Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
Vom Netzwerk:
sofort Bescheid, wenn Sie einen der Jungen gefunden haben! Wir sind den ganzen Tag über in unserer Zentrale zu erreichen.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Williams förmlich.
    ***
    Um vier Uhr glich unser Office einem Baubüro. Große Zeichnungen und Pläne waren über die beiden Schreibtische gebreitet. Der Mann vom Katasteramt, Leo Corby, war eine angenehme Überraschung. Es war jung, aufgeschlossen und sehr eifrig, und er hatte Zeit.
    Victor Warton, der Ingenieur vom Department of Sanitation, war ein ruhiger älterer Mann. Er kannte die Unterwelt von ganz New York. Greg Morris, einer der Programmierer unserer Schwarzen Lola konnte die unmöglichsten Antworten aus dem Computer locken. Auf ihn setzten wir unsere ganze Hoffnung.
    Corby hatte die leerstehenden Häuser und freien Grundstücke schon rot umrandet. Morris teilte den ganzen Süden Manhattans in kleine Quadrate ein und nummerierte die Banken. Mit Hilfe von transparentem Papier übertrug Warton die Lage der Kanalisationsrohre auf die Pläne des Katasteramtes, und Morris bildete aus ihrem Verlauf Koordinatenformeln.
    Wir lehnten am Fenster. Phil bot mir eine Zigarette an. »Ob das einen Sinn hat?« fragte er.
    »Fang bloß nicht an zu denken!« sagte ich. »Viel mehr Möglichkeiten haben wir nicht.«
    »Ich setze auf den Cop. Die Gangster müssen den Lehm irgendwo abgeladen haben. Wenn die Gegend stimmt, sollte er zu finden sein.«
    »Die Kinder können auch auf einer Baustelle gespielt haben«, gab ich zu bedenken, »dann suchen wir uns tot.«
    »Cotton«, rief Greg Morris und sah zu uns herüber, »welchen Umkreis sollen wir um die einzelnen Banken einsetzen?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Natürlich. Sehen Sie, je größer wir den Kreis ziehen, desto mehr Möglichkeiten gibt es. Hier«, er tippte auf ein eingezeichnetes Gebäude, »das ist eine Bank. Wählen wir einen Radius von 30 Yard, kommt nur ein Grundstück in Frage, das leersteht und eine hohe Mauer hat, so daß die Bande ungestört arbeiten kann. Erweitern wir den Radius auf 40 Yard, ragen plötzlich drei Lagerhäuser mit ihren Ecken in den Kreis hinein.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Ich würde sagen, fangen wir mit 40 Yard an. Wenn dann zu viele Banken übrigbleiben, ziehen wir die Kreise enger, und Sie haben weniger Möglichkeiten. Erste Wahl sozusagen.«
    »Okay. Wie weit sind Sie?«
    »Ich glaube, ich kann einen ersten Versuch wagen. Ich denke, daß von den 80 Banken in diesem Gebiet schon 70 rausfallen.«
    »Wie lange werden Sie dafür brauchen?«
    »Wenn es glatt geht, sind die Daten in zwei Stunden in der Schwarzen Lola. Die Auswahl dauert dann nur ein paar Sekunden.«
    »Sie beeilen sich, ja?«
    »Natürlich.«
    Corby und Warton erklärten sich bereit, auf das Ergebnis zu warten. Ich bestellte einen Riesentopf Kaffee und einen Haufen Sandwiches.
    ***
    Patrolman Joseph Williams fluchte über seine schmerzenden Füße. Seit vier Stunden suchte er nach den Kindern, die am Morgen lehmverschmiert hier in dieser Gegend herumgetobt hatten. Bisher ohne Erfolg.
    Vier Stunden und die acht Stunden vom Frühdienst, das machte zwölf Stunden, die er auf den Beinen war! Erbittert dachte er an den bequemen Sessel zu Hause vor dem Fernsehapparat und beschloß, Schluß zu machen. Hol der Teufel die Belobigung!
    An der Ecke Front und Fletcher Street blieb er stehen. Sein Blick fiel auf eine große Baustelle, an der noch gearbeitet wurde. Ein großer Kran schwang eine riesige Eisenkugel gegen eine Mauer. Donnernd brach die Wand in sich zusammen. Davor schob ein Bulldozer die Trümmer zusammen. Ein Bagger hob Erde aus für den Neubau, der hier entstehen sollte. Noch einen Versuch, dachte er, und ging über die Straße.
    »He!« rief er zu dem Mann im Bagger hoch.
    Ein schweißbedeckter Kopf erschien in dem kleinen Fenster. »Was ist los?«
    »Wo ist der Vorarbeiter?«
    Ein dicker Daumen wies auf einen Mann in weißer Jacke, der neben dem Kran stand und mit verkniffenen Augen die Mauer betrachtete. Die Kugel schwang wieder gegen die Steine. Ein großes Stück brach heraus. Der Staub trieb in einer Wolke auf den Cop zu.
    Hustend tippte er dem Vorarbeiter auf die Schulter. »Haben Sie hier heute morgen Kinder gesehen?« fragte er.
    »Kinder? Mann, das ist für Kinder hier viel zu gefährlich. Meinen Sie, ich will ins Kittchen, wenn einem was aufs Dach fällt?«
    »Sie haben also keine gesehen?«
    »Nee, hier nicht.«
    »Woanders denn?«
    »Ich weiß nicht, ob heute auch welche da waren, aber da hinten spielen

Weitere Kostenlose Bücher