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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spurenkarten von dem Stapel, »könnten von dem Mann stammen, der den Wagen zuletzt benutzt hat. Sie stammen vom Lenkrad, von der Automatik-Schaltung, vom Rückspiegel und von der Fahrertür. Ich würde diese Spuren bevorzugt auswerten lassen.«
    »Okay. Wird gemacht. Wenn was dran ist, spendiere ich eine Lage.«
    Ed Schulz griff zum Rotstift und malte in großen Buchstaben »Polizistenmord« auf die Karten. Dann sorgte er dafür, daß sie unverzüglich zum Hauptquartier der Stadtpolizei gebracht wurden. Telefonisch veranlaßte er, daß die Prints per Bildfunk an die zentrale Fingerabdruckkartei des FBI in Washington übermittelt wurden, ebenfalls mit dem Kennwort »Cop-Killer«.
    In Washington gehen täglich mehr als zwanzigtausend Anfragen ein, die Fingerabdrücke betreffen. Aus einem Vorrat von nahezu hundertsiebzig Millionen müssen tagtäglich die eingehenden Spuren verglichen werden.
    An diesem Tag stellten sie in Washington einen neuen Rekord auf. Um ein Uhr siebzehn nachmittags klingelte bei der Mordkommission von Lieutenant Easton das Telefon. Schulz nahm den Hörer auf.
    »Mordkommission«, sagte er. »Manhattan East. Detective Sergeant Ed Schulz.«
    »FBI Identification Division«, sagte eine straffe Männerstimme. »Sie sprechen mit Ben Coofield, Sergeant. Es geht um Ihre Bildfunk-Anfrage NY-4355-68, Kennwort Cop-Killer. Nehmen Sie einen Bleistift in die Hand.«
    Ed Schulz mußte sich räuspern vor Aufregung.
    »Soll das heißen, daß ihr die Prints schon identifiziert habt?« krächzte er.
    »Wir haben die Identitätsperson aus unserer Vorbestraftenkartei ermittelt«, sagte Coofield. »Es ging wirklich ziemlich schnell, das gebe ich zu. Also: Haily alias Hepper alias Hease alias Hortwright. Vornamen: Jack, Berton, Robert. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß sich die Identitätsperson bereits wieder neue Namen zugelegt hat. Geboren am 11. 3. 45 in Jersey City, N. J., US-Staatsbürger, Rasse weiß, Größe sechs Fuß, eineinhalb Zoll, Gewicht 154 Pfund. Elf mal verhaftet, viermal freigelassen wegen Mangels an Beweisen, siebenmal verurteilt, davon die ersten fünfmal zu kurzfristigen Jugendstrafen, dann zu einem Jahr Gefängnis, das letztemal zu drei bis fünf Jahren. Flüchtig aus der Strafanstalt Clacksforth seit dem 18. vorigen Monats. Identitätsperson offenbar mit Tendenz zum gefährlichen Gewohnheitsverbrecher. Während ich mit Ihnen spreche, übermittelt unsere Funkleitstelle per Bildfunk seine Bilder an Ihr Hauptquartier. Fotokopien seiner gesamten hier lagernden Akten und Strafauszüge gehen per Luftkurier an Ihre Mordkommission, Sergeant. FBI bietet jede gewünschte weitere Hilfeleistung…«
    »Mann«, sagte Ed Schulz beeindruckt. »Mann, o Mann! Ihr seid — also ihr seid, hol’s der Teufel, mir fehlen die Worte.«
    »Wir sind FBI«, sagte Ben Coofield nüchtern und doch mit einem unüberhörbaren Stolz. »Verständigen Sie uns per Fernschreiben oder Polizeiblitzgespräch, wenn wir in dieser Angelegenheit noch etwas für Sie tun können. Übrigens wird der Generalstaatsanwalt von New Jersey wahrscheinlich die Auslieferung beantragen.«
    »Von mir aus«, sagte Ed Schulz grimmig. »Aber wir werden ihn nicht wegen einer Lappalie an New Jersey ausliefern. Der Kerl hat einen Cop von uns umgebracht. Und dafür wird er bei uns verurteilt.«
    »Das ist verständlich«, sagte Coofield. »Aber Sie müssen ihn erst einmal haben.«
    »Den kriegen wir«, sagte Ed überzeugt. »Den kriegen wir, und wenn wir sämtliche fünfzig Bundesstaaten nach ihm abgrasen müssen.«
    Die gigantische Polizeimaschinerie der Stadt New York lief auf Hochtouren. Die über Bildfunk übermittelten Fotos von Jack Haily wurden der Lichtbildstelle übergeben. Innerhalb von knapp zwei Stunden hatte man dort die ersten zwölfhundert Abzüge hergestellt. Um vier Uhr nachmittags begann die Auslieferung mit dem aufgeklebten roten Streifen, auf dem in fetten Buchstaben stand:
    »Wanted: Cop-Killer Jack Haily — Gesucht: Polizistenmörder Jack Haily.« Die Revierleiter in ganz New York ließen ihre Streifenmannschaften antreten. Jeder mußte sich Hailys Bild genau ansehen. Die vorhandenen, freilich noch nicht für alle Patrolmen ausreichenden Bilder wurden ausgegeben. Und dann machten sich mehr als viertausend Männer und Frauen auf den Weg. In jedem Revier telefonierten sich die Desk-Sergeants die Finger wund, um V-Leute, Spitzel, Gewährsmänner und sonstige Verbindungsquellen anzuzapfen.
    Um achtzehn Uhr und neun Minuten

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