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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wohnung beorderte. Wahrscheinlich wurde er mit dem Versprechen dorthin gelockt, daß man ihm das Versteck des entführten Mädchens nennen könne. McKay .fand eine offene Wohnungstür und einen Toten vor. Es ist klar, daß er fluchtartig das Feld räumte. Dabei wurde er zum zweitenmal fotografiert. Die beiden Bilder wurden der Presse zugestellt und scheinen zu beweisen, daß McKay der Mörder von Emptywood ist.«
    »Ich wünschte, er könnte sich jetzt und hier dazu äußern«, sagte Mr. High. »Er scheint nicht zu wissen, in welcher Klemme er steckt.«
    »Im Moment interessiert ihn das nicht«, sagte ich. »Er denkt nur an eine Sache. An Vivian Lollans Befreiung.«
    »Du glaubst, daß er die Zusammenhänge der Verbrechen noch immer nicht durchschaut?« fragte Phil.
    »Wieso sollte er das?« fragte ich dagegen. »McKay muß annehmen, daß Emptywood ermordet wurde, weil der Gangster das Geheimnis der Entführung von Vivian Lollan preisgeben wollte. McKay kann sich einfach nicht vorstellen, daß er zur Marionette eines Syndikates geworden ist. Wahrscheinlich liebt er Vivian Lollan noch immer.«
    »Eines verstehe ich nicht«, meinte Mr. High. »Warum hat er sich nicht an uns gewandt?«
    »Emptywood wird ihm die Auflage gemacht haben, nicht zur Polizei zu laufen, und McKay hat sich daran gehalten, weil er anfangs glaubte, die Sache allein schaukeln zu können. Nach der Entführung hatte er entweder nicht den Mut, sein Versagen einzugestehen, oder er glaubt noch immer, die Dinge im Alleingang zurechtrücken zu können.«
    »Das wird für ihn ein böses Erwachen geben«, meinte Phil. »Nun fehlt noch ein Punkt. Der ist Stanton. Du nimmst an, daß er von Summers ermordet wurde, weil das Syndikat die gesamte Lösegeldsumme für sich behalten will?«
    »Es gibt keine andere Erklärung«, stimmte ich zu. »Cornell versteht es nicht, mit anderen zu teilen. Er sieht keinen Grund, dem Girl gegenüber vertragstreu zu bleiben. Er will die Millionen — und sonst nichts.«
    »Wenn das zutrifft, ist Vivian Lollans Leben gefährdet«, stellte Phil fest.
    »So weit darf es nicht kommen«, sagte ich und stand auf. »Wir brauchen die junge Dame. Ich muß sie in den Zeugenstand bekommen, um Dean Harrow Mc-Kay zu entlasten, und auf die Anklagebank, damit sie für die von ihr inszenierten Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden kann.«
    ***
    Phil und ich stellten eine Liste von sämtlichen uns bekannten Leuten zusammen, dir für Cornell arbeiteten. Wir ließen diese Leute beschatten, zum Teil durch einige Revierdetektive. Jeder Gangster, von dem wir annahmen, daß er an dem Verbrechen beteiligt sein konnte, wurde unauffällig beobachtet, jeder Schritt und Gesprächspartner wurde registriert und festgehalten, jedes Detail unserem Office gemeldet. Unsere Aufgabe war es, die Informationen zu koordinieren und auszuwerten.
    Da war Hugh Benter, der sein Girl in der Houston Street besuchte und das Haus gegen Mitternacht mit einem Koffer verließ, da war Elvis Kyle, der in einer Kneipe mit ein paar Farbigen pokerte, und da war Allan Druydale, der ausgerechnet nach Einbruch der Dunkelheit im Central Park verschwand, aber kurz darauf wiederauftauchte, sichtlich in bester Laune, offenbar mit einer Ladung Rauschgift versehen.
    Unsere Order lautete, niemand aufzuhalten oder festzunehmen, es sei denn, die Situation ließe dem Beobachter keine andere Wahl. Ehe wir zuschlugen, mußte das Mosaik unserer Beobachtungen ein klares Bild erkennen lassen.
    Gegen elf Uhr abends, eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit, fuhr Phil mit einem Dienstwagen los, um sich nochmals mit dem Nachtwächter Ramsey zu befassen.
    Ich blieb zunächst im Office, um weitere Anrufe abzuwarten. Der Mann, den wir auf Cornell angesetzt hatten, hieß Dane Carter. Er war aus Philadelphia zu uns versetzt worden und galt als ein wortkarger, äußerst zuverlässiger und instinktsicherer Mitarbeiter. Er meldete um 23.10 Uhr, daß Cornell soeben nach Hause gekommen sei, und zwar allein.
    »Ich habe mit dem Taxifahrer gesprochen, der ihn herbrachte«, fuhr. Carter fort. »Der Fahrer hat Cornell vor dem Boom Boom aufgepickt. Das ist ’n Tanzlokal drüben in Jersey. In Englewood, um genau zu sein. An der Booth Avenue.«
    »Danke, Dane«, sagte ich. »Bleiben Sie am Mann, bitte.«
    Ich legte auf und schaute mir die Wandkarte an. Englewood lag auf der anderen Seite des Hudson, nördlich des Highway 4. Ich kannte den Bezirk. Dort begannen die Vororte mit den großen, monoton wirkenden

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