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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschwand unter mir in der undurchdringlichen Dunkelheit, und ich stieg wieder hinauf.
    »Jim?«
    »Ja? Hier, Mr. Cotton, neben Ihnen.«
    »Gib mir deine Hand!«
    Ich bekam sie zu fassen und hielt sie fest. Aber jetzt faßte ihn die Panik, die er so lange und so tapfer zurückgehalten hatte. Er packte auch mit der anderen Hand zu und zog. Ich mußte nachfassen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und riß ihn zu mir herüber auf die Leiter.
    »Festhalten, Miß Logan!« schrie ich hinunter. »Eng an die Leiter pressen!«
    »Warum?« fragte sie törichterweise zurück, aber die Antwort gab ihr der nun schon zweite Stapel Särge, der krachend und berstend in sich zusammenstürzte. Jim hielt sich zitternd an mir fest. Ein paarmal schwankte unsere Leiter gefährlich, aber sie hielt. Von unten wallte Staub herauf und Holzgeruch.
    ***
    »Da!« Captain Marker packte Phil am Handgelenk. Sie standen in einem finsteren Gang, als kurz vor ihnen erneut das Dröhnen losbrach und eine ganze Weile anhielt. Erst als es verebbte, ließ der Captain Phil Decker los, und der rieb sich das Gelenk.
    »Wenn das Jerry ist, dann scheint er eine regelrechte Schlacht zu schlagen«, raunte Marker. »Jetzt aber los! Das war nicht weit von uns, und ich glaube sogar, eine Stimme gehört zu haben, kurz ehe der Spektakel losging! Wie weit ist es noch, Custer?«
    Der Lieutenant stand dicht vor ihnen in einem Mauerwinkel.
    »Wir stehen direkt davor. Eine Bohlentür. Aber sie zweigt seitlich ab, man hat keinen Anlauf!«
    Marker schnaubte verächtlich. »Leuchten Sie mir! Und gehen Sie zur Seite! Das ist ja lächerlich, Lieutenant! Wenn Sie alles nur mit Anlauf schaffen wollen, müssen Sie Springer werden, aber nicht Polizist! Das macht man so!«
    Er stemmte sich mit den mächtigen Schultern gegen die Gangwand, die Füße gegen die Bohlentür, atmete einmal tief ein und begann, seine Muskeln anzuspannen. Die Stirnadern traten weit hervor; dann barst die Tür mit einem mächtigen Knall aus Schloß und Angeln.
    »Nur, um euch mal zu zeigen, wie man das ohne Anlauf macht«, keuchte Marker. »Was ist nun da drinnen?«
    Phil trat durch die Tür. Absolute Dunkelheit empfing ihn. Die Lampe schnitt einen kleinen Lichtkegel in Wolken von Staub und merkwürdige Gebilde, die wirr übereinandergetürmt schienen.
    »Hallo…«, sagte Phil zögernd. »Hallo«, antwortete ich auf meiner Leiter über ihm und hielt Jim an mich gepreßt. »Für die Hauptvorstellung kommst du ein bißchen zu spät, mein Junge. Bleib stehen, wo du bist.«
    »Jerry!« schrie er herauf.
    »Okay. Ist da noch jemand, der vielleicht eine Kerze bei sich hat oder was anderes zum Leuchten?«
    Ich stieg nach unten. Auf halber Höhe hielt sich Eileen Logan krampfhaft an der Leiter fest.
    »Gehen Sie nur hinunter, Miß Logan«, redete ich ihr gut zu. »Was da unten auf uns wartet, ist Polizei. Sie haben nichts mehr zu befürchten!«
    Zögernd setzte sie ihren Abstieg fort. Ich folgte vorsichtig, und über mir turnte Jim schon wieder wie ein Eichhörnchen im Central Park.
    Endlich hatten sie unten etwas Licht aufgetrieben. Ein paar Handscheinwerfer beleuchteten das Chaos, und ein anderer versuchte, das Dunkel nach oben zu durchdringen. Marker nahm uns in Empfang.
    »Was habt ihr denn da oben gemacht?« fragte er mit verhaltenem Entsetzen.
    »Sie hatten für jeden von uns so einen Turm von Särgen aufgebaut, und im jeweils obersten lagen wir: Miß Logan, Jim und ich.«
    Marker schüttelte sich.
    »Und die Leitern?«
    »Die habe ich erst später hingestellt. Das erkläre ich Ihnen alles noch, Captain. Wir müssen so schnell wie möglich zum Hauptquartier. Ich nehme an, Miß Logan und Jim haben mehr von den Tätern gesehen als ich. Vielleicht können sie sie beschreiben, so daß wir doch noch rechtzeitig auf ihre Spur kommen! Wo sind wir hier eigentlich?«
    »An der Rückseite des verlassenen Hauses. Dies ist eine Art Tiefkeller, er dient dem gegenüberliegenden Händler als Sargmagazin. Custer«, verbeugte sich der junge Lieutenant.
    ***
    Louis hatte alles bei der Tür zusammengetragen, wie ihm befohlen war. Der Lange sah ihm wohlgefällig zu.
    »Fein«, sagte er und schaltete das Licht aus. Nur der scharfe Strahl seiner Taschenlampe leuchtete noch einmal alles ab, ob sie auch nichts vergessen hatten.
    »Halt!« sagte er. »Da hinten, das Kabelende, das können wir nachher noch gut gebrauchen. Hol das her, Louis!«
    Er richtete das Licht auf ein blankes Ende Draht, das hinter einem der Schränke

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