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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuzumachen. Jetzt kam es darauf an, ob meine Zeitbombe wirken würde. Ich ging an meinem Wagen vorbei und stieg zu Clifford. Phil war sichtlich erleichtert, daß er mich wohlbehalten wiedersah. Wir warteten stumm und gespannt. Es dauerte keine fünf Minuten. Die Meldung kam über Sprechfunk.
    »Er hat gerade telefoniert«, hieß es. »Er fragte, ob er trotz der späten Stunde noch kommen dürfe. Es sei sehr wichtig, aber er könne es am Telefon nicht sagen.«
    »Und wen hat er angerufen? Wurde ein Name genannt?« fragte Clifford.
    »Ja. Er sprach mit einer Frau, und er redete sie mit ›Mrs. Shafford‹ an.«
    ***
    Es sah ganz so aus, als ob wir in dieser Nacht überhaupt nicht zur Ruhe kommen sollten. Ich hatte Förster, nachdem sein Telefon angezapft war, dazu verleiten wollen, den Chef der illegalen Wettorganisation anzurufen. Er aber hatte Shaffords Witwe angerufen. Sollte das bedeuten, daß sie zu dieser Organisation gehörte oder gar der Boß war? Wenn sie aber nicht dazu gehörte — warum rief Förster sie dann so spät und nach meinem provozierenden Besuch bei ihm noch an?
    Clifford hatte Försters Überwachung organisiert. Um seine Verfolgung brauchten wir uns also nicht zu kümmern. Folglich fuhren wir voraus und ließen unsere beiden Wagen in einer kleinen dunklen Seitenstraße stehen. Daß Cliffords Dienststelle keine Nachtruhe kannte, erfuhren wir immer wieder durch das Sprechfunkgerät.
    »Wir haben nachgeprüft, mit wem Rommstair heute nachmittag vom Ministerium aus telefoniert hat«, hieß es einmal. »Es bleibt natürlich die Möglichkeit offen, daß er Gespräche von dem Münzfernsprecher in der Halle aus geführt hat. Die lassen sich nicht erfassen. Von seinem Apparat aus seinem Dienstzimmer hat er nur ein Gespräch geführt. Wir haben die Nummer schon von der Telefongesellschaft identifizieren lassen.«
    »Wen hat er angerufen?« fragte Clifford.
    »Mrs. Shafford.«
    »Danke«, knurrte Clifford und hängte das Mikrofon in die Aufhängung zurück. »Allmählich wird es ein bißchen zu lebhaft um die Dame, finde ich. Sie scheint ja eine geradezu magische Anziehungskraft zu haben.«
    Ein paar Minuten später erhielten wir Bescheid, daß Förster sich mit einem Taxi vor dem Hause der Shaffords habe absetzen lassen. Clifford blieb im Wagen zurück, während Phil und ich noch einmal versuchen wollten, uns an das Haus heranzuschleichen, um eventuell Försters Gespräch mit der Witwe belauschen zu können.
    Es wurde nichts daraus. Die Fenster waren inzwischen geschlossen und die Vorhänge zugezogen worden. Wir konnten weder etwas hören noch auch nur einen Zipfel von den beiden sehen. Enttäuscht kehrten wir zu Clifford zurück. Der hatte schon die nächste Neuigkeit auf Lager.
    »Im Büro hat sich ein Grundstücksmakler gemeldet«, verkündete er.
    »Jetzt? Mitten in der Nacht?«
    »Ja. Er ist gerade von Kanada zurückgekommen, wo er meistens sein langes Wochenende in seinem Jagdhaus verbringt. Er saß den ganzen Tag am Steuer und fand während einer Pause in einer Raststätte eine Notiz über Shaffords Tod. Da fuhr er gleich bis zu uns durch, weil er uns über etwas informieren wollte, was er sich selbst nicht so ganz zusammenreimen kann.«
    »Und was ist das?« fragte Phil.
    »Er sagt, daß er den Shaffords das Haus vermietet hat, in dem sie jetzt wohnen. Aber am Donnerstag früh — also an dem Tage, der für Shafford der letzte Tag seines Lebens werden sollte, kam Mrs. Shafford in sein Office. Sie kaufte das Haus.«
    »Kaufte?« wiederholte ich. »Wie?«
    »Gegen bares Geld. Sie brachte achtundzwanzigtausend Dollar in bar mit. Am Todestag ihres Mannes. Und sie ließ das Haus auf ihren eigenen Namen eintragen. Kann mir jemand verraten, woher die Frau eines mittleren Beamten plötzlich achtundzwanzigtausend Dollar hernimmt?«
    ***
    Beim FBI werden Festnahmen erst dann vorgenommen, wenn auch eine Verurteilung erwartet werden darf. Unser Fall war noch nicht in dem Stadium, wo man mit einer Festnahme etwas Vernünftiges erreichen konnte. Natürlich hätten wir noch in der Nacht Mrs. Shafford nach all den Ungereimtheiten fragen können, auf die wir mittlerweile gestoßen waren. Aber sie brauchte uns nur ein paar tatsächlich harmlose oder erfunden harmlose Erklärungen aufzutischen, und wir hätten abziehen müssen, während sie hingegen gewarnt gewesen wäre. Also verzichteten wir auf weitere Aktionen in dieser Nacht.
    Die paar Stunden Schlaf, die wir noch mitbekamen, waren kurz genug. Am Morgen, als ich

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