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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bungalowsiedlungen.
    Das stimmte mich nachdenklich. Es war gewiß nicht leicht, das Opfer eines Kidnappings unbeobachtet in ein solches Siedlungshaus zu bringen, aber wenn man das geschafft hatte, ließ sich kaum ein besseres Versteck denken.
    Wer kam schon auf die Idee, daß eine Gangstergruppe sich hinter der bürgerlichen, biederen Fassade eines Vororthäuschens verborgen halten könnte? Es kam für die Gangster nur darauf an, sich der Umgebung anzupassen und keinen Verdacht zu erwecken.
    Mir fiel plötzlich fein, daß Cornell unter anderem eine Immobilienagentur unterhielt. Die Firma Marcus and Sallinger beschäftigte sich mit dem Verkauf von Häusern und Grundstücken; außerdem unterhielt sie ein Office, das sich auf Vermietungen spezialisiert hatte.
    Wenn das Syndikat ein Versteck brauchte, konnte es durch diese Scheinfirma etwas Passendes aussuchen. Ich hakte mich an diesem Gedanken fest. Der Geschäftsführer der Firma hieß Lyndell. Ich rief ihn zu Hause an. »Forster«, meldete ich mich. »Bitte entschuldigen Sie die späte Störung, Sir, aber es ist ziemlich wichtig, und ich wage zu hoffen, daß Sie meinem Anruf Verständnis entgegenbringen…«
    »Aber ich bitte Sie!« rief Lyndell aus. »Wenn es um Geschäfte geht, bin ich immer zu erreichen. Wie, sagten Sie, war Ihr Name?«
    »Forster«, wiederholte ich. »Sie erinnern sich an mich. Wir haben vor ein paar Monaten miteinander verhandelt.«
    Die Bestimmtheit, mit der ich das erklärte, mußte ihn überzeugen. Außerdem hielt ich es für wahrscheinlich, daß er irgendwann einmal während der letzten Monate einen Klienten mit dem gebräuchlichen Namen Forster bedient hatte.
    »Mr. Forster, ganz recht«, meinte Lyndell verbindlich, aber ich merkte, daß er mit dem Namen nichts anzufangen wußte. »Und worum geht es diesmal?«
    »Sie boten mir damals ein Haus drüben in Jersey an. In Englewood. Für mich kam es nicht in Frage. Ich mache mir nicht viel aus der Gegend, aber ein Geschäftsfreund, der gerade bei mir zu Besuch ist, interessiert sich für das Haus. Es ist doch hoffentlich noch zu haben?«
    »Ich glaube zu wissen, von welchem Haus Sie sprechen«, sagte Lyndell.' »Es tut mir leid, Sir, aber das Projekt ist bereits vergeben. Wenn ich mich nicht irre, wurde das Haus vor drei Monaten verkauft. Aber wir haben genügend andere Angebote, die Ihren Freund interessieren werden. Wenn Sie es erlauben, schicke ich Ihnen meinen Vertreter ins Haus…«
    »Nein, nein«, wehrte ich ab. »Das ist nicht erforderlich. Mein Freund besteht auf Englewood. Er hat dort Freunde wohnen, wissen Sie, und außerdem wäre die Verbindung zu seinem Office ungewöhnlich günstig. Wie hieß doch gleich die Straße, in der das Haus lag?«
    »Bedaure, Sir, daran erinnere ich mich nicht«, meinte Lyndell. »Sie müssen das verstehen. Wir haben es mit Hunderten von Projekten zu tun…«
    »Selbstverständlich«, sagte ich rasch. »Ich frage nur, weil mein Freund mir gerade ein paar Zeichen macht und offenbar wissen möchte, ob es nicht möglich wäre, dem Käufer ein vorteilhaftes Angebot zu unterbreiten…«
    »Wir können ihn daraufhin ansprechen, Sir«, meinte Lyndell. »Ich will das gern vermitteln. Geben Sie mir doch bitte Ihre Telefonnummer, ich rufe Sie dann in ein paar Tagen wieder an.«
    »Es ist sehr eilig«, sagte ich. »Geben Sie mir einfach die Adresse. Mein Freund spricht dann mit dem Eigentümer. Falls ein Geschäft zustande kommen sollte, erhalten Sie selbstverständlich eine Vermittlungsprovision.«
    »Es ist, wie Sie verstehen werden, in unserer Branche nicht üblich, Adressen telefonisch durchzugeben«, sagte Lyndell. »Ich empfehle Ihrem Freund, uns morgen einmal zu besuchen. Dabei können wir alles besprechen.«
    Lyndell sprach noch immer sehr verbindlich, aber ich hatte das Gefühl, daß sein Mißtrauen geweckt worden war und daß seine Stimme um eine Nuance gespannter klang als zu Beginn der Unterhaltung.
    »Gut, gut, ich sage ihm das«, erklärte ich. »Nur noch eine Frage, die ihn schon jetzt interessiert. Wieviel Zimmer hat das Haus und wie groß ist der Garten?«
    »Meines Wissens fünf Zimmer und zwei Bäder. Der Garten dürfte etwa tausend Quadratyard umfassen.«
    »Danke, Sir«, sagte ich und legte auf.
    Es konnte nicht schwerfallen, die Straßenzüge aufzuspüren, die zu beiden Seiten mit Häusern und Grundstücken dieser Größenordnung bestückt wareft. Natürlich konnten wir diese Straßenzüge nicht einfach durchkämmen und die Häuser systematisch

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