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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chicago oder San Franzisko, wo immer du herkommst, als harter Brocken giltst. Hier, auf meiner Hazienda, wirst du den Befehlen des alten George aufs Komma genau nachkoinmen. Hier bin ich der Boß.«
    Ich stand auf, gähnte und nahm den weißen Umschlag mit dem Dollarbündel, dem Flugticket und dem Paß mit meinem Bild vom Tisch.
    »Dazu wünsche ich eine Erklärung«, sagte ich.
    »Was ist das?« fragte Hammond uninteressiert. Ich zögerte. Was geschah, wenn ich mich jetzt als FBI-Beamter zu erkennen gab? Würde ich nicht nur einem großen Achselzucken begegnen? Niemand würde zugeben, mir den inhaltsschweren Umschlag zugeleitet zu haben. Irgendwer hatte versucht, mich mit Kugeln und mit Handgranaten aus dem Weg zu räumen, und ich zweifelte nicht daran, daß die Anschläge Roy Conway gegolten hatten, aber beweisen konnte ich nichts. War es nicht besser, die einmal übernommene Rolle weiterzuspielen?
    Ich zog den Umschlag zurück. »Schon gut«, knurrte ich. »Ich werde Ihre merkwürdige Art von Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch nehmen.« Mit der linken Hand strich ich über mein Kinn. »Darf ich mich wenigstens noch rasieren?«
    »Zehn Minuten, statt fünf!« Hammond wandte sich an seine Leute. »Tom, Larry, Howard, ihr wartet vor der Tür und begleitet ihn zu seinem Wagen. Nehmt einen Jeep und fahrt ihm nach, bis er die Brücke passiert hat.«
    Grußlos ging Hammond hinaus. Seine Cowboy-Garde bildete eine Art Spalier. Dann folgten sie ihm. »Zehn Minuten«, sagte einer. »Wenn es länger dauert, holen wir Sie!« Mit dieser Drohung zog er die Tür ins Schloß.
    Ich verzichtete auf die Rasur, zog eilig Schuhe und Jacke an, stopfte den Umschlag in die Innentasche, nahm den Koffer und huschte zum Fenster. Dieses Zimmer besaß keinen Balkon, und das Fenster blickte nicht in einen der Innenhöfe, sondern auf die große Reitbahn vor den Pferdeställen. Das Zimmer lag in der ersten Etage. Ich nahm den Koffer in die linke Hand, ließ mich langsam über die Fensterbrüstung gleiten, wobei ich mich mit der rechten Hand am Sims festklammerte. Ich ließ erst los, als ich mit der ganzen Körperlänge an der Brüstung hing. Auf diese Weise fiel ich nur noch ein paar Fuß und konnte den Aufprall trotz des Koffers mühelos abfedern.
    Bevor Hammonds Leute mich ’rauswarfen, wollte ich unbedingt noch einmal mit Adriana Cashin sprechen. Ich lief zu den Pferdeställen, tauchte zwischen den Boxen unter, fand einen Verbindungsgang zum zweiten Hauptgebäude und erreichte den Korridor, an dem die Zimmer Moustakos’ und seiner Freundin lagen.
    Ich klopfte gegen die Türfüllung. Niemand reagierte. Vorsichtig drückte ich die Klinke nieder und öffnete.
    Der Raum war leer. Die Tür zum Badezimmer stand offen. Ich sah auf der Platte des Frisiertisches die drei Dutzend Utensilien, die eine Frau benötigt. Adriana Cashin schien nicht abgereist zu sein. Es war zwar fast aussichtslos, sie in der unübersichtlichen Anlage zu suchen, doch ich versuchte es trotzdem. Ich kam nicht weit. Im zweiten Innenhof, am Rand des Swimming-pools, sah mich einer der Cowboys, der mit seinem Boß in meinem Zimmer gewesen war.
    »He, Sie!« rief er. »Was machen Sie hier? Bleiben Sie stehen!«
    Ich kümmerte mich nicht um ihn, sondern ging in den rechten Seitenflügel.
    Offenbar verfügten sie über ein Alarmsystem. Als ich nach oben gehen wollte, kamen mir zwei Cowboys entgegen. Ich kehrte um. Drei Männer stürmten durch den Eingang vom Innenhof her in die Halle, und der Butler Chuck kam von der anderen Seite zusammen mit noch zwei Hammond-Leuten. »Sie haben hier nichts mehr zu suchen!« blaffte er mich an. Ich sah ein halbes Dutzend geballte Fäuste, und es war den Jungens an der Nasenspitze abzulesen, daß sie sich gern grühdlich mit mir befaßt hätten, aber Chuck hielt sie zurück.
    »Kein Grund zur Aufregung! Ich wollte mich nur von Miß Cashin verabschieden. Wo ist sie?«
    »Gestartet«, antwortete der Butler. »Wenn Sie noch ein Abschiedsküßchen kassieren wollen, müssen Sie sich in die Lüfte erheben.«
    »Sie fliegt?«
    Er nickte. »Warum sollte sie nicht? Es stehen genug Sportmaschinen im Hangar. Los, Mann, kommen Sie jetzt mit! Machen Sie uns und sich keinen unnötigen Ärger.«
    Wie eine Ehrenkompanie begleiteten sie mich zum Jaguar. Ich verstaute den Koffer, stieg ein und startete. Ich ließ den Jaguar aus der Toreinfahrt schießen. Chuck und drei Cowboys folgten mir in einem offenen Jeep. Sie blieben mir auf den Fersen, bis ich über

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