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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Polizeibeamten, die sich seit Jahrzehnten bemühten, das Glücksspiel unter Kontrolle zu halten, stand fest, daß die großen Gewinne jetzt in andere Taschen flossen.
    Wenig später mußten sich die Hehler dem Diktat einer Organisation beugen. Auch hier wurde der Widerstand einzelner mit Gewalt und Terror gebrochen. Das FBI setzte in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden von vierunddreißig Bundesstaaten eine Sonderkommission ein. Unsere Leute stellten fest, daß die Hehler beim Verkauf illegaler Ware von einer Zentrale gesteuert wurden, die die Beute aus Diebstählen, Einbrüchen und Raubüberfällen nicht mehr an Ort und Stelle verkaufte, sondern sie dort absetzte, wo gerade die höchsten Preise erzielt werden konnten.
    Sehr bald ergaben sich auffallende Übereinstimmungen zwischen dem Rauschgiftring, dem Glücksspielsyndikat und der Hehlervereinigung. In vielen Fällen arbeiteten Gangster für alle drei Abteilungen der Organisation gleichzeitig. Auf diese Weise sparte der Boß Personalkosten wie ein durchrationalisierter Industriebetrieb.
    The Greatest — der Größte — der Name tauchte jetzt auch in den Gesprächen der Gang-Bosse auf, wenn sie in den Plüschsesseln der Nightclubs saßen, und auf ihrer Stirn zeigten sich, wenn sie den Namen nannten, Sorgenfalten.
    In den nüchternen Büros des FBI fiel die Bezeichnung immer häufiger in den Lagebesprechungen. Die Zentrale forderte Berichte über die Tätigkeit von The Greatest. Die Rauschgift-Brigade rüstete sich zu einem harten Kampf mit einem Gegner, der mehr Unheil verursachte, als alle Rauschgiftringe zuvor.
    Selbstverständlich stürzten sich die Zeitungsschreiber auf The Greatest. Sie verglichen ihn mit Dr. Fu Man Chu oder jedem anderen Supergangster, den je ein Kriminalromanschreiber-Gehirn ausgeschwitzt hatte, und spielten ihn zu einem unverletzlichen Dämon mit übermenschlichen Fähigkeiten hoch.
    In aller Stille setzte die FBI-Zentrale ein halbes Dutzend G-men auf die Aufgabe an, herauszufinden, wer sich hinter der Bezeichnung The Greatest verbarg. Noch immer bedeutete die Bezeichnung für uns nichts anderes als gleichartig organisiertes Verbrechen, aber niemand konnte sagen, ob sich hinter dem Spitznamen ein einzelner Mann verbarg oder eine Gruppe.
    Roy Conway hatte niemals zu einer Abteilung der Organisation gehört. Er war ein Einzelgänger gewesen, unfähig, sich der Disziplin zu unterwerfen, die auch eine Gang von ihren Mitgliedern verlangt. Er hatte mit Diebstählen begonnen, hatte gich zu Einbrüchen und Raubüberfällen gesteigert, und immer war es charakteristisch für ihn gewesen, daß er jedes Verbrechen auf eigene Faust begangen hatte.
    Nach seiner letzten Strafe hatte er sich vollends zum einsamen Wolf entwickelt. Wir verdächtigten ihn, mindestens einen Mord im Auftrag begangen zu haben. Roy Conway war Berufskiller geworden. Dann erfuhren wir, daß The Greatest ihn für eine Aufgabe angeworben hatte, und damit wurde Conway für uns zu einer heißen Fährte, die vielleicht zu The Greatest führte.
    Daß wir auf Conway stießen, verdankten wir einem Glücksfall. Wir verhafteten Dan Cosby, einen verkrachten Anwalt, der sich die Brötchen als Agent für die Unterwelt verdiente. Cosby war uns oft genug aus den Händen geglitten, aber diesmal konnten wir ihm die Beteiligung an einer üblen Affäre nachweisen, bei der ein halbes Dutzend unglücklicher unerfahrener Mädchen in den Sumpf gerutscht war.
    Cosby verlor die Nerven und packte aus. Im Auftrag von The Greatest hatte er gefaßte Buchmacher und Rauschgifthändler verteidigt, hatte Gelder verteilt, neue Mitglieder für die einzelnen Abteilungen angeheuert und eine Menge anderer Dinge getan, aber nach oben konnte er uns nicht weiterbringen. Alle Anweisungen hatte er telefonisch erhalten, die Gelder waren ohne Absenderangaben auf seinen Konten eingezahlt worden. Alle Abrechnungen hatte er an ständig wechselnde Deckadressen senden müssen. Sein letzter Job vor seiner Verhaftung hatte darin bestanden, für The Greatest einen Mann zu beschaffen, der zu jeder Arbeit bereit war. Cosby hatte Roy Conway angesprochen. Er hatte ihm zehntausend Dollar geboten, und als Conway zugestimmt hatte, nannte ihm Cosby den Namen eines Drugstores, in dem der Berufskiller auf einen Anruf warten sollte.
    Wir nahmen Roy Conway nicht fest. The Greatest hatte uns so viele Beispiele seiner Vorsicht und seiner Geschicklichkeit geliefert, daß wir sicher waren, die Fährte würde im selben Augenblick abreißen, in

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