Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)
dem Gebäude standen, beide Männer noch im Gebäude.
»Sie kommen mit mir«, sagte der Einsatzleiter.
Der drahtige Mann führte das Zugriffskommando mit erstklassiger Präzision. Nolan und ich hielten uns hinter den beiden Washingtoner Kollegen. Als wir übers Treppenhaus das dritte Stockwerk erreicht hatten, zog der Partner des Einsatzleiters vorsichtig die Treppenhaustür auf. Er gab uns ein Zeichen, taumelte jedoch gleich darauf unter der Wucht der einschlagenden Kugeln zurück.
»Drei Männer mit Masken. Sie haben Maschinenpistolen«, keuchte er.
Die meisten Geschosse wurden von der Schutzweste aufgehalten, doch ein Projektil steckte im linken Unterarm des Kollegen.
»Wir übernehmen«, sagte ich.
Der Einsatzleiter gab über sein Headset die Warnung durch, während Nolan und ich vor der Treppenhaustür in Position gingen.
»Bist du bereit?«, fragte ich.
Der rotblonde Mann aus Kentucky grinste hart. »Machen wir ihnen die Hölle heiß«, erwiderte er trocken.
Auf sein Zeichen hin öffnete ich die Tür einen kleinen Spalt weit, sodass Nolan in den Gang hechten konnte. Die Kugeln der Gangster schlugen wirkungslos in die Tür ein. Kaum vernahm ich den Krach im Gang, sprang ich hinter Nolan durch die Tür.
»FBI! Lassen Sie die Waffen fallen und legen Sie sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden!«, befahl ich.
Eine Reaktion blieb aus, daher rückten Nolan und ich zügig vor. Als aus einer der Türen die Mündung einer Maschinenpistole auftauchte, schoss ich sofort. Die SIG ruckte dreimal in meiner Hand, dann polterte die Waffe des Gangsters zu Boden.
»Vorsicht!«
Nolan versetzte mir einen derben Stoß, wodurch ich zu Boden ging. Erst jetzt hörte ich das Rattern einer zweiten Maschinenpistole und das Einschlagen der Projektile in die Wand. Hätte Nolan nicht so schnell reagiert, läge ich jetzt ähnlich wie der Partner des Einsatzleiters verletzt am Boden.
Wir feuerten gleichzeitig auf die beiden Schützen, die auf der anderen Gangseite gelauert hatten. Während ihr Komplize das Feuer auf sich gezogen hatte, waren sie zum Angriff übergegangen.
»Das sind Söldner, Jerry. Wo sind Tennison und Eastwood?«, fragte Nolan.
Nachdem wir die Räume überprüft und keine weiteren Bewaffneten hatten finden können, standen wir ratlos im Gang. Der Einsatzleiter tauchte mit weiteren Kollegen auf, doch auch sie hatten die beiden Zielpersonen nicht finden können.
»Steenburgs Männer haben sich geopfert, damit ihre Auftraggeber verschwinden konnten«, sagte ich.
Die Opferbereitschaft der Söldner war bemerkenswert, stellte aber ein echtes Problem für uns dar.
»Agents? Ich glaube, wir haben etwas gefunden«, meldete ein Kollege aus Washington.
Nolan und ich folgten dem Einsatzleiter in ein elegant eingerichtetes Büro, an dessen Tür der Name des Professors stand. Der Agent hob einen Papierkorb in die Höhe, sodass wir uns den Inhalt anschauen konnten.
»Sieht fast so aus, als wenn Professor Eastwood oder Andrew Tennison verletzt wäre«, sagte ich.
Im Papierkorb befanden sich blutige Verbandstücher und aufgerissene Verpackungen. Der Anzahl nach war es keine kleine Verletzung, die in diesem Büro versorgt worden war.
»Wir haben zwei Tote gefunden«, lautete die nächste Meldung.
In einem der Waschräume hatten andere Kollegen zwei tote Männer entdeckt. Sie waren bereits vor längerer Zeit erschossen worden. Es war leicht möglich, ihre Identität herauszufinden. Sie gehörten zu einer der größeren Gangsterorganisationen der Hauptstadt.
»Es hat den Anschein, als wenn die Gangster hinter dem Programm her gewesen wären. Sie haben anscheinend vermutet, dass entweder Tennison oder Eastwood darauf zugreifen könnten. Steenburgs Söldner müssen die Gefahr rechtzeitig erkannt haben«, sagte ich.
Möglicherweise war dieser Überfall durch die Auktion im Internet ausgelöst worden.
»Oder die ENA ist dadurch erst auf die Idee dazu gekommen«, ergänzte Nolan.
Beides war denkbar, doch für unsere Ermittlungen vorerst ohne Belang. Ein Anruf von Assistant Director Homer beendete unsere Anwesenheit in dem Institut. Der Ort für unser geheimes Treffen war vorbereitet und daher sollten Nolan und ich uns auf den Weg dorthin machen.
»Ja, Sir. Agent Banks und ich sind auf dem Weg«, bestätigte ich die Anweisung.
Der Einsatzleiter stellte uns ein Fahrzeug zur Verfügung, damit Nolan und ich direkt zu dem Treffpunkt fahren konnten.
»Hat er gesagt, ob alle Parteien dem Treffen beiwohnen werden?«,
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