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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Probe aufs Exempel zu machen. Er schob seine Karre vor sich her und ließ sie vor dem Zimmer stehen, in dem Mike Förster saß, wie das Schild neben der Tür auswies. Er klopfte.
    »Come in!« ertönte Försters Stimme von drinnen.
    Phil zog die Tür auf, ging hinein und drückte die Tür sorgfältig ins Schloß. Mike Förster saß hinter seinem Schreibtisch, rauchte eine ägyptische Zigarette und strich sich über das geckenhafte Bärtchen.
    »Ja, Fox?« fragte er.
    Phil druckste herum.
    »Heraus mit der Sprache!« forderte Förster. »Was haben Sie denn auf dem Herzen?«
    »Sir — äh… Ich habe nämlich mal überlegt«, stammelte Phil.
    »Oha!« staunte Förster, als ob er sagen wollte: Sie und überlegen? »Wissen Sie überhaupt, was das ist?«
    »Ja — äh«, sagte Phil. »Es ist nämlich, weil ich… Wissen Sie, ich habe schon als Schuljunge gern gewettet. Und da — äh…«
    »Sprechen Sie sich aus! Ganz ungeniert«, befahl Förster und stand auf. Irgend etwas in seiner Haltung verriet gespannte Aufmerksamkeit.
    »Ich dachte — äh weil… Also ich dachte, daß Sie für mich vielleicht auch eine kleine Wette annehmen könnten, Sir. Bitte, nicht daß ich aufdringlich — äh… Nur weil ich eben dachte…«
    Förster musterte Phil eine Zeitlang schweigend. Sein grauer Flanellanzug war von gediegener Qualität. Förster schien an seinen illegalen Wettgeschäften nicht schlecht zu verdienen. Natürlich, dachte Phil, er braucht ja keine Steuern darauf zu zahlen.
    »Wie kommen Sie denn darauf, daß man bei mir Wetten abschließen könnte?« fragte Förster lauernd.
    Phil sah ihn treuherzig an.
    »Na, Sir — äh, Miß Farell hatte mir doch gesagt, Sie sollten vier auf zwölf für Sie annehmen, und da…«
    Förster schluckte.
    »Was hat Miß Farell gesagt?«
    »Daß Sie vier auf zwölf für sie annehmen sollten, Sir. Und da dachte ich…«
    »Aber Sie haben doch zwölf auf vier gesagt!« rief Förster. »Was stimmt denn nun, zum Teufel?«
    Phil gab sich Mühe, eine zerknirschte Miene aufzusetzen.
    »Na ja«, gestand er kleinlaut. »Ich glaube, es war vier auf zwölf. Habe ich das heute mittag verwechselt? Sir — also das tut mir aber sehr leid. Es ist nur — äh — weil ich nämlich Zahlen oft durcheinanderbringe — äh…«
    Förster atmete tief. Er preßte wütend die Lippen aufeinander. Plötzlich sagte er: »Über das Wetten reden wir das nächstemal, Sie Trottel! Ich muß jetzt erst einmal etwas anderes erledigen.« Förster verließ ziemlich hastig das Büro. Phil lief ihm einfach nach. Förster merkte es entweder nicht, oder es schien ihm gleichgültig zu sein, denn er riß die Tür zu Miß Farells Zimmer auf und sagte auch noch nichts, als Phil hinter ihm eintrat.
    Alice Farell hatte ihr Make-up erneuert. Trotzdem ließen sich die Spuren der Mißhandlung nicht vollständig verdecken. Sie sah erschrocken auf, als Förster plötzlich vor ihr stand.
    »Meine liebe Miß Farell«, sagte Förster ölig. »Was höre ich da? Jemand hat sich an Ihnen vergriffen? Aber das ist ja kaum zu glauben. Ich bin überzeugt, daß es ein bedauerlicher Irrtum war. Vielleicht eine Verwechslung. Verstehen Sie?«
    Die beiden tauschten einen bedeutungsvollen Blick.
    »Ich weiß nicht«, murmelte das Mädchen.
    »Doch, doch«, sagte Förster. »Das muß ja eine ganz idiotische Verwechslung gewesen sein. Wir — ehm — wir haben unter den Kollegen gesammelt. Gewissermaßen ein kleines Trostpflaster. Hier sind fünfzig Dollar, Miß Farell. Sozusagen ein Schmerzensgeld. Sie verstehen schon?«
    Miß Farell ließ das Geld auf dem Schreibtisch liegen. Phil grinste einfältig. O ja, dachte er. Ich verstehe auch. Sie wollte die zwölf Dollar nicht zahlen, die eure Schläger eintreiben sollten, nachdem ich die verwechselte Wette aufgegeben hatte, und da haben sie ihr ein paar ins Gesicht geschlagen. Wie das so bei illegalen Buchmachern zugeht, wenn jemand die angekündigten Wetten hinterher nicht bezahlen kann oder will. O ja, mein lieber Förster, das habe ich begriffen.
    Es klingelte in den Korridoren. Schluß der offiziellen Bürozeit. Phil fielen plötzlich seine eigenen Sorgen wieder ein. Er verließ das Zimmer und machte, daß er in die Pension kam.
    ***
    Das erste, was ich sah, war Phils einfältiges Grinsen.
    »Mann«, stöhnte ich. »Grinse doch bloß nicht so verflucht dämlich! Man muß dich ja wirklich für einen Idioten halten!«
    Sein Grinsen verschwand. Er machte die Miene, die ich nun auch schon oft genug an ihm

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