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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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— das war ihm nach den letzten zehn Minuten klar — hatte seinen erledigt. Also machte er sich jetzt an seine Arbeit.
    Der Lange lächelte hinter ihm her…
    ***
    Irgendwo hatte es wütend geklopft, und ich konnte den Leuten nicht verdenken, wenn sie durch den Zusammenbruch meiner Sargpyramide in ihrer Nachtruhe gestört worden waren und jetzt böse wurden. Ich wollte nur, sie wären noch etwas böser geworden und hätten nachgesehen, wer diesen Höllenlärm auf dem Gewissen hatte.
    »Ich komme, Jim«, sagte ich, »irgendwie werde ich es schaffen!«
    Es knirschte rings um mich herum, als ich mich vorsichtig zur Wand bewegte. Mein Feuerzeug war in dieser großen Finsternis nur eine Andeutung von Licht, und nur weil die beiden langen Leitern noch neu und frisch im Holz waren, erkannte ich sie. Es waren Stehleitern von einer enormen Länge, wahrscheinlich gemacht, um die Halle neu anzustreichen oder etwas an der Decke zu renovieren. Ich atmete auf. Einfache Leitern hätten mir nichts genutzt. Sie wären als Stütze unbrauchbar gewesen, aber eine Stehleiter ist schon etwas Solides, das nicht so leicht umfällt.
    »Eileen, lieg still!« hörte ich Jims angstvolle Stimme hoch oben. Ich drehte eine Leiter so, daß sie direkt neben dem Stapel zu stehen kam, auf dem sich das Mädchen befand. Nach dieser Seite hatte er nun einen gewissen Halt. Aber noch konnte er nach der anderen Seite stürzen, und da befand sich der Junge in der gleichen gefährlichen Lage. Ich mußte die zweite Leiter um den Stapel herumwuchten und dazwischen aufbauen. Mehr als einmal schien sie mir in der Dunkelheit aus den Händen zu gleiten und umzukippen.
    »Was ist das, Sir?« fragte Jim von oben. »Da hat eben etwas angestoßen, und es wackelt verdammt!«
    »Ruhig«, sagte ich. »Ich bringe eine Leiter. In ein paar Minuten bin ich oben.«
    »Gott segne Sie, Sir«, sagte Jim voll Inbrunst. Die lange Leiter zu bewegen und sie um die letzte Kurve zu bekommen, schien mir ein ärgeres Kunststück als der Sprung vorhin. Zu guter Letzt verhedderte ich mich mit den Füßen in einem Seil. Ich geriet aus dem Gleichgewicht, ließ die Leiter nach vorn kippen und konnte mich gerade noch an den Holmen festhalten — die Leiter stand.
    Für einen Moment leuchtete ich mit dem Feuerzeug. Die Leiter stand genau da, wo ich sie haben wollte. Eilig machte ich mich an den Aufstieg. Er kam mir endlos vor.
    Dann hörte ich das Wimmern zu meiner Rechten. Eileen Logan hatte Schwierigkeiten, Luft zu bekommen. Sie röchelte, und das hörte man durch das Holz hindurch. Ich stand nun auf der drittobersten Stufe und tastete über ihren Sarg. Er war fest verschraubt.
    »Bleib noch ein paar Minuten ruhig, Jim«, sagte ich. »Erst kommt Eileen dran. Ich muß die Kiste aufschrauben!« Die erste lange Messingschraube klirrte unten auf den Boden, die zweite. Für die dritte und vierte mußte ich mich weit nach vorn beugen. Als sie auch auf dem Beton aufklangen, atmete ich auf und leckte mir über die trocken gewordenen Lippen. Ich hob den Sargdeckel an. Mit den Händen strich ich über die ausgestreckte Gestalt. Sie hatten das Mädchen auf den Bauch gelegt, und die Enge des Behältnisses hatte ihr den Mund auf das Kissen gepreßt. Jetzt hob sie den Kopf und atmete tief. Der ganze Aufbau wackelte.
    »Können Sie sich vorsichtig auf richten?« fragte ich. »Sie liegen auf einem ziemlich wackeligen Kistenstapel. Ich stehe auf einer hohen Leiter neben Ihnen. Heben Sie die Beine langsam an!« Ich legte ihr einen Arm unter die Beine, den anderen um den Oberkörper. Sie umschlang mich wie einen Liebhaber, aber das war Verzweiflung bei ihr und der Schock der Rettung.
    Jetzt schwang ich sie vorsichtig herum und lehnte sie vor mir gegen die Leiter, indem ich ein paar Stufen hinabstieg und ihren Füßen Halt auf eine Sprosse gab.
    »Sind Sie verletzt, Miß Logan?«
    Ihre trockene Stimme war dicht vor mir.
    »Ich glaube… nicht. Wo ist Jim?«
    »Dicht neben uns. Wenn Sie glauben, allein hinabsteigen zu können, bringe ich ihn gleich mit.«
    »Ist es tief?«
    »Nein. Knappe fünf Yard. Bleiben Sie unten am Fuß der Leiter stehen.«
    Ich turnte nach außen und spürte, wie Eileen zögernd und tastend an mir vorbei nach unten kletterte. Ihr Atem ging immer noch rasselnd, und sie zitterte leicht, als ich sie berührte.
    »Geht es?« fragte ich besorgt.
    »Geht schon. Sie müssen Mr. Cotton sein, nicht wahr?«
    »Ja. Um den Hals fallen können Sie mir unten, wenn ich Jim geholt habe. Schnell!«
    Sie

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