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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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mal!«
    Der junge Lieutenant blickte ihn etwas irritiert an.
    »Die Richtung«, sagte er, »könnte stimmen.«
    ***
    »Jetzt kommt der schwierige Teil«, sagte der Lange und sah auf die Uhr. »Wir müssen diese beiden Drähte genau zur selben Zeit überbrücken und gleichzeitig die Verbindung zu unserem Apparat hersteilen. Zitterst du, Louis?«
    Louis hob grinsend seine gespreizten Finger hoch.
    »Jetzt nicht mehr, Boß.«
    »Dann nimm die beiden Drähte. Ich zähle ’runter, und bei Null klemmst du sie gleichzeitig an. Ich mache das gleiche am Apparat. Fertig? Drei… zwei… eins… null!«
    Die Greifer klickten um die Drähte, und es war wirklich nur ein einziges Geräusch.
    »Hat es geklappt, Boß?« fragte Louis und wischte sich mit der Hand über die Stirn.
    »Ich denke schon. Und wenn in der Zentrale ein Meßgerät etwas ausgeschlagen hat, dann dürfte kaum jemand gerade jetzt hingeschaut haben. Oder er denkt, es ist ein Vogel gegen die Freileitung geflogen oder eine Ratte hat einen gewischt gekriegt, als sie sich an ein Kabel machte. So, jetzt haben wir noch genau vier Minuten Zeit. Zigarette?«
    »Ja, danke, Boß.«
    Hinter ihnen klapperten die Drehwähler in einem Schrank, und eine rote Signallampe flackerte kurz auf.
    »Was läuft hier eigentlich alles durch?« fragte Louis. »Ich meine an Leitungen, und für wen?«
    Der Lange sog genußvoll an seiner Zigarette und hielt aus alter Übung die Glut in der hohlen Hand verborgen.
    »Genau weiß ich es auch nicht. Auf jeden Fall das Netz, das wir angezapft haben. Dann die Hauptnachrichtenverbindung der großen Agenturen, soweit sie in New York sitzen. Die Postverbindungen natürlich für Telex und Telegrammdienst, und dann sind da noch ein paar Leitungen, die ich nicht kenne. Möglicherweise Polizeinetze oder militärische Leitungen, obwohl ich eigentlich annehme, daß die besondere Leitungswege und Verteiler haben.«
    »Warum?«
    »Na, stell dir doch einmal vor, was für eine Verwirrung man stiften könnte, wenn man zwei, drei Handgranaten hier hochgehen ließe!«
    Louis leckte sich die Lippen.
    »Sollen wir mal?«
    »Idiot!« knurrte der Lange. »Du hast immer noch nichts begriffen. Wir wollen hier nichts kaputtmachen, sondern mit den Einrichtungen arbeiten, daß wir möglichst viel Geld verdienen, kapiert? Und jetzt wird es Zeit. Stör mich nicht!«
    Er legte einen Schalter um, und in seinem Fernschreiber begann der Motor anzulaufen. Links ragte ein Lochstreifen aus dem Apparat, während rechts von einer kleinen Spule ein zweiter Lochstreifen in den Apparat hineinführte.
    »Wenn wir einen Blattschreiber hätten, könntest du gleich sogar mitlesen, was sie senden. Aber das Ding wäre zu schwer gewesen und auch unnötig, denn ich kann den Lochstreifen lesen wie die Zeitung selbst.«
    »Wirklich, Boß?«
    Der Lange nickte stolz. »Ist so eine Art Blindenschrift. Da!«
    Der linke Streifen war in Bewegung geraten, und der Apparat tickte aufgeregt los.
    »Das ist die Stationsansage«, las der Lange ab. »Die erste Meldung lassen wir sie noch durchgeben. Was haben wir denn da? Aha… das ist hübsch. Das wird die Brüder schon mal ein bißchen anregen… gut. Ende? Dann kommen wir!« Er schaltete zwei kleine Hebel um, und jetzt lief das rechte Band tackend in den Apparat, und der Lange registrierte wohlgefällig, daß es beinahe nahtlos an das andere angeschlossen hatte. Als es seine in schnellem Stakkato heruntergehämmerte Meldung absetzte, drehte sich der Lange fröhlich grinsend um.
    »Jetzt empfangen nur noch wir, was die Zentrale sendet, und alle anderen kriegen das, was wir hier herausschicken.«
    Louis blickte ihn andächtig an.
    Das rechte Band war zu Ende. Der Lange wartete kurze Zeit, bis sich auch in der Sendung der Zentrale eine kleine Pause ergab, weil eine Meldung beendet war. Dann schaltete er um. Alle Teilnehmer empfingen jetzt wieder die Sendung der Zentrale, und noch würde keiner gemerkt haben, was für eine Nachricht ihm' da in die Streifen seines Fernschreibers geschmuggelt worden war. Der Lange erhob sich zufrieden.
    »Abbauen, Louis«, sagte er gutgelaunt. »Die Kreuzverbindung lassen wir einfach bestehen. Wir wollen jetzt kein Aufsehen erregen. Nur unsere Apparate müssen weg. Trage sie hinaus in den Wagen, aber räume sie vorher neben der Tür zusammen. Das Licht müssen wir ausmachen, ehe wir hinausgehen.«
    Louis nickte ergeben und machte sich an die Arbeit. Er begriff durchaus, daß hier jeder seinen Teil zu verrichten hatte. Der Boß

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