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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spiegel, während Michael das Messer als Hebel verwendete. Es ertönte ein Knirschen und ich fühlte, wie der Spiegel sich von der Wand löste. Michael wiederholte die Prozedur auf Phils Seite des Spiegels, und packte dann mit an, um ihn vorsichtig herunterzuheben. Dann deutete er auf ein kleines Objektiv, das sich auf Höhe der Dusche in der Wand befand.
    »Hier, seht ihr. Wie ich es gesagt habe. Der Spiegel ist von einer Seite durchsichtig.«
    Er schaute sich weiter um und fand noch eine Kamera, die im Wärmeregulierknopf der Heizung angebracht war. Bei dieser Kamera war das Objektiv überklebt, sodass sie nichts aufnehmen konnte. Allerdings war diese Kamera batteriebetrieben und sowieso schon seit längerem nicht mehr in Funktion, wie Michael feststellte.
    »Die hat er vielleicht extra so angebracht, dass sie leichter entdeckt wird, wenn bekannt ist, dass eine da ist«, vermutete ich. »Dann würde die Bewohnerin sich nach deren Ausschaltung in Sicherheit wiegen und sich ganz natürlich benehmen und er könnte sie mit der anderen Kamera weiter beobachten.«
    Im Schlafzimmer gestaltete sich die Suche etwas schwieriger, da es hier mehr Möglichkeiten gab. Hier fanden wir zuerst die offensichtlich angebrachte Kamera im Lampenschirm an der Zimmerdecke. Auch sie war überklebt. Die zweite, echte Kamera war fast unsichtbar in der Halterung der Gardinenstange versteckt.
    »Das hat ein Profi angebracht«, sagte Michael überzeugt. »Ein Hobbyhandwerker bekommt es nicht so gut hin.«
    Er baute die Kamera im Wohnzimmer aus und untersuchte sie. Baxter hatte Funkkameras verwendet. Also musste es noch einen Empfänger geben.
    Wir führten unseren Computerspezialisten in Baxters Keller, wo er sich gründlich umsah.
    »Ja, hier stand der Computer und dort muss der Empfänger gestanden haben«, sagte er und wies auf die Stellen, an denen noch die Anschlüsse auf dem Tisch lagen. »Für uns wäre es einfacher gewesen, wenn er Netzwerkkameras verwendet hätte, dann hätten wir bloß einen Computer nehmen und die Netzwerkanschlüsse überprüfen müssen. So muss ich erst für jede Kamera die richtige Frequenz ermitteln, das dauert länger.«
    »Wir wissen, dass er Aufnahmen der Frauen gespeichert hat. Ich gehe davon aus, dass er sich aus verschiedenen Sequenzen Pornofilme zusammengeschnitten hat, die er sich dann in seiner Wohnung ansehen konnte. Wenn man sich nun aber die Mühe macht, solche Filme zu erstellen, würde man dann nicht irgendwo an einer sicheren Stelle Kopien hinterlegen? Immerhin kann eine DVD schnell kaputt gehen, und auch Computer sind nicht vor Fehlern gefeit, noch dazu, wenn sie in einem Kellerraum stehen«, fasste ich meine Überlegungen in Worte.
    »Da ist was dran«, stimmte mir Phil zu. »Andere Speichermedien sind ebenso anfällig, und noch dazu ist es umständlich, sie immer wieder anzuschließen und dann wieder sicher unterzubringen, wenn man etwas Neues gemacht hat. Aber was, wenn er die Daten in einer Cloud im Internet gespeichert hat? Das wäre einfach, unkompliziert, er könnte von überall darauf zugreifen, sich also auch daheim in New Jersey einen ›schönen Abend‹ machen, wenn seine Frau nicht da ist, und es wäre relativ sicher. Kannst du das herausfinden, Michael?«
    »Klar, kein Problem. Gebt mir ein Telefon und meinen Computer und ihr werdet schon sehen.«
    Da wir alles überprüft hatten, was wir wissen wollten, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Noch vom Auto aus rief Michael diverse Anbieter an und erkundigte sich, ob Baxter dort Speicherplatz gemietet hatte. Natürlich bekam er nicht sofort Antworten, da die Angestellten erst Michaels Identität als FBI-Agent verifizieren und dann ihre Kundendateien überprüfen mussten, doch er rechnete damit, schon Antworten vorzufinden, wenn er in sein Büro kam.
    ***
    Wir setzten Michael, der darauf brannte, sofort loszulegen, beim FBI Field Office ab und fuhren dann weiter, um Mittag zu essen. Wir entschieden uns für ein Deli in der Nähe des Field Office, das zu jeder Tageszeit hervorragende Sandwiches servierte.
    Anschließend informierten wir Mr High über die neusten Entwicklungen und besuchten dann Michael in seinem Büro.
    »Und, wie sieht es aus?«, fragte Phil ungeduldig.
    Michael hob kurz die Hand und tippte noch ein paar Zahlen ein, dann wandte er sich zu uns um.
    »Gar nicht so schlecht«, berichtete er. »Baxter hat tatsächlich etwas in einer Cloud gespeichert, ich bekam die Bestätigung von Google. Allerdings verraten sie mir

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