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Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben

Titel: Jerry Cotton - 0579 - Warum musste Springfield sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden, los! Die Hände auf den Rücken!«
    Er gehorchte. Ich schob den Revolver in den Hosenbund und schnappte mir einige der Laken aus dem Wäscheregal. Ich riß sie in Streifen und begann, Billy zu knebeln und zu fesseln. Er hatte soviel Respekt vor meiner Kanone, daß er nicht den geringsten Widerstand leistete.
    Ich stellte Billys Kräfte in Rechnung und verschnürte ihn so gründlich, daß nicht mal ein Entfesselungskünstler dazu imstande gewesen wäre, sich ohne fremde Hilfe zu befreien.
    Dann zog ich ihn in die hinterste Ecke der Wäschekammer. Dort lag ein Haufen schmutziger Wäsche. Ich warf das meiste davon auf den gefesselten Billy und warnte ihn: »Nicht bewegen, mein Freund! Wie Sie sehen, lasse ich Ihnen genügend Raum zum Atmen. Wenn Sie sich herumwälzen, besteht die Gefahr, daß Sie unter die schmutzige Wäsche geraten und nicht genügend Luft bekommen. Es liegt also in Ihrem Interesse, schön still zu halten, bis ich mich wieder um Sie kümmere!«
    Ehe ich die Tür öffnete, fiel mir ein, daß ich den Ärmel meines Hemdes abtrennen mußte. Ich erledigte das und verstaute meinen Revolver wieder an der Wade. Dann huschte ich über den Korridor bis zu der Gummizelle. Sie hatte eine Tür, die sich nur von außen öffnen ließ. Ich betrat mein Gefängnis und warf die Tür hinter mir ins Schloß.
    Ich war wieder gefangen.
    ***
    Ich legte mich auf das Bett und wartete. Es wurde acht, es wurde neun. Niemand schien darauf versessen zu sein, sich um mich zu kümmern oder mir das Frühstück zu bringen. Ich war nicht böse darüber. Auf diese Weise erhielt Phil die Chance, den wesentlichen Teil der Aktion mitzuerleben.
    Gelegentlich fuhr ich mir mit der Hand über mein stoppeliges Kinn. Ich war froh, daß ich zu Hause darauf verzichtet hatte, mich zu rasieren.
    Um neun Uhr zehn kreuzte Prime auf. In seiner Begleitung befand sich der Muskelprotz Pete.
    Pete schloß die Tür hinter sich. Er lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Art, in der er mich musterte, war eine Mischung aus Mitleid, Spott und belustigter Anteilnahme.
    Prime trat ans Kopfende meines Bettes. Er betrachtete mich mit dem kühlen Interesse des Wissenschaftlers. Ich blieb mit gespielter Apathie liegen und starrte an die Zimmerdecke. Prime beugte sich zu mir herab. Er zog erst mein linkes, dann mein rechtes Augenlid hoch.
    »Seltsam«, murmelte er.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Doktor?« fragte Pete.
    »Keine Veränderung der Pupillen«, meinte Prime. Er richtete sich auf und gab mir einen Schulterklaps, eher prüfend und hart als aufmunternd oder gar freundlich. »Wie fühlen Sie sich heute morgen, Schnüffler?« fragte er.
    Ich antwortete nicht. Ich fühlte mich zwar versucht, ihm einen Mann mit Macke vorzuspielen, aber ich wollte nichts Falsches tun und hatte Angst, er könnte meine mimischen Mätzchen durchschauen.
    »Er hat eine ungewöhnlich starke Konstitution«, meinte Prime. »Solche Fälle gibt es. Die erste Spritze führt lediglich zu einer tiefen Depression.«
    »Soll das heißen, daß er alles mitkriegt?«
    »Es sieht ganz so aus. Holen Sie die zweite Spritze, Pete.«
    »Ich kann Sie doch nicht mit ihm allein lassen!«
    »Sie haben recht. Führen Sie ihn in mein Wartezimmer.«
    Prime ging hinaus. Pete trat auf mich zu. Er rammte mir die Faust in die Rippen. »Aufstehen, Bulle« knurrte er. Ich blieb liegen. Erst als er mir einen zweiten Schwinger in die Seite verpaßt hatte, befolgte ich seine Aufforderung.
    Ich bewegte mich bewußt langsam und träge.
    Pete führte mich in Primes Sprechzimmer. Dort waren die Spuren der gestrigen Keilerei inzwischen beseitigt worden. Prime saß am Schreibtisch und frühstückte. Der Duft des starken Kaffees zog mir den Magen zusammen.
    »Setzen Sie sich, Schnüffler«, sagte Prime. Während er eine Scheibe Toast verzehrte, blickte er mich unentwegt an.
    »Wollen Sie mich verhungern lassen?« fragte ich ihn. Ich sprach sehr langsam, als ob mir jedes Wort Schwierigkeiten bereite.
    Prime grinste. Er wies mit dem Kopf auf den noch ungefüllten Glaskolben einer Injektionsspritze. »Sie kriegen gleich was zum Frühstück«, höhnte er.
    Ich fuhr mir mit den Händen über den Hosenstoff und spürte die Konturen des streichholzgroßen Minisenders. Ich hoffte, daß Phil irgendwo in der Nähe war und Ohrenzeuge meines Gesprächs mit Prime wurde.
    »Würden Sie mir ein paar Fragen beantworten?« lallte ich mit schwerer Zunge.
    Prime

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