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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder zwei freundliche Männer erwarten, die mich zusammenschlagen wollen.«
    Phil tätschelte mir die Schulter.
    »Fürchte nichts, Kleiner«, sagte er gönnerhaft. »Diesmal bin ich ja bei dir.«
    »Großartig. Dann können sie ja der Abwechslung halber mal dich vornehmen.«
    »Es wäre mir ein richtiges Vergnügen«, brummte Phil. »Ob die sich allerdings auch freuen würden, wage ich zu bezweifeln.«
    Wir verließen also trotz der späten Abendstunde noch einmal die Pension, um mit meinem Leihwagen zu Mrs. Shafford zu fahren. Ich rechnete damit, daß sie noch nicht zu Bett gegangen war. Die Trauer um ihren so plötzlich ums Leben gekommenen Mann ließ sie wahrscheinlich so früh nicht schlafen.
    Gerade als wir von einer Seite in die Straße hineinfuhren, wo die Shaffords ihr Häuschen stehen hatten, bog von der anderen Ecke her ebenfalls ein Wagen in die Straße ein. Er hatte den kürzeren Weg bis zu den Shaffords, und so bekamen wir es mit, wie der Wagen vor dem Haus anhielt. Ich trat sofort auf die Bremse und fuhr langsamer.
    »Wir sind nicht die einzigen, die noch mit Mrs. Shafford sprechen wollen«, sagte ich. »Wir haben ein berufliches Interesse. Aber wer so etwas nicht hat, der besucht nicht ohne triftigen Grund so spät noch eine trauernde Witwe. Wer…«
    »Mr. Lease!« rief Phil.
    Aus dem Wagen war inzwischen ein Mann ausgestiegen und auf das Haus der Shaffords zugegangen. Ich kannte ihn nicht, obgleich wir ihn im Licht der Straßenlaterne gut sehen konnten.
    »Was hast du gesagt?« fragte ich deshalb meinen Freund.
    »Mr. Lease! Das ist einer der stellvertretenden Personalchefs im Innenministerium. Ob er so spät noch einen Kondolenzbesuch macht?«
    »Möglich, aber mindestens ungewöhnlich, nicht wahr? Ich schlage vor, daß wir mal einen kleinen Spaziergang machen.«
    »Und dabei ganz zufällig an die Fenster des Shafford-Hauses kommen,« fuhr Phil fort. »Mir soll es recht sein.« Wir ließen den Wagen ungefähr zwanzig Yard vom Haus entfernt am Straßenrand stehen und gingen den Gehsteig hinunter. Die Hecke, die den Vorgarten umschloß, gestattete uns wegen ihrer Höhe kaum einen Blick auf das Grundstück. Als wir am Durchgang zum Haus ankamen, gingen wir erst einmal vorbei, indem wir nur einen schnellen Blick riskierten. Es hätte ja sein können, daß Mrs. Shafford noch mit ihrem Besucher in der Tür gestanden hätte. Aber die Tür war geschlossen. Ich machte sofort wieder kehrt und ging leise über den Steinplattenweg auf das Haus zu. Phil folgte mir unhörbar.
    Es war eine laue Nacht, und eins der Wohnzimmerfenster war etwa eine Handbreit hochgeschoben. Wir schlichen in die Nähe und duckten uns dicht an die Hauswand. Die Stimmen von drinnen waren nicht übermäßig laut, aber doch deutlich zu verstehen. Ich hörte eine Männerstimme sagen: »… Licht brennen sah, hielt ich an. Ich dachte mir, daß ich Sie fragen sollte, ob es irgend etwas gibt, was ich für Sie tun kann, Mrs. Shafford?«
    »Es ist nett, daß Sie hereingekommen sind, Mr. Lease«, erwiderte die Witwe. »Die Abendstunden sind die schlimmsten. Tagsüber — ich weiß nicht. Er war ja tagsüber auch nicht da, aber abends saßen wir doch immer zusammen. Und das ist nun auf einmal unwiederbringlich dahin…«
    »Ja, es ist eine furchtbare Sache. Und — na ja, ich finde, ein bißchen mysteriös ist das alles auch, nicht wahr?«
    »Mysteriös? Sie untertreiben, Mr. Lease. Es ist geradezu unheimlich. Nicht einmal von der Polizei kann man eine klare Auskunft bekommen. Ist mein Mann nun durch einen Autounfall umgekommen oder auf welche Weise sonst? Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber die Wahrheit weiß ich immer noch nicht.«
    »Aber die Polizei muß Ihnen doch mitteilen, wie Ihr Mann ums Leben gekommen ist, Mrs. Shafford! Die können das doch nicht für sich behalten und so tun, als ob Ihnen das gleichgültig sein könnte.«
    »Es ist aber so. Ich glaube fast, die Polizei ist sich selbst nicht sicher.«
    »Nehmen Sie mir das nicht übel, Mrs. Shafford, aber das gibt es doch nicht. Bei dem heutigen Stand der Medizin ist die Polizei doch in der Lage, die Todesursache eines Mannes zu ermitteln.«
    »Man sollte es annehmen, nicht wahr? Und wenn sie es wissen, müssen sie doch irgendeinen Grund haben, warum sie es mir nicht sagen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Die Frau zögerte einen Augenblick, dann sagte sie leise: »Ich habe mich schon gefragt, ob die Polizei vielleicht glaubt, ich hätte meinen Mann umgebracht…«
    »So etwas

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