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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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parallel zur Pearl Street lief, bilden mußten. »Andy, Billy, kommt her! Faßt mit an!« rief er.
    Gemeinsam vergrößerten sie den sichtbaren Teil des Mauerwerkes, schlugen seitlich eine Vertiefung in die Wand, etwa drei Fuß hoch und genauso tief. Die leichte Wölbung ließ den gewaltigen Durchmesser des Rohres ahnen. Dann traten sie in den Gang zurück und machten dem Mann mit der Spitzhacke Platz.
    Vorsichtig prüfte er die Tragfähigkeit. Dann kniete er sich hin und kratzte mit seiner Spitzhacke den morschen Mörtel aus den Fugen. Bald konnte er den ersten Stein herausheben. Rasch vergrößerte er das entstandene Loch. Schwacher Lichtschein drang nach oben, etwa alle 100 Yard brannte unten eine trübe Lampe hinter beschlagenem Glas.
    Die Männer verzogen die Gesichter. Ein übler, ekelerregender Geruch drang durch das Loch und vermischte sich mit dem schweren Geruch des feuchten Lehms. Joey beugte sich hinunter und leuchtete mit einer Taschenlampe auf den träge dahinfließenden Strom. Es hatte lange nicht mehr geregnet. Deshalb stand das Wässer nur wenige Fuß hoch. Befriedigt wandte er sich ab.
    »Okay, Jungens, schmeißt den Dreck hier runter, aber nur abends und nachts, verstanden? Wir wollen doch nicht, daß irgend so ein Kanalinspektor Lehm auf seinen Hut bekommt.« Er lachte meckernd.
    Die Männer nickten mit müden Gesichtern.
    »Los, voran, voran«, keifte er plötzlich, »wir haben nicht ewig Zeit!« Eilig kroch er zum Ausgang zurück und turnte den Schacht hoch.
    ***
    »Ich könnte was zu essen vertragen«, sagte Phil mit hoffnungsvoller Stimme.
    »Okay«, stimmte ich großzügig zu, »fahren wir zu Max Saulby.« Max Saulby war früher bei der City Police und unterhielt jetzt eine Art Klub, zu dem nur Polizisten zugelassen waren. Sein Essen war weithin berühmt, und die Preise den Lohntüten seiner Kunden angepaßt. Außerdem sollte Captain Hywood, Einsatzleiter bei der City Police, zu Max gegangen sein, wie wir bei einem Anruf bei der City Police erfahren hatten. Und Hywood wollten wir sprechen.
    Der Captain lehnte tatsächlich an der Theke. Als er uns erspähte, wollte er seine Stimme erheben. Ich hielt mir schon die Ohren zu, denn seine Stimme ist mühelos dazu fähig, die Trommelfelle ausgewachsener Männer zum Platzen zu bringen. Doch diesmal klappte es nicht. Er hatte sich gerade einen Hamburger in den Mund gestopft, und deshalb klang seine Stimme nicht so laut wie sonst, etwa so, wie eine Trompete mit Schalldämpfer.
    »Hallo, Captain«, sagte ich wohlwollend, »schmeckt’s?«
    Er grinste und knuffte uns freundschaftlich, was uns fast von den Beinen riß. Ich verzog leicht das Gesicht.
    »Nicht so empfindlich!« kam es aus seinem Mund. Phil bestellte Hamburgers.
    »Was habt ihr auf dem Herzen? Braucht wieder mal Hilfe, was?« Einige Polizisten sahen entsetzt zu uns herüber, standen hastig auf und räumten das Lokal.
    »Wir brauchen keine Hilfe, Captain. Wir wollten Sie nur mal um Rat fragen.«
    Hywood sah uns geschmeichelt an. Seine großen Augen leuchteten. »Bestellt euch erst mal Kaffee auf meine Rechnung.« Max kam rein und schob zwei Tassen vor uns hin.
    »Was halten Sie davon, Captain«, begann ich, »wenn eine Gangsterbande, so ungefähr zehn Mann, Sprengstoff stiehlt, einen Lastwagen voll Balken besorgt und zwei der Gangster tot mit Lehm an den Füßen gefunden werden?«
    Hywood legte die große Stirn in tiefe Falten. »Die wollen sicher irgendwo sprengen«, brach es dann aus den Tiefen seiner Kehle hervor, und er sah uns fragend an.
    »Das vermuten wir auch«, sagte ich ernsthaft. »Wir wissen auch ungefähr wo.«
    »Ja, wenn ihr Wunderknaben vom FBI schon alles wißt, warum belästigt ihr dann einen schwer arbeitenden Polizisten?«
    »Die Gangster arbeiten irgendwo in der Downtown von Manhattan an einem Tunnel. Ich könnte mir vorstellen, daß einem, der sich da unten auskennt, mit der Zeit etwas auffallen müßte. Lastwagen vor leerstehenden Lagerhäusern oder so.«
    »Einem Polizisten vielleicht?« fragte Hywood und sah uns mißtrauisch an.
    »Vielleicht«, nickte ich und schlürfte von dem heißen Kaffee.
    »Warum sagt ihr denn nicht gleich, daß ich meine Cops anspitzen soll, die Augen aufzureißen?« brüllte er.
    »Darauf wären wir nicht gekommen!« flachste ich zurück.
    Captain Hywood knallte ein paar Münzen auf die Theke und wandte sich dem Ausgang zu. »Wiedersehen! Ich habe zu tun.«
    »Warum denn plötzlich so eilig?«
    »Ich sagte doch schon, ich habe zu tun. Muß

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