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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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und legte auf.
    ***
    Ein Bulle, dachte Dean Harrow Mc-Kay, als er langsam an dem Haus vorüberfuhr und den Mann sah, der unter der Laterne lehnte und scheinbar gelangweilt eine Zigarette rauchte.' Vielleicht war es auch einer von Cornells Leuten, der den Auftrag hatte, seinen Boß zu bewachen. Es war schwer, sich in dieser Branche auszukennen.
    Aber ich lerne, dachte McKay grimmig. Ich begreife, daß- es wichtig ist, nicht mit offenen Augen in sein Verderben zu rennen. Und ich glaube, daß ich auf dem richtigen Weg bin.
    Er fuhr um den Häuserblock herum und fand eine Parklücke. Als er wieder die Hauptstraße erreichte, stand der rauchende Mann noch immer an seinem Platz.
    Ein Anfänger, dachte McKay und zog seinen Hut tief in die Stirn. Er verschwand im Schatten einer Hausdurchfahrt und betrat den durch eine Lampe beleuchteten Hof. Es war kurz nach ein Uhr. Die Nacht war lau. Aus einigen offenstehenden Fenstern drang Lachen, Gläserklirren und das Lautsprechergeplärre von Radios und Fernsehgeräten.
    Dean Harrow McKay merkte, wie sich seine Sinne schärften. Er spannte die Muskeln und fragte sich, ob das, was er vorhatte, klug war. Er mußte die Frage verneinen. Aber es ging jetzt nicht darum, klug zu handeln. Es kam darauf an, den Gangstern ein Schnippchen zu schlagen und Vivian zu beweisen, daß er ein ganzer Kerl war.
    Sie hat nie an mich geglaubt, schoß es ihm durch den Kopf. Warum, zum Teufel, wollte sie mich eigentlich heiraten? Sie war immer nett und freundlich, aber ich hatte niemals das Gefühl, daß sie mich liebte. Jetzt bot sich ihm eine Gelegenheit, ihre Liebe zu erobern. Er mußte es nur fertigbringen, seine Braut aus den Klauen der Gangster zu befreien.
    McKay wußte, daß er Hasard spielte. Er kannte auch das Risiko, das er einging, schreckte aber nicht davor zurück. Erst dieses Risiko machte sein Handeln glaubwürdig. Es gab kein Heldentum ohne Risiken.
    Er blickte an den Hauswänden hoch und schwang sich dann über die erste Hofmauer. Er mußte noch vier weitere Mauern überklettern, ehe er den Hof des Hauses erreichte, in dessen erster Etage Andy Cornells Stadtwohnung lag.
    McKay drückte sich in eine dunkle Ecke; und musterte die Hoffassade des Hauses. Es war ein modernes achtzehnstöckiges Apartment Building in bester Lage. Um hier eine ganze Etage bewohnen zu können, mußte man schon einen runden Tausender anlegen.
    Das Problem bestand darin, daß ein Gangster vom Schlage Andy Cornells gewiß eine Menge Sicherheitsmaßnahmen getroffen hatte, um das Eindringen eines Gegners in sein Apartment praktisch unmöglich zu machen.
    Aber ich muß in seine Wohnung gelangen, dachte McKay. Ich muß Cornell stellen. Ich muß ihn vor meine Pistole bekommen, so oder so.
    McKays Hand umspannte die Waffe in der Tasche seines dünnen dunkelblauen Sommermantels. Die zarten Konturen der Pistole übten einen beruhigenden Einfluß auf ihn aus. Er bezweifelte keinen Moment, daß Cornell vor der Waffe kapitulieren würde.
    Die Fenster der ersten Etage lagen im Dunkel. Sie waren geschlossen. Es gab keine Balkone.
    McKay löste sich aus dem Schatten und versuchte die Tür zu öffnen, die vom Hof in das Haus führte. Sie war verschlossen. Ein paar Sekunden lang war er ratlos. Er hatte sich vorgenommen, Cornell in seiner Wohnung zu überraschen, und sah sich nun plötzlich ein paar einfachen, aber sehr wirkungsvollen Hindernissen gegenüber, die seinen Plan zu durchkreuzen drohten.
    Die Tür hatte zwei dicke Milchglasscheiben. McKay zog seinen Mantel aus und wickelte ihn sich um den rechten Ellenbogen. Dann drückte er damit die Scheibe ein. Die zu Boden fallenden Scherben verursachten einen Heidenlärm. McKay verfluchte sein Ungeschick und eilte zur Mauer, um gegebenenfalls fliehen zu können, mußte aber feststelle, daß seine Angst unbegründet gewesen war. Der Lärm rief keine sichtbare Reaktion hervor.
    Nach einer kurzen Wartepause wagte McKay sich an die Hoftür zurück. Er griff durch die Fensteröffnung und drehte den auf der Innenseite steckenden Schlüssel herum.
    Eine Minute später betrat er das Haus. Ein schmaler Flur führte in die große Halle, in der das Plätschern eines Brunnens und das leise Surren der Klimaanlage zu hören waren. Die beiden Kristallglastüren ließen genügend Licht herein, um die Portiersbox, die beiden Lifteingänge und den in der Mitte des Raumes aufgebauten Brunnen zu erkennen.
    McKay verzichtete darauf, das Licht anzuknipsen, denn er wollte nicht von dem zigarettenrauchenden

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