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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vermißtenanzeige auf geben.«
    »Ja, danke«, brummte Phil und ließ den Hörer sinken.
    Er wartete bis zur letzten Minute in der Pension, bevor er zum Ministerium zurückkehrte. Am Nachmittag versuchte er, sich selbst von seinen Sorgen abzulenken. Dennoch rief er jede Stunde einmal in der Pension an und fragte, ob sich Mr. Hopkins hätte blicken lassen. Die Auskunft fiel jedesmal negativ aus.
    Gegen drei Uhr bekam er den Auftrag, einen Stapel Akten nach Zimmer 74 zu bringen. Phil war es längst leid geworden, mit seiner Karre durch die schier endlosen Gänge zu marschieren. Jetzt machte es ihm selbst Spaß, den Trottel spielen zu dürfen. Er brachte die Akten nach Zimmer 47.
    »Was ist los?« fragte der Dicke, der dort hinter seinem Schreibtisch thronte.
    »Die — äh — die Akten, Sir«, sagte Phil mit schiefgelegtem Kopfe.
    Der Dicke runzelte die Stirn, ächzte und griff nach der obersten.
    »Partielle Arbeitslosigkeit in den Minenbezirken von Pennsylvania«, las er sich selbst vor. »Was, zum Teufel, habe ich damit zu tun? Das ist doch eine ganz andere Abteilung! Wer hat Sie denn damit zu mir geschickt?«
    »Ich weiß nicht, wie der — äh — der Mann heißt«, stotterte Phil und zuckte die Achseln, während er ein weinerliches Gesicht machte.
    »Von welchem Zimmer?« bellte der Dicke, der sich als Verkörperung der ganzen Regierungsgewalt vorzukommen schien.
    »Von Zimmer 81«, sagte Phil.
    Der Dicke verdrehte die Augen.
    »Es gibt überhaupt kein Zimmer 81!« brüllte er. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Aber — hicks — ich komme doch gera… hicks — gerade von 81!«
    Phils Schluckauf brachte den Dicken erst recht um den Verstand. Er lief rot an und brüllte auf Phil ein: »In diesem Geschoß gehen die Zimmernummern bis 78! Wie können Sie dann in Zimmer 81 gewesen sein? Verdammt, Mann, hören Sie mit Ihrem ewigen Hicks auf! Das macht einen ja verrückt!«
    »Ich kann nichts dafür — hicks«, sagte Phil. »Wenn jemand mit mir böse ist, kriege ich immer den Schluckauf.«
    Der Dicke ließ sich ächzend in seinem Stuhl zurücksinken und betrachtete Phil mit neuerwachtem Interesse.
    »Sagen Sie mal, mein Guter«, meinte er mit plötzlicher, falscher Freundlichkeit, »waren Sie jemals in einer richtigen Schule?«
    »Bis zur fünften Klasse!« verkündete Phil mit einfältigem Stolz.
    »Ah, ja«, sagte der Dicke und nickte zufrieden. Man sah ihm an, daß er ungefähr richtig geraten hatte. »Immerhin doch bis zur fünften Klasse. Na ja. Jetzt passen Sie mal auf. Ich schreibe hier eine Zahl auf. Sehen Sie? Was ist das für eine Zahl? Nun, mein Freund?«
    Phil besah sich die Achtzehn, die der Dicke hingekritzelt hatte, und sagte prompt: »Einundachtzig!«
    Wieder schmunzelte der Dicke zufrieden.
    »Dachte ich es mir doch«, murmelte er sehr zufrieden. »Das haben Sie verwechselt, mein Lieber. Das ist eine Achtzehn. Sehen Sie — hier, das ist eine Einundachtzig! Verstehen Sie? Sie haben die Ziffern vertauscht. Und jetzt wollen wir das Problem einmal logisch durchdenken…«
    Das Telefon schlug an. Der Dicke nahm den Hörer, lauschte einen Augenblick und verkündete dann gewichtig: »Ich habe jetzt keine Zeit. Rufen Sie später wieder an. Ich bin mit einer wichtigen Sache beschäftigt. — Oh, bitte. — Also, mein Lieber. Dies ist Zimmer 47. Sie haben aber wahrscheinlich die Ziffern verwechselt. Also müssen die Akten nach 74. Verstanden?«
    Phil strahlte über das ganze Gesicht.
    »O ja, Sir!« rief er begeistert. »Wissen Sie, ich gebe ja zu, das passiert mir manchmal. Ich danke Ihnen sehr, Sir. Sie sind sehr freundlich! Wirklich!«
    »Aber, aber«, grunzte der Dicke selbstgefällig. »Das ist doch Menschenpflicht. Wir sind doch alle nur Menschen, nicht wahr? Na, dann schieben Sie mal den Krempel den Flur hinunter nach 74. Da sitzt Miß Farell, wenn ich mich nicht irre. Eine flotte Biene, sozusagen. Sie werden schon sehen! Aber — daß Sie mir zurückhaltend bleiben, verstanden? Miß Farell ist eine — na, sagen wir: eine etwas herausfordernde Schönheit. Aber schließlich kann sie ja nichts dafür, wie sie gewachsen ist. Hähähähähä! Kleiner Scherz unter Männern. Na, dann viel Spaß, mein Lieber!«
    Phil bedankte sich noch einmal und schob seine Karre hinaus in den Flur. Es fehlte nicht viel, und er wäre so in seine Rolle versunken, daß er dem Dicken hinter der geschlossenen Tür noch die Zunge herausgestreckt hätte.
    Miß Farell war tatsächlich ein provozierend bildschönes

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