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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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man ihn damit unter Druck setzen. Ich bin ziemlich sicher, daß er diesen Seitensprung seiner Frau nicht gebeichtet hat. Und ich verstehe jetzt etwas, das seine Frau erwähnte. Seit ungefähr anderthalb Jahren soll Shafford großzügiger und weniger pedantisch streng gewesen sein, als es früher seine Art war. Die Begegnung mit dem Mädchen in Frisko kann ungefähr anderthalb bis zwei Jahre zurückliegen. Als Shafford sein Verhältnis mit dem Mädchen angefangen hatte, bekam er seiner Familie gegenüber ein schlechtes Gewissen und wurde deshalb großzügiger und nachsichtiger.«
    »Alles schön und gut«, brummte Phil. »Aber wir sollen nicht Shaffords Seitensprünge oder die Wandlungen seiner Bürokratenseele untersuchen, wir sollen herausfinden, wer ihn umgebracht hat. Das Mädchen in Frisko war es bestimmt nicht. Man bringt nicht das Huhn um, das regelmäßig goldene Eier legt, auch wenn es nur kleine Eier sind.«
    »Richtig«, gab ich zu. »Das Mädchen aus Frisko wird den Mord weder verübt noch bestellt haben. Was hätte sie von einem toten Shafford? Aber der Mann ist an Zyankali gestorben, Zyankali ist ein Gift, und man sagt, daß es die bevorzugte Mordwaffe der Frau ist. Angenommen, Mrs. Shafford wäre hinter die Geschichte gekommen? Es gibt Frauen, die sich von einem Seitensprung ihres Mannes so tödlich beleidigt fühlen, daß sie deshalb zur Mörderin werden.«
    »Stimmt«, sagte Phil. »Also ist Mrs. Shafford verdächtig.«
    »Ja. Und jetzt stehen wir vor der Frage, wie wir uns darüber Gewißheit verschaffen können.«
    »Was macht sie denn für einen Eindruck?« fragte Phil.
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Ich hatte keinen schlechten Eindruck von ihr. Aber was will das schon heißen? Wir haben schon Mörder festgenommen, die hatten das reinste Engelsgesicht, das weißt du ja selber. Bevor wir uns weiter damit beschäftigen, möchte ich erst noch etwas über die Wettscheine hören. Beschreibe mal, wie die Dinger aussehen. Falls ich selber mal so ein Ding zu Gesicht bekomme, möchte ich wenigstens wissen, ob es sich um dieselbe Firma handelt.«
    Phil kam meiner Bitte nach.
    »Die Abschnitte stammen also keinesfalls aus einem staatlich konzessionierten Wettbüro.«
    »Niemals!« rief Phil.
    »Aber Alice Farell, die im Ministerium arbeitet, schließt ganz offenbar solche illegalen Wetten ab. Und Shafford hat solche Wetten abgeschlossen, wie wir durch die Wettscheine wissen. Wir haben also den Tatbestand, daß Beamte und Angestellte der Regierung illegale Wetten abgeben. Es muß einen Ring illegaler Buchmacher hier in Washington geben. Das ist nach Mrs. Shafford unser Verdacht Nummer zwei. Und schließlich wäre zu prüfen, ob Shafford nicht wegen des Kindes erpreßt wurde. Wenn er den Erpressern gedroht hat, die Geschichte aufplatzen zu lassen und sie trotz allem anzuzeigen, könnten die die Nerven verloren und ihn umgebracht haben, was Verdacht Nummer drei wäre. Wenn es so weitergeht, sollten wir Mr. High ein Telegramm nach New York schicken, daß er uns für die nächste Zeit abschreiben kann. Ich sehe nicht, wie wir mit dieser Geschichte schnell fertig werden sollen.«
    »Was meinst du, was die Kerle im Zimmer von Billy Miller gesucht ha-haben?« fragte Phil.
    »Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls müssen sie es gefunden haben. Der Lieutenant konnte mit seinen Leuten nichts entdecken, was eine Fährte zu den anderen dargestellt hätte. Ich hatte Mühe, ihm begreiflich zu machen, daß ich nicht wichtige Informationen der Polizei vorenthalten hatte.«
    »Wieso?«
    »Als ich aus seinem Büro herauskam, hatte ich doch noch keine Ahnung von der Adresse, wo Billy Miller wohnte. Die bekam ich doch erst durch das Kennzeichen des Wagens. Als mich der Lieutenant dann in dem Zimmer fand, dachte er, ich hätte die Adresse schon gewußt, als ich noch in seinem Büro saß. Wie spät haben wir es jetzt eigentlich?«
    Phil sah auf seine Uhr.
    »Es ist nach elf. Unternehmen wir noch etwas? Oder gehen wir zu Bett?«
    »Ich möchte noch einmal mit Mrs. Shafford sprechen wegen des Kindes in Frisko. Ich möchte wissen, ob sie von diesem Seitensprung ihres Mannes etwas ahnte. Vielleicht ist sie schon schlafen gegangen, aber vielleicht ist sie auch noch wach. Wir werden es ja sehen. Schließlich sind wir nicht nach Washington geholt worden, damit wir uns ausschlaf en.«
    »Na schön«, seufzte Phil. »Aber wenn sie schon im Bett liegt, kommen wir zurück und hauen uns auch in die Koje.«
    »Wenn uns bei Mrs. Shafford nicht

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