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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Tür. »Öffnen Sie, Franco Rush! Polizei!«
    Ich wandte mich zu Mr. High um. »Wenn er auch getürmt ist, dann…« Der Chef legte den Kopf in den Nacken und blickte zur ersten Etage hoch. »Irgendwer muß im Hause sein. Das Licht wurde gelöscht. Versuchen Sie es noch einmal, Phil!«
    Wieder ließ Phil die Türklingel schrillen. Nur der Chef, Phil und ich hatten das Gelände der Werft betreten. Vier Cops der City Police warteten jenseits der baufälligen Mauer, die den Hof und die beiden Gebäude umschloß.
    In der ersten Etage wurde ein Fenster aufgerissen. »Wer sind Sie?« fragte eine heisere, aber zitternde Männerstimme. Es war zu dunkel, um den Mann zu sehen. Seine Stimme verriet Furcht.
    Mr. High trat einen halben Schritt zurück. »Sind Sie Franco Rush?«
    »Nein, der Boß ist nicht hier?«
    »Dann öffnen Sie!«
    »Ich darf nicht öffnen. Boß hat es verboten.«
    Ich berührte Mr. Highs Schulter. »Sir, ich bin überzeugt, daß Rush sich im Haus aufhält. Sollen wir die Tür aufbrechen?«
    »Eine Minute noch, Jerry!« Er rief den Mann in der ersten Etage an. »Sagen Sie mir Ihren Namen!«
    Während der Mann noch herumstotterte und nicht antworten wollte, fiel ein Gegenstand von oben herunter vor unsere Füße. Natürlich sah ich das Ding nicht, sondern hörte nur den metallischen Aufschlag.
    Ich handelte völlig instinktiv. »Sir! Phil!« brüllte ich. »Weg!«
    Im Sprung erwischte ich Mr. High an der Schulter, wirbelte ihn herum und riß ihn mit mir zu Boden. Hart krachten wir auf das Pflaster. Nur ein halbes Dutzend Yard hinter uns, unmittelbar vor der Haustür, zerbarst die Handgranate. Splitter fegten über uns hinweg. Der Luftdruck riß die Tür aus den Angeln.
    Ich schnellte mich auf den Rücken und zog den 38er. »Phil!« schrie ich. »Jerry«, antwortete er von links. »Der Chef?«
    Die Explosion hatte ein Ölfaß in Brand gesetzt, das wenige Schritte vor dem Haus stand. Es mußte ziemlich dickes Öl sein, denn es brannte mit träger roter Flamme und mächtiger Rauchentwicklung.
    Das Feuer bedeutete Pech für den Mann, der uns die Handgranate vor die Füße gerollt hatte. Wir sahen ihn, als er aus dem Haus kam.
    »Stehenbleiben!« brüllten Phil und ich wie aus einem Mund. Ich zog zweimal durch, ohne auf ihn zu zielen. Er hielt eine Maschinenpistole in den Händen, riß sie hoch, und verfeuerte eine Serie. Das brennende Öl blendete ihn, und er jagte die Kugeln sinnlos in die Flammen.
    Von der anderen Seite schrie Phil: »Weg mit der Waffe!« Er setzte dem Mann zwei Kugeln vor die Füße. Der Bursche schwang herum und ließ die MP rattern. Plötzlich rettete er sich mit hastigen Sprüngen ins Haus.
    Noch lag ich auf dem Rücken. Ich wechselte den 38er in die linke Hand und streckte den Arm nach Mr. High aus, »Sir, sind Sie verletzt?«
    »Ich bin okay, Jerry«, antwortete er mit klarer Stimme. »Er wird einen Ausbruch an der Rückseite versuchen.«
    Ich sprang auf. Jetzt erst wurde mir bewußt, daß im Hause ein Mann ununterbrochen schrie: »Ich war das nicht! Ich habe das nicht getan! Ich bin unschuldig!« ‘
    Das Feuer des brennenden Ölfasses begann zusammenzusinken. Ich raste los, schlug zwei Haken und erreichte die Rückfront. Da der Feuerschein nicht bis hierher reichte, zeichneten sich nur die Umrisse des Hauses ab. Ich besaß nur eine flache Taschenlampe mit wenig Leuchtkraft. Ich schaltete sie ein. Der Lichtkegel erreichte knapp die Hauswand, aber leider genügte er, dem Gangster meine Stellung zu verraten. Er feuerte sofort. Ich fürchte, er hätte mich erwischt, wenn das Magazin seiner Maschinenpistole noch gefüllt gewesen wäre. So spuckte die Kugelspritze nur zwei Kugeln aus; dann schlug der Hahn leer auf.
    Ich ging neben einem Stapel Schrott in Deckung, ließ den kläglichen Lichtkegel meiner Lampe über die Hauswand huschen, und als ich das helle Oval eines Gesichtes an einer Fensteröffnung sah, feuerte ich zweimal. Die Kugeln schlugen Splitter aus dem Holzrahmen. Das Gesicht verschwand erschreckt. Das Wild saß noch in der Falle.
    Cops erschienen auf dem Schauplatz. Sie brachten die großen Handscheinwerfer mit, die sie bei nächtlichen Unfällen verwenden und die zur Ausrüstung der Streifenwagen gehören. Es gab genug Gerümpel auf dem Gelände, das sich als Deckung benutzen ließ. Ein Sergeant der City Police übernahm die Überwachung der Rückfront. Ich lief zur anderen Seite.
    Mr. High stand neben einem aufgebauten Scheinwerfer, den er auf den abgeschweißten Stahlrumpf

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