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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Minute, um alle Möglichkeiten zu überprüfen. »Kein Gespräch für Sie, Signor!«
    Meine unbekannten Freunde hatten also auf ziemlich primitive Weise versucht, mich zu bluffen. Sie waren ohne Zweifel Leute von The Greatest, denn sie versuchten, seine Methoden nachzuahmen. Möglich, daß es die gleichen Leute waren, die versucht hatten, mich auszulöschen, und die jetzt ihren Fehlschlag wettmachen wollten. Trotzdem war ich entschlossen, sie mir anzusehen.
    Ich zog den Koffer wieder unter dem Bett hervor und ging hinunter. Mein Erscheinen bestürzte den dicken Hotelbesitzer. »Sie gehen noch einmal fort, Signor? Werden Sie zurückkommen? Wann werden Sie zurückkommen?«
    »Keine Ahnung! Wenn Sie mißtrauisch sind, bezahle ich mein Zimmer im voraus.« Ich legte eine Zwanzigdollarnote auf den Tisch.
    Blitzschnell ließ er sie verschwinden. »Aber Sie werden bestimmt noch einmal kommen?« Aus irgendeinem Grund schien er größten Wert darauf zu legen.
    »Ich werde noch einmal hier aufkreuzen!« versprach ich.
    Ich fand ein Taxi. »Caracalla-Thermen.« Der Fahrer riß die Augen auf.
    »Zu dieser Stunde, Sir?« radebrechte er. »Es ist gefährlich in den Ruinen. Viel Gesindel! Viele Gangster!«
    Ich dachte kurz nach. »In Ordnung! Stoppen Sie vorher an einer Telefonzelle!«
    Diesmal erreichte ich Phil in seinem Hotel, allerdings nicht in seinem Zimmer, sondern an der Hotelbar. »Was trinkst du?«
    »Scotch«, antwortete er.
    »Trenn dich davon und komm zu den Caracalla-Thermen! Ich habe eine Verabredung mit einer Lady, die angeblich von The Greatest geschickt worden ist, aber diese Lady kann sich als alles mögliche entpuppen.«
    »Soll ich einheimische Polizisten mitbringen?«
    »Komm allein!«
    Die Thermen des Caracalla sind ein großer Komplex römischer Ruinen am südlichen Stadtrand. Sie liegen in einer ausgedehnten Grünanlage. Es stehen nicht sehr viele Häuser in der Nähe, und während der Nacht ist die Gegend nahezu menschenleer.
    Mein Fahrer stoppte auf der anderen Seite des Platzes vor den Ruinen. »Sie sollten nicht gehen, Signor«, warnte er mich noch einmal.
    »Nett von Ihnen, sich um mich Sorgen zu machen.« Ich drückte ihm ein paar Dollar in die Hand und bedeutete ihm zu verschwinden.
    Langsam überquerte ich den Platz und ging auf die Grünanlage zu, deren Bäume und Sträucher von den mächtigen Ruinenwänden überragt wurden. Mehrere schmale Fußwege führen in die Ruinen. Das Licht der Bogenlampen, die den Platz beleuchteten, vermochte nicht die schweren Schlagschatten des Gemäuers zu erhellen. Von irgendwo ertönte ein greller Pfiff. Es raschelte in den Sträuchern. Ich wußte nicht, ob es Menschen waren oder Katzen, die zu Hunderten die Trümmer bevölkerten. Als ich das Steinpflaster im Inneren der Thermen betrat, hallten meine Schritte von den Mauern wider.
    Zwei, drei Gestalten versperrten mir den Weg. Ich roch den Gestank billigen Fusels. Eine rauhe Stimme verlangte: »Sigaretta.«
    Ein anderer stieß mir eine Hand unter die Nase: »Soldi!«
    »Scher dich zum Teufel!« antwortete ich.
    »Americano!« zischten sie. »Dollari!« Wie Geierklauen krallten sie ihre Pfoten in den Stoff meiner Jacke. Ich fühlte, wie sich eine Hand in meine Tasche senkte. Zornig stieß ich einem der Burschen den Stahlblechkoffer vor die Schienbeine. Dem Mann, der bereits meine Taschen durchwühlte, setzte ich die Faust aufs Kinn. Er japste auf, fiel und rollte über das Pflaster. Der dritte floh ohne Nachhilfe. In Sekundenschnelle verschwanden sie wie die Ratten in den Höhlen und Nischen der Ruinen.
    Ich ging weiter, durchschritt eine Art Tor und gelangte in einen Innenhof, dessen Mauern von zahlreichen Öffnungen durchbrochen waren.
    »Hands up!« befahl eine Männerstimme aus der Dunkelheit. Ich stoppte, befolgte den Befehl jedoch nicht.
    »Ich war mit einer Lady verabredet«, sagte ich.
    »Stell den Koffer hin, und geh drei Schritte zurück!«
    »Und außerdem sollte die Lady ein Stichwort nennen.« Ich faßte den Koffer auch mit der linken Hand und hob ihn hoch. Die doppelten Stahlblechplatten, aus denen seine Wände bestanden, gaben keine schlechte Panzerweste ab, falls der Mann im Dunkel schießen würde.
    »Virginia!« sagte der Unbekannte widerwillig. Er sprach in gequetschter, unnatürlich klingender Art, offenbar bemüht, seine Stimme zu verstellen. Ich wußte, daß er nicht schießen würde, solange ich ihm nicht zu nahe kam. Für die Entfernung, die uns jetzt trennte, war es einfäch zu dunkel für

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