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Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Titel: Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept Kostenlos Bücher Online Lesen
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von ihnen aus und zeigte sie Anne.
    »Diese Aufnahmen sind beim NYPD hergestellt worden. Sie zeigen Hämatome am Hals Ihres Mannes, die nach der Deutung der Experten auf Schläge durch eine weibliche Hand schließen lassen. Ich will Ihnen nicht verschweigen, dass Sie damit unter Mordverdacht geraten.«
    Voller Entsetzen ließ Anne die Fotoreihe durch ihre Hände gleiten. Sie schlug die Hand vor den Mund und wischte sich eine Träne ab.
    »Ich … Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es … Es erschreckt mich, Agent Zeerookah.«
    »Das verstehe ich.« Zeerookah stellte ein Bein auf die Treppenstufe und stützte sich darauf ab. »Wir brauchen dennoch eine Erklärung für die Würgemale am Hals Ihres Mannes.«
    Mit einem Mal begann Anne Brady hemmungslos zu schluchzen. Sie gab den G-men die Fotos zurück und vergrub den Kopf in den Händen.
    »Er … Er war ein herzensguter Mensch, bevor er diese … diese Krankheit bekam«, presste sie weinend hervor. »Ein Mann, auf den ich mich verlassen konnte und der seine Kinder liebte. Er ging mit ihnen zum Football oder brachte unsere Jüngste zum Ballettunterricht.« Sie hob den Kopf und blickte Zeerookah mit versteinertem Gesicht an. »Leigh war ein Traummann. Ein Mann, nach dem sich jede Frau sehnt.«
    Sie richtete sich wieder auf und weinte stumm vor sich hin. Steve sah zu Zeerookah.
    »Was ist mit ihm passiert, Ma’am?«, fragte er, nachdem er sich mit seinem Partner verständigt hatte. »Sind die Verletzungen auf Streitigkeiten zwischen Ihnen beiden zurückzuführen?«
    »Er wurde von einem Tag auf den anderen ein Schatten seiner selbst«, schluchzte Anne Brady. »Er bekam diese Depressionen und sah plötzlich weiße Männer, die ihm nach dem Leben trachteten. Eine Zeit lang erhielt er Medikamente, aber irgendwann war es nicht mehr auszuhalten.«
    Steve schritt langsam auf sie zu. »Nicht mehr auszuhalten? Was meinen Sie damit?«
    »Er wurde aggressiv«, stieß Anne Brady hervor. »Der beste Ehemann von allen wurde zu einem prügelnden Tyrann, vor dem sich jeder im Haus fürchtete. Er brüllte, er schlug zu, er beschimpfte uns, dass wir mehr als einmal davorstanden, das Haus zu verlassen.«
    »Haben Sie nie an eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik gedacht?«, übernahm wieder Zeerookah das Verhör. »Er wäre in guten Händen gewesen. Sie hätten Ihr Leben mit den Kindern fortführen können, wie Sie es gewohnt waren.«
    »Glauben Sie, daran hätte ich nicht gedacht? Meinen Sie, ich habe über das Naheliegendste nicht nachgedacht?« Anne blickte mit bebenden Lippen in die leeren Räume des Hauses. »Er war der gütigste Mensch, den man sich vorstellen konnte. Solange er keine Anfälle hatte. Er entschuldigte sich ein Dutzend Mal, wenn er uns etwas angetan hatte. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, ihn an eine Horde Ärzte auszuliefern.«
    Sie stand auf und hielt sich am Pfosten des Treppengeländers fest. Aus ihrem Blick sprach vorwurfsvolle Verbitterung.
    »Durfte ich mich nicht gegen ihn verteidigen? Werden Sie mich deshalb verhaften?«
    Die beiden G-men sahen einander an und rührten sich nicht.
    »Über eine Verhaftung entscheiden wir nicht allein, Ma’am«, sagte Steve nach kurzem Schweigen. »Es wäre jedoch besser, wenn Sie in New Jersey blieben.«
    ***
    Raymond Bush betrat die Unternehmenszentrale der GenaXent Inc. in Boston durch den monumentalen Haupteingang auf der Federal Street. Er durchquerte die mit dunklem Marmor ausgelegte Lobby, nickte dem Empfangspersonal zu und setzte sich in eine der Ledercouches, die von stilvoll erleuchteten Wassersäulen umrahmt waren. Ihm blieben noch mehr als fünfzehn Minuten, und er griff nach einer der Hochglanzbroschüren, die auf dem Glastisch auslagen.
    »Raymond!«, hörte er im selben Augenblick die Stimme von Dean Clover. »Die alte Pünktlichkeit hast du nicht abgelegt.«
    Er wandte sich um und erblickte den korpulenten Pharmamanager, der in einem grauen Maßanzug steckte und mit großen Schritten auf ihn zumarschierte. Die Männer reichten sich die Hände und erhoben sich, um hinauf zu Clovers Büro zu fahren.
    »Eine Ewigkeit habe ich dich nicht mehr gesehen!«, dröhnte Clover, als sie auf den Lift warteten. »Du bist ein verdammtes Stück älter geworden.«
    Bush revanchierte sich bissig.
    »Und du kein verdammtes Stück dünner!«, lachte er und knöpfte das Sakko auf. »An deine engen Anzüge würde ich mich nie gewöhnen.«
    Sie traten in die Fahrstuhlkabine und schwiegen, bis sich die Türen

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