Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Merkmale auf ihn zutreffen. Er ist vorbestraft und hat Blutgruppe 33. Vom Pfeiferauchen zum Kautabakkauen ist kein allzu großer Schritt. Zweimal ist er gewalttätig geworden und hat Leute krankenhausreif geschlagen. Vor allem aber: Middlefield besitzt eine Autolackiererei drüben in Brooklyn, dicht am East River. Da hättet ihr die Blutgruppe, die Möglichkeit des Kautabaks, die Späne von Eisenblechen und die Lackspuren in einer Person vereinigt, während die anderen Karteikarten immer nur ein Merkmal angeben.«
    Phil stieß einen leisen Pfiff aus. Ich nahm die Karteikarte mit der linken Hand, während ich mir schon mit der rechten den Hut aufstülpte
    »Auf nach Brooklyn«, sagte ich.
    »Steckt genug Munition ein«, meinte Quibbish.
    »Warum?« fragte Phil. »Wir wollen doch nicht zum Preisschießen.«
    »Vielleicht wird trotzdem eins draus. Auf der Karte steht das rote Warnzeichen. Dieser Kerl ist also gefährlich!«
    ***
    Bruce Stewitt drehte sich nach dem Farmhaus um. Von der Kleinen war nichts zu sehen. Vermutlich hockte sie wieder neben dem großen Herd und heulte das Blaue vom Himmel herunter. Stewitt wandte sich an den vierschrötigen Kerl in der Kordhose und dem bunten Hemd.
    »Hör zu, Nick«, sagte er leise. »Hundert Dollar sind nicht zu verachten. Für dich und für mich je fünfzig. Dafür kannst du wohl mal eine Mühle nach Manhattan fahren.«
    »Ich weiß nicht«, knurrte Nick Plaine. »Die Geschichte ist mir zu heiß.«
    »Idiot! Hast du denn immer noch nicht kapiert?«
    »Du hast mir ja nur ein paar Andeutungen gesagt.«
    »Dein Begriffsvermögen überbietet alles! An der Sache ist überhaupt kein Risiko! Ich kam mit der Kleinen, als ich plötzlich am Straßenrand den alten Dodge sehe. Ich fahre langsamer — und was sehe ich? Auf def anderen Straßenseite liegt einer. Ich gehe mal hin — und mir bleibt die Luft weg. Weiß der Teufel, was da passiert ist. Aber der Tote hatte Papiere bei sich. Führerschein und Sozialversicherungskarte. Zum Glück alles Dokumente, die kein Paßbild enthalten. Sie sind auf den Namen Dan Roccer ausgestellt.«
    »Inzwischen wird man die Leiche längst gefunden haben.«
    »Ich habe den Körper ins hohe Gras neben der Straße gerollt. Und viel Verkehr ist auf der Straße schon lange nicht mehr, weil sie zu schlecht ist. Soll ja auch irgendwann mal erneuert werden, wird geredet.«
    »Und wenn ich mit der Mühle unterwegs in eine Verkehrskontrolle gerate?« Bruce Stewitt zog die beiden kleinen Karten des Führerscheins und der Sozialversicherung aus dem Jackett und gab sie Nick Plaine.
    »Damit kann dir gar nichts passieren. Am Steuer klebt die Zulassung auf den Namen Roccer, du zeigst den gleichnamigen Führerschein — kein Mensch könnte auf die Idee kommen, daß du nicht Roccer und damit der rechtmäßige Besitzer des Wagens bist.«
    Plaine betrachtete die beiden steifen Karten. Ganz so überzeugt wie Stewitt schien er nicht zu sein. Andererseits konnte er dringend ein paar Dollar gebrauchen, denn er war blank, blank wie der Ozean bei Windstille.
    »Na schön«, brummte er. »Und wo bringe ich den Schlitten hin?«
    »Nach Manhattan. Kennst du dich da aus?«
    »Einigermaßen. Wo liegt es denn?«
    »Im Süden. Eine große Gebrauchtwagenhandlung, Autolackiererei und Reparaturwerkstatt. Ecke South Street und St. Catherine Slip, zwischen der Manhattan- und der Brooklyn-Brücke. Die Firma heißt Jackson und noch was, weil es früher mal zwei Besitzer waren. Jetzt gehört sie Jackson allein. Du fährst auf den Hof und verlangst Mr. Jackson persönlich, verstanden?«
    »Und wenn er nicht da ist?«
    »Der ist fast immer da. Schlimmstenfalls wartest du eben. Du sagst Jackson einen schönen Gruß von mir, und da wäre die Mühle. Laß dir hundert Dollar geben, wenn möglich etwas mehr. Mit Jackson muß man handeln.«
    »Aber er zahlt bar?«
    »Selbstverständlich. Die Hälfte gehört dir.«
    »Und wie komme ich zurück?«
    »Hast du schon einmal etwas von Autobussen gehört? Wenn es dir allerdings in einem Autobus nicht vornehm genug ist, mußt du ein Taxi nehmen — aber auf deine Kosten.«
    »Schon gut. Ich habe ja nur mal gefragt.«
    Die beiden Männer waren zu Fuß durch das kleine Wäldchen gegangen. Jetzt näherten sie sich der Straße. Bruce Stewitt ging voraus, .weil er sich hier am besten auskannte. Vorsichtig zog er die Zweige eines Strauches auseinander und blickte hinaus auf die Straße. Keine zehn Yard von ihrem Standort entfernt funkelte der alte Dodge im

Weitere Kostenlose Bücher