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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwei Stunden.«
    »So, so«, sagte Jackson wieder. »Ungefähr vor zwei Stunden. Wo war denn das?«
    »Drüben in New Jersey. Stewitt lebt da auf einer alten verlassenen Farm.«
    »Ach ja. Und Sie sind ganz sicher, daß es Stewitt war, mit dem Sie gesprochen haben?«
    »Na, hören Sie mal! Ich habe mit Bruce zusammen vier Jahre gesessen. Da werde ich ihn doch wohl kennen.«
    »Ja, allerdings.« Jackson hob den Kopf. »Und was will Stewitt? Wenn er Sie schickt, will er doch etwas?«
    »Ich habe einen Wagen mitgebracht. Einen Dodge. Er ist nicht mehr ganz neu, aber er ist in einem guten Zustand. Stewitt sagte, Sie würden mir zweihundert Dollar dafür geben.«
    Jackson senkte den Kopf und streichelte eine Weile die Katze. Dann hob er ruckartig den Kopf.
    »Wem gehört der Wagen?« fragte er scharf.
    »Einem Dan Roccer.«
    »Was ist mit dem?« Jacksons Frage kam scharf wie ein Peitschenschlag.
    »Der ist tot«, sagte Plaine wie hypnotisiert. »Stewitt fand die Leiche neben der Straße.« Plaine sagte, wo Stewitt den Toten gefunden hatte. Und Jackson begriff sofort. Sein Gesicht hatte sich verändert. War es vorhin weich und zufrieden erschienen, so zeigten sich plötzlich kleine Flecken einer hektischen Röte. Er atmete schneller. Aber er starrte Plaine nur schweigend an. Plötzlich aber setzte er die Katze auf die grüne Filzunterlage auf seinem Schreibtisch, zog die mittlere Schublade auf und blätterte vier Fünfzigdollarnoten vor Plaine hin.
    Himmel, dachte der, das darf doch nicht wahr sein! Der handelt ja nicht einmal mit mir! Ich habe das Doppelte herausgeschlagen! Verdammt, nichts wie weg hier und in die nächste Kneipe. Jetzt brauche ich einen guten Schluck.
    »Danke«, sagte er und gab sich Mühe, das Geld nicht allzu hastig einzustecken. »Also dann, vielleicht auf ein nächstes Mal!«
    Jackson erwiderte nichts. Und der Farbige mit dem breitflächigen Gesicht schien Plaine überhaupt nicht wahrzunehmen. Plaine machte, daß er hinauskam. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, nahm Jackson die Katze wieder auf den Arm.
    »Rod«, sagte er zu dem Indio, »ihr habt den Falschen erwischt. Stewitt lebt noch. Du weißt, was du zu tun hast.«
    ***
    Jack Middlefield war seiner Karteikarte nach sechsunddreißig Jahre alt, aber er sah von weitem aus wie zwanzig. Als wir mit dem Jaguar vor seiner Tankstelle hielten, die zu seinem Reparaturbetrieb und seiner Lackiererei gehörte, war er es selbst, der auf uns zukam, um uns zu bedienen. Er trug schwarze genietete Hosen, einen schreiend roten Pulli und gelbe schmutzverschmierte Arbeitshandschuhe. Sein schwarzes Haar war so kurz geschoren, daß die Borsten senkrecht vom Schädel abragten. Er gehörte in die mittlere Schwergewichtsklasse, und ein paar Narben an seinem Kinn, die Blumenkohlohren und die eingedellte Nase zeugten deutlich genug davon, daß er bisher keiner Schlägerei aus dem Wege gegangen war.
    Während er aus einer Kabine kam, stiegen Phil und ich aus dem Jaguar. Die Tankstelle lag unmittelbar an einer Kaimauer des East River. Wir taten, als ob wir uns ein wenig die Füße vertreten wollten. Ich rief Middlefield zu: »Volltanken, bitte, und Öl nachsehen!«
    »Okay«, knurrte er, stützte sich auf die Zapfsäule und sah uns nach, wie ich aus den Augenwinkeln bemerkte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich an die Arbeit machte.
    »Er traut uns nicht«, murmelte Phil und sah sinnend in ein Schaufenster, in dem Autozubehörteile ausgestellt waren.
    »Kunststück«, erwiderte ich ebenso leise. »Wer viermal auf die Nase gefallen ist bei dem Versuch, eine Kraftfahrzeugversicherung zu betrügen, wie Middlefield es tat, der wird nicht schlagartig ein blütenweißer Engel sein. Diese Art von Leuten ist doch ewig in dunkle Geschäfte verwickelt.«
    »Man müßte wissen, ob er eine Siamkatze hat.«
    »Hm. Ich frage mich nur, wie wir das herausfinden wollen.«
    »Wir fragen ihn«, sagte Phil. »Großartig«, lobte ich. »Auf die Idee wäre ich nie gekommen. Glaubst du, daß er dir die Wahrheit sagen wird?«
    »Vielleicht nicht. Aber vielleicht merken wir’s, wenn er uns anschwindelt.«
    »Vielleicht! Vielleicht ist die Erde sechseckig, mein Alter.«
    Ich zeigte auf eine Nebellampe, die auf einem Karton lag.
    »Habe ich auch schon gesehen«, brummte Phil. »Aber der Karton ist kleiner als unserer im Labor.«
    »Bist du sicher?«
    Wir bummelten zu den Zapfsäulen zurück. Im Tankstutzen steckte der Benzinschlauch mit dem Zapfgriff. Middlefield hielt mir den

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