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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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klingelte bei Ed Schulz wieder das Telefon. Harry Easton, der Leiter der Mordkommission Manhattan East, war dienstlich unterwegs, so daß sein Stell-Vertreter die Telefonwache übernommen hatte. Eigentlich hätte das bedeutet, daß er das Office bis zu Eastons Rückkehr nicht verlassen sollte. Aber der Anruf um achtzehn Uhr neun brachte ihn dazu, einen einfachen Detektiv als seinen Stellvertreter einzusetzen, obgleich das nicht ganz den Dienstvorschriften entsprach. Denn dieser Anruf hatte folgenden Wortlaut: »Hier ist Macintosh vom 14. Revier. Hören Sie, Schulz. Einer unserer Spitzel hat gerade angerufen. Dieser Haily oder wie der. Lump sonst heißt, also der Drecksack, der Eagle umgelegt hat, der soll im Hinterzimmer von Bormash’s Bierbar sitzen.«
    »Adresse?« rief Ed Schulz wie elektrisiert.
    »Ecke Zwölfte Straße, University Plaza.«
    »Wie viele Detektive haben Sie im Augenblick im Revier?«
    »Fünf. Sie können Sie alle haben, das ist doch selbstverständlich.«
    »Jagen Sie die Leute sofort los. Alle' Ausgänge besetzen. Aber nichts untere nehmen, bis ich da bin. Nur dafür sor-' gen, daß er vorläufig nicht heraus kann. Versucht es so zu machen, daß er uns noch nicht bemerkt.«
    »Wir werden uns Mühe geben.«
    Schulz knallte den Hörer auf die Gabel und sprang auf. Er hastete durch das Arbeitszimmer der Detektive, die zur Mordkommission gehörten.
    »Snyder, Sie übernehmen hier den Laden«, rief er einem älteren Beamten zu. »Mailer, Hackson, Cortelli, Fernanderra und Smith, Sie kommen mit! Sieht so aus, als hätten wir den Mörder von Eagle aufgegabelt!«
    Die aufgerufenen Detektive stürmten hinter Ed Schulz her. Im Hof sprangen sie in zwei Dienstlimousinen. Ed übernahm selbst das Steuer der ersten. Solange sie noch weit genug entfernt waren, ließ er Rotlicht und Sirene einschalten, später ließ er zuerst die Sirene verstummen und schaltete schließlich auch das rotierende Rotlicht aus.
    Sie ließen den Wagen einen Block vor der fraglichen Ecke stehen. Ed Schulz teilte die Männer auf. Dann setzten sie sich in kleinen Gruppen in Bewegung. Als sie die Ecke erreicht hatten, ließ ein Mann seine Zeitung sinken und gab Ed Schulz ein stummes Zeichen. Der Detective Sergeant stellte sich neben ihn.
    »Schulz?« fragte der Zeitungsleser.
    Ed nickte stumm.
    »Ich dachte mir’s schon«, meinte der Mann. »Ihre Größe ist ja sprichwörtlich. Was den Kerl angeht, der sitzt noch drin. Ich habe alle unsere Leute an die Rückfront geschickt, damit er uns nicht im letzten Augenblick über die Höfe entkommen kann.«
    »Gut. Gehen wir. Oder müssen noch mehr Leute nach hinten geschickt werden?«
    »Nein. Da sind genug.«
    »Also los.«
    Sie stapften die Stufen zu der Bar hinauf. Es herrschte Hochbetrieb, denn es war noch früh am Abend, und viele Angestellte genehmigten sich einen Cocktail, bevor sie zum Abendessen nach Hause fuhren. Es schien, als hätten die Büros der Nachbarschaft ihre kompletten Belegschaften in das kleine, gemütliche Restaurant geschickt. Einen Augenblick wunderte sich Ed Schulz, daß ein Typ wie Haily in so einem Lokal Unterschlupf suchte. Aber dann sagte er sich, daß Haily sich hier sicherer fühlen mußte als in einer Kaschemme, auf die die Polizei sowieso schon ihr Augenmerk gerichtet hatte.
    Mit einem Blick fand Ed Schulz das Hinterzimmer. Es war vom vorderen Raum durch zwei breite Pfeiler abgetrennt, zwischen denen ein Durchgang von normaler Türbreite freiblieb, ohne daß es jedoch eine richtige Tür gegeben hätte.
    Sie näherten sich dem hinteren Raum von zwei Seiten. Noch hatte niemand von den Gästen Verdacht geschöpft. Aber als sie schon an den Pfeilern angekommen waren, rief auf einmal ein offenbar schon angeheiterter Bursche mit hochrotem Kopf: »spielen die da Wildwest oder was?«
    Ed Schulz unterdrückte einen Fluch. »Los, Jungs!« rief er halblaut.
    Sie rissen ihre Revolver aus den Halftern und sprangen vorwärts. Jeder von ihnen kannte das Bild von Jack Haily. Er saß in der linken Ecke, direkt neben dem größten Fenster, das es hier gab.
    »Sitzenbleiben!« fuhr Ed Schulz den Mörder an. »Hände hoch!«
    Sie waren bei ihm, bevor er zu einer Reaktion kam. Als er auffuhr und seine rechte Hand unter die abgetragene, an den Ärmeln schon ausgefranste Lederjacke schieben wollte, schlug Ed Schulz zu. Sein Revolverlauf krachte hart auf den Unterarm des gestellten Verbrechers. Sechs, acht Hände griffen gleichzeitig zu. Haily wurde vom Stuhl weggerissen und gegen

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