Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Conway«, sagte ich auf Englisch. »Keine Zimmer frei«, antwortete er. »Auch nicht für II Grandissimo?«
    Seine schwarzen Mausaugen musterten mich beunruhigt. »Ich werde Ihnen Nummer 4 geben«, sagte er. »Es ist unser bestes Zimmer. Ich hoffe, Sie werden zufrieden sein.«
    Er watschelte hinter dem Empfangstisch hervor, nahm meinen Koffer und führte mich keuchend die Treppe hinauf. Das Zimmer war groß, besaß ein Telefon und ein Bad. »Zufrieden?« fragte der Dicke.
    An der linken Wand befand sich eine Verbindungstür. Als ich die Hand auf die Klinke legte, schüttelte der Dicke den Kopf. »Nur ein Abstellraum.« Er wies auf das Telefon. »Direkter Amtsanschluß. Sie können telefonieren, wohin Sie wollen!« Er breitete beide Arme me aus. »Telefonieren, ohne daß ich weiß, wohin und mit wem!«
    Offensichtlich legte er Wert darauf, nichts zu wissen und nichts zu erfahren.
    Ich stellte den Koffer auf einen Stuhl, wusch mir die Hände, ging hinunter und verließ das Hotel.
    Der blaue Fiat stand auf der anderen Straßenseite, und er wurde prompt in Bewegung gesetzt, als ich die Straße hinunterging. Nach hundert Yard betrat ich eine kleine Espresso-Bar und machte dem Mann hinter der Theke klar, daß ich einen Kaffee wünschte.
    Noch bevor der Kaffee vor mir stand, kam einer der Insassen des Fiat herein und stellte sich neben mich. Er mochte dreißig Jahre alt sein, sah aus wie ein römischer Gladiator in Zivil und sagte in tadellosem Englisch:' »Ich bin Inspektor Ronco von der italienischen Kriminalpolizei, Mr. Cotton. Washington informierte uns über die internationale Rauschgiftzentrale. Was können wir für Sie tun?«
    »Ich fürchte, vorläufig nicht viel, Inspektor. Ich muß abwarten, bis die Leute hier Kontakt mit mir aufgenommen haben. Halten Sie möglichst viel Abstand von mir! Ich möchte nicht, daß meine noch unbekannten Geschäftspartner mißtrauisch werden.«
    »Merken Sie sich diese Telefonnummer.« Er nannte sechs Zahlen. Ich wiederholte sie. »Unter dieser Nummer erreichen Sie mich oder einen meiner Kollegen. Wir gehören zur Brigade für Rauschgiftbekämpfung und verfügen über weitgehende Vollmachten.« Er zahlte den Espresso und verließ die Bar. Ich folgte wenige Minuten später. Der blaue Fiat war verschwunden.
    Ich ging zum Hotel zurück. Der Dicke saß wieder in seiner Empfangsloge. Ich ging in mein Zimmer und legte mich auf das Bett. Langsam rauchte ich eine Camel. Ich dachte darüber nach, warum The Greatest einen Mann wie Roy Conway nach Italien schickte.
    Conway war ein Killer gewesen. Der Rauschgifthandel war ein internationales Geschäft, und es war bekannt, daß die italienische Mafia und andere Gangstergruppen Rauschgifte aus den Anbaugebieten des Orients in eigenen Laboratorien bearbeiteten, abpackten und in die großen Städte der ganzen Welt, besonders aber in die USA verschoben. Hatte The Greatest Conway in Marsch gesetzt, um irgendwelche Geschäftspartner auszuschalten?
    Das Telefon läutete. Ich nahm den Hörer ab. Eine Mädchenstimme knallte mir ’ne Menge italienischer Wörter um die Ohren. »Ich verstehe Sie nicht! Können Sie nicht Englisch?«
    Sie konnte. »Sind Sie Signor Conway? Sie werden aus New York verlangt! Bleiben Sie am Apparat!«
    Die Stimme des Mädchen verschwand aus der Leitung. Es knatterte und rauschte. Endlich knarrte eine Männerstimme. »Gut angekommen, Conway?« Nichts an der Stimme kam mir bekannt vor. Der Mann sprach tonlos und ohne erkennbaren Akzent.
    »Der Mann heißt Zucchi. Der Tresor trägt die Nummer 466. Die Bank nennt sich Banco Ligure, Filiale in der Via Drusus. Das Stichwort ist dein eigener Name.«
    »Roy Conway also?«
    »Natürlich! Nächster Anruf in genau vierundzwanzig Stunden.« Es knackte. Dann setzte wieder das Knattern und Rauschen ein. Ich legte den Hörer in die Gabel.
    Eine halbe Stunde später, als ich gerade unter der Dusche stand, läutete das Telefon zum zweitenmal. D Anrufer sprach Englisch mit deutlich italienischem Akzent. »Wir freuen uns, daß Sie in Rom angekommen sind, Signor Conway«, flötete er.
    »Wer sind Sie?«
    Er lachte eine halbe Opernarie. »Ein Geschäftsfreund von II Grandissimo selbstverständlich. Darf ich Sie zum Abendessen einladen? Ich schicke einen Wagen, der Sie abholt. Paßt Ihnen neun Uhr am Abend?«
    Ich saß in der dunklen Hotelhalle, als der Mann kam, der mich abholte. Er zeigte in einem flüchtigen Lächeln sein prächtiges Gebiß und sagte: »Enrico Zucchi wartet! Kommen Sie!«
    Draußen

Weitere Kostenlose Bücher