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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ölkontrollstab unter die Nase.
    »Ich denke, er müßte eine halbe Gallone haben.«
    »Na ja«, stimmte ich zu, »dann geben wir es ihm doch. Der Mensch braucht seinen Schnaps, die Katze ihre Milch und der Jaguar sein öl.«
    »Da bringst du mich auf eine Idee«, meinte Phil und wandte sich an Middlefield: »Haben Sie zufällig eine Katze, Chef?«
    Middlefield kerbte die Ölbüchse ein und legte sie auf den Motorblock. Entweder hatten ihm an diesem Morgen die Rühreier nicht geschmeckt, oder er hatte aus einem anderen Grund schlechte Laune. Jedenfalls fauchte er Phil an: »Komm mir nicht mit dußligen Fragen, du Eierkopf. Dir beantworte ich nämlich keine. Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich, he? Das sieht , doch ein Blinder, daß ihr zwei verdammte Schnüffler seid. Ihr könnt von mir euer Benzin haben, und dann trollt ihr euch, kapiert?«
    »Aber, aber«, dämpfte ich. »Wir werden doch vorher noch bezahlen dürfen?«
    »Kommst dir wohl sehr gescheit vor, he?«
    »Wie man es nimmt«, sagte ich ernst. »Ich brauche einen Karton. Da in Ihrem Schaufenster liegt einer. Den möchte ich gern kaufen.«
    Er schleuderte die leere Ölbüchse achtlos zur Seite, knallte die Haube hinunter und kam mit geballten Fäusten auf mich losgeschossen.
    »Hast du mich nicht verstanden, Großmaul?« bellte er. »Du zahlst und verschwindest! Was anderes als Benzin oder öl kannst du von mir nicht haben. Also gib mir sechzehn Dollar und rausch mit deinem Angeberschlitten davon, aber Tempo!«
    Ich drückte ihm die verlangte Summe in die Hand.
    »Wie ist das mit dem Karton?« fragte Phil.
    Middlefield lief rot an. Bei seinem Temperament sollte er auf seinen Blutdruck achten. Aus weiß der Teufel welchem Grunde war er an diesem Nachmittag gereizt wie ein hungriger Tiger.
    »Haut ab!« fauchte er. »Verstanden? Von mir könnt ihr dreckigen Schnüffler nichts kriegen. Ich habe die Nase voll von Mistkerlen wie euch! Los, schert euch weg. Das ist mein Grundstück!«
    »Phil, spuck nicht ins Wasser«, warnte ich. »Der East River gehört ihm nämlich auch.«
    Middlefield holte überraschend aus. Ich konnte gerade noch eine halbe Drehung machen und den Schlag mit dem linken Schulterblatt abfangen. Es dröhnte ganz schön. Er holte schon wieder aus. Nun steht selbst in den Dienstvorschriften für FBI-Beamte nirgendwo, daß sich unsereins gleich von jedem wildgewordenen Berserker verprügeln lassen muß.
    Ich blockte also seinen zweiten Schlag ab und erwiderte mit einer gestochenen Rechten. Sie nahm ihm für ein paar Sekunden die Luft, nicht aber seine Wut. Rote Äderchen traten in seinen Augäpfeln plötzlich deutlich hervor. Er sprang mich erneut an.
    »Nimm die Pfoten weg!« knurrte ich. »Ich bin G-man!«
    »Um so besser!« keuchte er. »So einem wollte ich’s schon immer mal besorgen!«
    Ich tänzelte vor ihm her, fiel auf zwei Finten seinerseits nicht herein und steckte zwei ungenaue Sachen ohne Mühe ein. Dann kam meine Chance, und ich nutzte sie. Als meine Faust an seinem Kinn landete, dröhnte mir der Schlag bis hinauf in die Schulter. Middlefield aber schien zu wachsen. Nur stand er ungünstig. Er taumelte rückwärts — und da war der East River. Klatschend platschte Middlefield auf die Oberfläche. »Ob’s der Tropenkoller ist?« mutmaßte Phil. »Wir haben ja einen warmen Sommer.«
    Ich sah hinab ins Wasser.
    »Im Augenblick interessiert mich die Frage mehr, ob er schwimmen kann«, brummte ich. »Ich habe nämlich wenig Lust, in diese Brühe zu springen.«
    Middlefield kam an die Oberfläche und kraulte flott auf die nächste Kaitreppe zu. Beruhigt wollte ich mich abwenden, als ich plötzlich ein Stückchen weiter draußen etwas bemerkte. Ich stieß Phil an. Und zeigte die Richtung.
    »Meine Güte«, flüsterte Phil. »Das sieht ja aus wie…«
    Er sprach nicht zu Ende. Ich hastete zu meinem Jaguar und nahm das Mikrofon des Sprechfunks.
    »Die Flußpolizei, schnell!« verlangte ich. Und als sich ein Lieutenant Webster meldete, fügte ich hinzu: »Jerry Cotton, FBI, Kollege. Wir sind in Brooklyn, oberhalb des Battery Tunnel. Wir haben gerade eine im Wasser treibende Leiche gesichtet, Lieutenant. Können Sie möglichst schnell ein Boot herüberschicken?«
    »Die Talkowski liegt vor Governors Island. Ich dirigiere sie um.«
    Ich beschrieb die Position genauer. Als ich das Mikrofon zurück in die Halterung klemmte, erschien Phil und sprang auf der anderen Seite in den Wagen.
    »Wir können ein Stück am Ufer entlangfahren«, rief

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