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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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klar.«
    »Und die Durchsuchungsbefehle?«
    »Ich werde mit dem Staatsanwalt reden. Aber viel Hoffnung kann ich Ihnen nicht machen. Die Anhaltspunkte sind zu gering.«
    »Bis morgen früh haben wir welche«, sagte ich grimmig.
    »Mit etwas Glück«, schränkte Phil ein.
    »Sie werden eine ganze Menge Glück brauchen, wenn Sie nicht einige Stunden schlafen. Sie beide sind seit gestern abend auf den Beinen. Sie fahren jetzt nach Hause und schlafen.« Ich wollte protestieren, aber Mr. High hob die Hand. »Das ist ein Befehl«, sagte er fest, »sechs Stunden Schlaf, dann können Sie um drei Uhr wieder anfangen. Wenn Sie etwas finden, erwirke ich die Durchsuchungsbefehle, darauf können Sie sich verlassen. Dann soll die City Police die Gebäude durchkämmen.«
    »Okay, Sir«, sagte ich.
    ***
    »Fang du hier an!« sagte ich zu Phil.
    Müde kletterte er aus dem Jaguar. »Kaum ist man richtig eingeschlafen, muß man schon wieder raus«, schimpfte er leise.
    »Halt die Luft an!« sagte ich gelassen und reichte ihm sein Walkie-talkie und eine Stablampe raus, »wir müssen arbeiten.«
    »Was hältst du von der Baustelle?«
    Ein riesiger P,latz, der fast einen ganzen Block einnahm, bildete den Abschluß der langen Reihe alter Lagerhäuser. Hohe Kräne reckten sich in den dunklen Himmel. Bagger und Bulldozer erschienen wie lauernde Ungeheuer. Im schwachen Mondlicht konnte ich das große Schild noch gerade entziffern. Eine bekannte Baugesellschaft errichtete hier ein neues Kühlhaus. »Der Maschinenpark spricht nicht gerade für eine fingierte Baustelle«, meinte ich, »die Brocken sind bestimmt einige Hunderttausende wert. Aber trotzdem, nachher sehen wir uns den Laden mal an.«
    »Okay, bis dann.« Er lief über die Straße und verschwand an der Baustelle hinter der Mauer.
    Ich wendete und fuhr an der endlosen Mauer entlang zurück. Die wuchtigen Häuser dahinter wirkten düster und tot. Hier und da spiegelte sich fahles Mondlicht in blinden Scheiben.
    Es war drei Uhr morgens, die ruhigste Stunde in der großen Stadt, und die Müdigkeit saß mir noch in den Knochen. Am Ende der Front Street bog ich ab und parkte den Wagen unter einer trüben Laterne. Ich angelte mein Walkie-talkie und die Lampe vom Rücksitz und sah mich prüfend um. Kein Mensch, nichts Verdächtiges war zu sehen. Ich zog mich an der Mauer hoch, spähte über den weiten, leeren Hof und sprang auf der anderen Seite runter. Mit langen Schritten lief ich auf das erste Haus zu.
    Phil untersuchte die Häuser an der Front Street. Ich hatte die Gebäude an der Water Street übernommen. Wir wollten um jedes Haus einmal herumgehen und nach Möglichkeit einen Blick hineinwerfen. Wir brauchten Beweise, und zwar bald.
    Ich drückte auf die Sprechtaste des Walkie-talkie. »Phil?« sagte ich leise.
    »Alles okay, Jerry«, klang Phils ruhige Stimme aus dem Gerät.
    ***
    Der dunkle Schopf des Franzosen erschien in dem Loch im Boden. Mit einem kräftigen Ruck schob sich die große Gestalt in den Keller. Er strich mit seinen schmutzigen Händen das Haar zurück und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Am Tisch schnitt er ein großes Stück Brot ab und schob es sich hungrig in den Mund. »Wo ist die kleine Laus?« fragte er laut.
    Joey sah ängstlich zur Falltür. »Oben«, sagte er leise.
    »Soll ich ihn jetzt ablösen?«
    »Ja, schick ihn runter! Der soll auch mal arbeiten.«
    Marcel ging zu einem der Betten und wühlte in seinem Bündel. Er zog einen Revolver hervor. Es war ein 38er Masterpiece. Er ließ die Trommel kreisen, und verzückt lauschte er dem leisen Geräusch. Vorsichtig ließ er den Hammer auf eine leere Kammer zurückfallen und schob die Waffe in seine Hosentasche.
    Er stieg die Treppe hoch und öffnete die Falltür. »He, du!« rief er in die Dunkelheit. Er machte sich nicht die Mühe, den Killer beim Namen zu nennen.
    Das schmale Gesicht Eddy Martins erschien im Rahmen. Marcel blieb gleichgültig auf der Stufe stehen und zwang ihn, sich am Rande an ihm vorbeizuquetschen. Eddy Martin bekam hektische rote Flecken auf Wangen und Stirn. Er hatte die Herausforderung verstanden.
    Der Franzose ließ krachend die Falltür hinter sich zuschlagen. Er fischte eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche und zündete eine an. Die Flamme seines Feuerzeugs schirmte er sorgfältig hinter der hohlen Hand ab. Gierig zog er den Rauch ein. Aufmerksam spähte er aus einem der Fenster an der Rückseite und schlenderte dann zu einem der Tore.
    Vorsichtig schob er den schweren Flügel

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