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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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in die Tasse und kehrte mit der Tasse zum Telefon zurück.
    Zuerst rief ich Phil an. Es dauerte ungefähr eine halbe Minute, bevor er sich meldete.
    »Zieh dich ein bißchen schneller an«, sagte ich. »Ich hole dich heute eine halbe Stunde früher als sonst ab.«
    »Was ist denn los?«
    »Offenbar will jemand das 62. Revier ausrotten. Vor ein paar Minuten ist der zweite Cop vom 62. Revier erschossen worden. Mr. High sagte es mir gerade. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Das wird ein Fressen für gewisse Zeitungen!«
    »Ja. Jetzt können sie endlich mal wieder ein bißchen über die unfähige Polizei herfallen. Also bis gleich.«
    Ich blätterte in meinem Telefonverzeichnis, konnte die Nummer vom 62. Revier nicht finden, rief also statt dessen das Hauptquartier an und ließ mich mit dem Revier verbinden.
    »Cotton, FBI«, sagte ich. »Sagen Sie mir den Ort, wo Ihr Kollege erschossen wurde.«
    »Am East River, Sir…«
    Ich bekam die genaue Adresse und notierte sie. Dann verbrannte ich mir den Mund an dem fast kochendheißen Kaffee. Ich fluchte vor mich hin, während ich anfing, mich anzuziehen. Es gehört zu den ungeschriebenen, aber eisern eingehaltenen Prinzipien des FBI, daß ein G-man stets korrekt gekleidet zu sein hat. Während ich also eilig, aber dennoch gründlich die Bartstoppeln aus meinem Gesicht hobelte, ein weißes Hemd anzog und die Krawatte band, hatte ich ein paar Minuten Zeit, mir meine Gedanken zu machen.
    Noch waren zwei Männer der Tiger-Gang auf freiem Fuß. Wir kannten die Namen der beiden, und wir hatten sogar von einem der beiden ein Foto, weil er einmal im Mittleren Westen wegen Beteiligung an einem Raubüberfall gesessen hatte. Der andere schien entweder noch ein unbeschriebenes Blatt zu sein, oder aber er lebte hier unter falschem Namen. Darüber konnten wir uns erst Gewißheit verschaffen, wenn wir seine Fingerabdrücke hatten.
    Es war gut möglich, daß die beiden Gangmitglieder aus Wut über die Verhaftung ihres einen und den Tod ihres anderen Komplicen an der Polizei Rache nehmen wollten. Sie hatten bisher gehaust wie die hungrigen Tiger, und es war nun wahrscheinlich, daß sie damit nicht aufhörten, nur weil zwei von ihnen ausgeschaltet waren. Andererseits erhob sich die Frage, warum es beide Male Cops vom 62. Revier waren. Als wir Laggerty heute nacht stellten, hatte das 62. Revier nichts damit zu tun. Es war meilenweit vom Gebiet des 62. Reviers entfernt gewesen. Aber vielleicht wußten die Kerle der Tiger-Gang das nicht.
    Ich verließ meine Wohnung und brauste mit dem Jaguar zu der Ecke, wo Phil gewöhnlich zusteigt. Er stand schon da.
    »Morgen«, knurrte er. »Wo fahren wir hin?«
    »Zum East River. Die Fabrikgegend.«
    »Hast du schon mit dem Revier gesprochen?«
    »Ja. Aber ich habe nur die Adresse bekommen. Mehr wissen sie auch nicht.«
    Phil hüllte sich in Schweigen, bis wir vor uns die flackernden Rotlichter von gut einem halben Dutzend Streifenwagen auftauchen sahen. Dahinter erkannten wir die Einsatzfahrzeuge der Mordkommission. Ein paar Limousinen kamen hinzu, die deutlich machten, daß sich einige hohe Tiere vom Hauptquartier eingefunden hatten. Auch der Wagen des Distriktanwaltes stand da. Wieder einmal mußten wir uns unseren Weg durch eine Menge neugieriger Gaffer bahnen.
    Lieutenant Easton hatte Bartstoppeln im Gesicht und gerötete Augen. Man sah ihm an, daß er noch keine Minute Schlaf gehabt hatte. Sowenig wie sein hünenhafter Stellvertreter Ed Schulz. In einiger Entfernung sah ich Captain Hywood, der mit irgendeinem Zivilisten sprach.
    Easton gab uns einen Wink, sobald er uns entdeckt hatte. Wir schoben uns zu ihm durch.
    »Seht euch den Mann an«, brummte er. »Mir geht’s allmählich über die Hutschnur. Was sagt ihr dazu?«
    Wir blickten auf den jungen Polizisten, dessen Gesicht schon die stumpfe Wachsfarbe des Todes zeigte. Sein rechter Arm war nur wenig angewinkelt. Aber in der rechten Hand lag der schwere Polizeirevolver der uniformierten Polizisten.
    Die Übereinstimmung mit dem Fall Burns lag auf der Hand.
    »Irgendwo Blutspuren?« fragte ich.
    Easton schüttelte den Kopf.
    »Es können keine vorhanden sein — außer von ihm selbst«, sagte er leise. »Er kam nämlich nicht mehr dazu, abzudrücken. Jedenfalls ist die Trommel voller Patronen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Daß ein Cop in Lebensgefahr mal der Langsamere sein kann — gut. Aber gleich zwei in einer einzigen Nacht? Es war mehr als unwahrscheinlich, es war einfach unglaublich.
    »Kann ich

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