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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leichte Gehirnerschütterung, dachte ich. Oder so was. Verdammt, tut mir der Schädel weh.
    Ich blieb reglos sitzen und' starrte einfach vor mich hin. Eine ganze Weile. Für ein Glas kaltes Wasser oder noch besser für einen eisgekühlten Scotch hätte ich ein paar Dollar gegeben.
    Nach einer Weile zündete ich mir eine Zigarette an. Der erste Zug schmeckte scheußlich. Danach ging es besser. Ich rauchte und dachte an das, was sie mit mir angestellt hatten. Die beiden Halunken aus dem gelben Mercury.
    Nicht, daß ich ein wehleidiger Mensch wäre. Aber ich habe eine gewisse Vorstellung von dem, was ein fairer Kampf ist. Und das war alles andere als ein fairer Kampf gewesen. Sie hatten mir von Anfang an nicht die Spur einer Chance gelassen. Es war ihnen lediglich darauf angekommen, mich durch die Mangel zu drehen. Und das war ihnen gelungen.
    Ich drückte die Zigarette sehr sorgfältig auf dem Waldboden aus und achtete darauf, daß kein Fünkchen Glut übrigblieb. Ein G-man als Urheber eines Waldbrandes — das hätte mir noch gefehlt.
    Meine Brieftasche lag neben mir. Ein Stück weiter lag die Lizenz als Privatdetektiv Bill Hopkins. Woanders leuchtete die rote Sozialversicherungskarte. Wieder ein Stück weiter fand ich den Waffenschein und die Willkommenskarte der Pension Vollmer, die auf dem Nachtschränkchen gelegen hatte. Sogar den Revolver entdeckte ich. Aber die Kerle hatten die Trommel geleert.
    Als ich alle meine Utensilien eingesteckt hatte, fiel mir die Zeit ein. Ich sah auf meine Uhr und erschrak. Ich mußte ein paar Stunden lang bewußtlos gewesen sein. Ich fühlte mich auch entsprechend.
    Mit unsicheren Schritten machte ich mich auf den Weg. Faktisch schien es keinen Muskel an meinem Körper zu geben, der nicht schmerzte. Aus dem Wäldchen bis hinüber zur Bundesstraße mochte es eine knappe Meile sein. Mir kam es vor wie eine astronomische Entfernung.
    Zweimal mußte ich eine Rast einlegen, weil mir die Knie nachgaben wie Gummi. Aber endlich hatte ich die Straße erreicht. Ich blickte noch einmal zurück zu dem Wäldchen, das auf der Spitze eines sanft ansteigenden Hügels lag. Wirklich ein hübsches Wäldchen. Ich wollte es trotzdem nicht Wiedersehen.
    Drei oder vier Wagen zischten an mir vorbei. Endlich verlangsamte einer sein Tempo, als er mein Handzeichen sah. Ich trat erwartungsvoll näher, als er neben mir anhielt. Dann sah ich, daß er alle Fenster verriegelt hatte. Durch das Kippfenster hörte ich die Stimme des hageren Burschen, der am Steuer saß. Er trug eine randlose Brille mit dünnen Goldbügeln und war ungefähr fünfzig Jahre alt.
    »Sie sollten sich schämen«, kreischte er, »sich in Ihrem Alter noch auf Prügeleien einzulassen! Kein Wunder, wenn unsere Jugend immer mehr verroht!«
    Bevor ich kapierte, wie mir geschah, hatte er schon wieder Gas gegeben und zischte davon, als sei er dem Teufel persönlich begegnet. Ich war zu zerschlagen, um auch nur eine Grimasse ziehen zu können.
    Nachdem noch ein paar Wagen an mir vorbeigebraust waren, erbarmte sich endlich ein Truckfahrer meiner.
    »Na, Junge, dich haben sie aber ganz schön zugerichtet«, sagte der muskulöse Lastwagenfahrer gutmütig, als er von seinem hohen Führerhaus zu mir herabblickte. »Willst du in die Stadt?«
    »Ja, bitte.«
    »Warte. Ich helfe dir. Allein kommst du hier ja nicht mehr ’rauf.«
    Er stieß die Beifahrertür auf und streckte mir die Hand entgegen. Ich ergriff sie, um ihn nicht zu verletzen, aber dann war ich doch froh, daß ich es getan hatte. Keuchend fiel ich neben ihm in den Sitz.
    »Mann«, brummte er, »was war denn los?«
    »Gangster«, stieß ich hervor und preßte mir die Hände auf den Leib. Die Kerle hatten auch vor Tiefschlägen nicht zurückgeschreckt.
    »Es wird immer verrückter bei uns«, sagte der Fahrer. »Manchmal fragt man sich, wohin das noch führen soll. Aber wenn schon jedes Schulkind per Postkarte und nach Katalog Schießeisen bestellen kann…«
    Er machte seinem Herzen Luft, während wir nach Washington zurückrumpelten. Mitten in der Stadt, an einem Taxistand, setzte er mich ab. Ich drückte ihm einen Dollar in die Hand für einen guten Schnaps, und er nahm lachend an.
    Der Taxifahrer bedachte mich so lange mit mißtrauischen Blicken, bis ich ihm zwei Dollar vorausbezahlte. Dann brachte er mich endlich zu meiner Pension. Ich sah auf die Uhr, als ich ins Haus ging. Phil würde wohl bald kommen. Im Ministerium mußten sie spätestens in einer halben Stunde Feierabend haben. Ich sah

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