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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen sicheren Schuß.
    »Hast du angerufen?« fragte ich.
    »Frag nicht soviel! Halt den Mund und befolg die Befehle von The Greatest!«
    »Okay, aber ich habe das unangenehme Gefühl, daß einige dieser Befehle nicht von The Greatest stammen, sondern von Leuten, die ihn und mich ’reinlegen möchten. Warum zeigst du nicht dein Gesicht?« Ich machte zwei Schritte in die Richtung, aus der seine Stimme kam.
    Sofort zischte er: »Bleib, wo du bist!«
    Ich hoffte, daß Phil in der Nähe war. Wir hatten verabredet, daß er mir in einigem Abstand folgen sollte, sobald er sah, daß ich die Ruinen betrat. Wenn ich das Gespräch hinauszog, konnte er vieleicht in den Rücken des anderen gelangen.
    »Verdammt, warum setzen wir uns nicht in eine hübsche warme Kneipe und palavern offen über alles? Wozu diese Heimlichkeiten? Wenn du die Wahrheit sagst, alter Junge, so arbeiten wir für den gleichen Boß. Also komm ans Licht!«
    Ich hörte ein winziges Geräusch in meinem Rücken. Blitzschnell fuhr ich herum. Ich erahnte die Umrisse einer Gestalt mehr, als ich sie sah. Noch hielt ich den Koffer in beiden Händen. Ich riß ihn hoch. Ein metallener Gegenstand krachte gegen das Stahlblech, und der Stahl fing den Hieb ab, der meinem Hinterkopf gegolten hatte.
    Der Schläger schrie auf. Offenbar hatte er sich die Fingerknochen an dem Koffer zerschlagen. Ich ließ ihm keine Zeit, noch einmal auszuholen. Ich rammte den Koffer gegen ihn. Wegen der Dunkelheit konnte ich nicht sehen, wo ich ihn traf, aber ich traf ihn wuchtig genug, daß er stürzte.
    Der andere raste heran. Ich sah ihn nicht, aber ich hörte seine hastigen Schritte. Dann blitzte das bläuliche Mündungsfeuer einer Pistole auf, und die Kugel pfiff scheußlich nahe an meinem Ohr vorbei. Wenn ich ihn noch näher herankommen ließ, riskierte ich, eine Kugel einzufangen. In langen Sprüngen hetzte ich auf die Mauer zu. Er richtete sich nach dem Geräusch meiner Schritte, feuerte. Wieder lag seine Kugel verdammt gut und schrammte, eine Handbreit über meinem Kopf, den Mörtel aus dem Jahrtausende alten Mauerwerk. Ich erreichte einen der Mauerdurchbrüche, schwang mich auf den Sims und sprang auf der anderen Seite herunter, um Deckung hinter der Mauer zu suchen.
    Ich fiel tiefer, als ich erwartet hatte. Dieser Teil der Ruinen stand auf einer Erhöhung. Jenseits der Mauer fiel das Gelände ab. Zehn oder fünfzehn Fuß unterhalb des Simses krachte ich in ein Gebüsch, das den Sturz abfing.
    Jenseits der Mauern brüllte jemand: »Stop!« Zwei, drei Schüsse peitschten. Das Pflaster dröhnte unter hastigen Schritten. Schrille Schreie gellten. Nach allen Seiten stoben die nächtlichen Bewohner der Ruinen aus ihren Löchern.
    Fünf Minuten lang herrschte in der Dunkelheit ein wüstes Durcheinander. Dann trat allmählich Stille ein. Ich kämpfte mich aus dem Gebüsch. Als ich den Fuß der Mauer wieder erreicht hatte, hörte ich über mir Phils Pfeifsignal. Ich antwortete.
    Er beugte sich aus einem Mauerdurchbruch. »Wo bist du?«
    »Hier unten! Wo sind meine Partner?«
    »Geflohen! Ihr Wagen stand am Rand der Anlage. Sie enterten ihn, bevor ich nahe genug herankommen konnte.«
    Phil und ich trafen am Ausgang der Anlage zusammen. Irgendwo schrillte eine Trillerpfeife. »Laß uns verschwinden, bevor die Polizei hier auftaucht und uns zu umständlichen Erklärungen zwingt.«
    Wir überquerten den Platz und drückten uns in eine Seitenstraße.
    »Den Koffer hast du noch immer«, stellte Phil fest. Er reichte mir eine Zigarette. »Hast du die Burschen erkannt?«
    »Leider nein, aber ich weiß, daß ich sie kenne.«
    »Warum?«
    »Er verstellte seine Stimme. Er fürchtete, ich könnte ihn an der Stimme erkennen.«
    »Sie waren Landsleute?«
    »Selbstverständlich. Ihr Englisch hatte den richtigen Akzent.«
    Ich stieß den Rauch aus. »Wieviel hast du von ihnen gesehen?«
    Phil schnippte mit den Fingern. »Nicht so viel! Sie türmten sofort, als ich sie anrief, und als ihr Wagen davonschoß, war ich noch zu weit entfernt.«
    »Ich frage mich, warum sie mich nicht sofort erschossen haben. Einer von ihnen versuchte, an mich heranzukommen und mich niederzuschlagen. Sein Kumpan feuerte erst, als er fürchten mußte, ich könnte die Partie gewinnen. Wenn sie mich sofort ausgeschaltet hätten, wären sie doch viel leichter an den Koffer herangekommen.«
    »Vielleicht fürchteten sie, daß der Koffer leer war, und sie wollten dich nötigenfalls durch die Mangel drehen.«
    »Möglich! Leider wissen

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