es ist aus!« keuchte er. »Sie haben uns ’reingelegt!«
    Im nächsten Augenblick tauchte Phil im Türrahmen auf. Er hielt seinen Revolver in der Hand.
    »Ich war um den Bruchteil einer Sekunde schneller als er«, berichtete er. Es klang fast wie eine Entschuldigung.
    Ich grinste. »Kunststück! Offenbar hast du dir eine opulente Morgenmahlzeit geleistet.«
    »Nur kalte Hamburgers«, stellte Phil richtig. »Ich habe sie unterwegs an einer Würstchenbude erstanden.«
    »Schlemmer!« sagte ich.
    Pete trat plötzlich einen halben Schritt nach vorn. Sein Gesicht glühte hochrot. Er schien sich entschlossen zu haben, die Fronten zu wechseln.
    »Miß Carter ist in Zelle fünf«, stieß er hervor. »Eine Etage tiefer.«
    »Holen wir sie heraus«, meinte Phil. Er winkte einen Kollegen heran, der es übernahm, Prime und die beiden anderen Männer in Schach zu halten.
    Phil und ich hasteten ein Stockwerk tiefer.
    Eine Schwester, die erschrocken stammelte, wies uns den Weg. Wir öffneten die dicke, schallisolierte Tür und betraten den Raum.
    Im Innern des Raumes hing eine zarte Parfümwolke.
    Sie war das einzige, was von Phyllis Carter in der Nervenheilanstalt zurückgeblieben war.
    ***
    »Nein!« schrie Phyllis und wich vor dem Mann bis an die Wand zurück. »Nein!«
    Borletti lachte nur. »Warum denn so aufgeregt?« fragte er. »Es gibt eine Menge Puppen, die ganz versessen darauf sind, mit mir zu flirten.«
    »Sie haben mich entführen lassen!«
    »Na und? Jetzt sind Sie wieder in New York. In meiner Wohnung. Draußen scheint die Sonne, und ich bin bereit, mich Ihnen für ein paar schöne Stunden zu widmen. Ich kann nicht begreifen, was Sie daran so erschreckt.«
    »Ich hasse Sie!« stieß Phyllis hervor. Borletti war zwei Schritte vor dem Girl stehengeblieben. Er trug sein hellblaues Seidensakko. Beide Hände hatte er in die Jackentaschen geschoben. Er wippte ein wenig auf seinen Absätzen auf und nieder.
    »Na, na, wer wird denn gleich so heftig sein!« spottete er. »Sie machen sich damit alles nur viel schwerer. Bin ich denn so häßlich? Ich finde Sie hinreißend, Phyllis. Wenn Sie dieses Gefühl erwidern könnten, hätten Sie sogar eine Chance, am Leben zu bleiben.«
    Phyllis atmete rasch. Ihre Augen weiteten sich. »Am Leben zu bleiben?« fragte sie kaum hörbar.
    »Sie haben richtig verstanden«, nickte Borletti, dem es Spaß zu machen schien, dem Mädchen seine Überlegenheit zu demonstrieren. »Ich bin eine Persönlichkeit, die keine Niederlagen verträgt. Das hat mich im Leben vorangebracht, Phyllis. Es war falsch von Ihnen, mich damals abblitzen zu lassen. Jetzt müssen Sie den Fehler ausbügeln — ob Sie wollen oder nicht.«
    »Wagen Sie es nicht, mich anzurühren!« schrie Phyllis. Ihre Stimme kippte vor Angst fast über.
    »Soll ich Tim bitten, uns allein zu lassen?« fragte

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