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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht, um was es sich handelt. Sie sagen, es sei ein technischer Fehler aufgetreten, der sehr aufwendig zu beheben sei, und es würde einige Tage dauern. Und da ich mir dachte, dass ihr nicht so lange warten wollt, habe ich mich schon mal an die Arbeit gemacht.«
    »Super«, bestätigte ich ihn. »Hast du die Daten schon oder brauchst du noch ein bisschen?«
    »Gebt mir noch ein, zwei Stunden, dann habe ich seinen Account geknackt. Ich sage euch dann Bescheid«, antwortete er und wandte sich wieder seinem Computer zu.
    Wir gingen zurück in unser Büro und nutzten die Zeit, um die Alibis von Mrs Baxter und ihrem Sohn genauer zu überprüfen. Mrs Baxters Freundin, Mrs Dickinson, bestätigte, mit ihr bis Viertel vor zwei im Grosvenor Hotel gespeist zu haben, und auch das Personal des Hotelrestaurants, das ich danach anrief, kannte die beiden Damen und bestätigte, dass sie um die Zeit dort gewesen waren.
    Die Fahrt von der Orange Street in New York nach Bayonne, wo sich das Hotel in der Nähe des Golf Clubs befand, dauerte im günstigsten Fall etwa eine halbe Stunde. Somit war es zeitlich unmöglich, dass Mrs Baxter ihren Mann die Treppe hinuntergestoßen hatte.
    Bei ihrem Sohn gestaltete sich die Sache etwas schwieriger. Wir hatten die Zusicherung seiner Mutter und der Haushälterin, dass er um zwei Uhr mittags dort gewesen war, doch wenn sie sich tatsächlich verschworen haben sollten, mussten wir das beweisen.
    Phil rief Thomas Baxter an und fragte ihn, wo er kurz vor oder nach zwei Uhr gewesen war. Über Lautsprecher hörte ich mit.
    »Ich kann mich nicht genau erinnern«, sagte Baxter langsam, als überlege er. »Ich hatte ein paar Erledigungen zu machen, unter anderem die Creme für meine Mutter abzuholen, und weiß nicht genau, wann ich wo war. Allerdings war ich nur kurz bei meiner Mutter und bin danach Tanken gefahren, das weiß ich noch. Die Tankstelle liegt in der Nähe, nur zwei Straßen weiter. Die haben vielleicht noch die Kameraaufzeichnungen, da könnte man die genaue Zeit feststellen.«
    »Wir werden das überprüfen, vielen Dank. Falls Ihnen noch einfällt, was Sie vorher gemacht haben, melden Sie sich bitte bei mir«, antwortete Phil und wollte das Gespräch beenden, als Thomas Baxter ihn unterbrach.
    »Nehmen Sie etwa an, ich hätte meinen Vater umgebracht? Ich dachte, es wäre ein Unfall.«
    »Wir wissen mittlerweile, dass es kein Unfall war, sondern Ihr Vater gestoßen wurde. Daher müssen wir einfach alle Möglichkeiten überprüfen. Wenn jemand ein Alibi hat, können wir ihn ausschließen und brauchen keine weiteren Ermittlungen in diese Richtung anzustrengen«, erklärte Phil.
    »Ja, das verstehe ich, natürlich. Aber wer sollte so etwas machen? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass mein Vater Feinde gehabt haben soll«, murmelte Baxter.
    »Wie gesagt, wenn Ihnen etwas einfällt, melden Sie sich«, wiederholte Phil und verabschiedete sich. Dann sah er mich an.
    »Er klang sehr erleichtert, dass wir ihn als Verdächtigen ausschließen wollten, findest du nicht?«, fragte ich.
    »Kam mir auch so vor«, nickte Phil. »Ich prüfe mal, wann er bei dieser Tankstelle war. Aber selbst wenn er um zwei Uhr nicht in New York war, sollten wir ihn nicht völlig ausschließen. Nicht jeder macht sich gerne selbst die Finger schmutzig.«
    Ich stimmte ihm zu. Während Phil sich mit dem Pächter der Tankstelle in Verbindung setzte und dafür sorgte, dass die Aufnahmen der Überwachungskameras zum FBI Field Office gebracht wurden, schaute ich mir Thomas Baxters Kontobewegungen an.
    Falls in letzter Zeit eine größere Geldsumme abgehoben worden war ohne offensichtlichen Verwendungszweck, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Baxter jemanden dafür bezahlt hatte, seinen Stiefvater umzubringen.
    Baxter lebte in einer Eigentumswohnung, hatte also keine Miete zu zahlen. Die Nebenkosten wurden von seinen Eltern getragen, er hatte also fast seinen gesamten Verdienst zur freien Verfügung. Aus den Abbuchungen von diversen Nobelrestaurants, einem erstklassigen Fitnessclub und so weiter war ersichtlich, dass er nicht schlecht lebte. Allerdings gab es nichts, was aus der Reihe fiel, und ich konnte keine ungewöhnlichen Transaktionen feststellen.
    ***
    »Hey, Leute, ich hab was«, verkündete Michael Nawrath aufgeregt und spazierte in unser Büro.
    »Klasse«, sagte ich und schloss das Dokument, das ich mir gerade erfolglos angesehen hatte. »Was gibt’s?«
    Er setzte sich bedächtig auf den Besucherstuhl vor meinem

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