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Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle

Titel: Jerry Cotton - 0589 - Ein Toter stellt die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
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man ja nie, wie lange es dauert, wenn er plötzlich verreist. Nicht immer hat er mich mitgenommen. Aber was ich erlebt ha…«
    »Sie waren allein in dem Haus in Brooklyn?«
    »Ganz allein«, flüsterte sie. »Counter, das ist der Chauffeur, und Benson waren schon nach dem Essen in die City gefahren und sind nicht zurückgekommen.«
    »Als Sie vorhin hier ankamen — wen fanden Sie da vor?«
    »Die vier und Osborn. Der war vielleicht knatschig. Er hat mich angebrüllt, warum ich nicht sofort gekommen bin. Daß man erst ein paar Sachen packen muß, versteht der blöde Hund nicht.« Sie wischte sich mit meinem Jackengürtel übers nasse Gesicht. »Dann hat er gesagt, ich soll schwimmen gehen. Eigentlich ’ne Zumutung. Aber wenn er solche Laune hat, ist es besser, ihm nicht zu widersprechen.«
    »Ihr Porsche steht in der Doppelgarage?« .
    »Ja.«
    »Sonst noch ein Wagen?«
    »Osborns Ferrari steht auch noch da. Sonst nichts. Das heißt, ein paar alte Gartenmöbel sind auch noch drin.«
    »Und wie sind die vier hergekommen?«
    »Ach so. Ich glaube, in Counters Kombi. Jedenfalls ist sonst kein Wagen da. Der Kombi steht hinter der Garage im Garten.«
    Während wir uns unterhielten, ließ ich keinen Blick von der Villa. Auf der Terrasse zeigte sich niemand.
    Vera erklärte mir, die fünf säßen im Kaminzimmer und pokerten.
    »Sie haben nichts bemerkt von einem Gefangenen?«
    »Hier? In der Villa?« Ihre Stimme klang erstaunt. »Glauben Sie wirklich, Osborn hält hier jemanden versteckt?«
    »Hoffentlich.« Wenn sie Phil nicht hierher gebracht hatten, dann hieß das: Er war tot. Ich verdrängte den Gedanken. Und ich schluckte die siedende Wut hinunter, die in diesem Moment in mir aufstieg.
    »Ich rudere Sie jetzt ans Ufer, Miß Maine, aber nicht zu Greely. Lassen Sie sich nicht einfallen, den Burschen telefonisch oder sonstwie zu warnen. In dem Augenblick wären Sie mitschuldig, und aus der Tinte holt Sie niemand ’raus.«
    Ich setzte mich auf die Bank, tauchte die Blätter ein und pullte zum Anlegesteg zurück.
    Vera murmelte: »Sie lassen Osborn hochgehen. Schade eigentlich. Er war herrschsüchtig, und manchmal hatte er wenig Verständnis. Aber daß er knickerte oder sich schäbig zeigte, darüber habe ich mich nie beklagen müssen.«
    Der Alte am Bootssteg staunte nicht schlecht, als ich ein halbnacktes Mädchen auslud. Im Kiosk war Telefon. Ich rief den örtlichen Polizeiposten an und erklärte dem Cop, wer ich war und bat ihn, herzukommen und sich um Vera Maine zu kümmern.
    Ich wartete, bis er eintraf. Es war ein junger Sergeant. Er hatte einen Regenmantel mitgebracht, in den sich Vera hüllte. Ich sagte dem Sergeant, ohne daß es der Alte hörte, weshalb ich hier sei. Er versprach, auf das Mädchen aufzupassen.
    »Falls ich innerhalb einer Stunde nicht zurück bin«, schärfte ich ihm ein, »rufen Sie das FBI in New York an. Verlangen Sie Mr. High und erzählen Sie ihm, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Als ich zum zweitenmal hinausruderte, schob sich eine riesige Wolke vor den Mond. Es wurde so dunkel, daß ich kaum etwas sah. Diesmal lenkte ich meinen Kahn dicht am Ufer entlang. Die Mauer, die Greelys Grundstück umfriedete, reichte bis zum Wasser. Es gab einen Bootssteg. Aber ich legte nicht dort an, sondern dicht an der Mauer, unter der Krone einer mächtigen Buche.
    Sträucher verbargen mich, als ich das Boot aufs Ufer zog. Knirschend glitt der Kiel durch den Sand.
    Ich hatte meine Jacke, die jetzt etwas naß war, wieder angezogen. Mein helles Hemd hätte mich verraten. Es leuchtete durch die Dunkelheit.
    Ich pirschte zum Haus. Anfangs bahnte ich mir den Weg durch Büsche. Dann fühlte ich Rasen unter den Sohlen.
    Die Kugellampe auf der Terrasse war erloschen.
    Auf dem Rasen unterhalb des Hauses blieb ich geduckt stehen. Ich versuchte mich zu orientieren. Aber ich sah keine zwei Schritt weit. Vorsichtig tappte ich weiter, vorbei an einem duftenden Jasminstrauch.
    Ich machte noch einen Schritt. Gerade, als ich am Jasminstrauch vorbei war, sprang ipich der Kerl von hinten an, lautlos wie eine Katze. Ich wollte herumschnellen. Aber es war schon zu spät.
    Ein Handkantenschlag, wahrscheinlich auf mein Genick gezielt, trennte mir fast die Schulter vom Rumpf.
    Mein rechter Arm war für einen Augenblick gelähmt. Meine Hand öffnete sich, und der 38er fiel auf den Rasen.
    Dann saß mir der Bursche im Genick. Er war bärenstark.
    Ich ließ mich fallen, drehte eine halbe Rolle, griff mit dem linken Arm über mich und

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