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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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eben wieder auf die Klingel drücken, als ich schlurfende Schritte hinter der Tür hörte. Sie wurde türkettenweit geöffnet, und eine junge Frau, an deren linkes Bein sich ein kleines Kind klammerte, sah uns fragend an.
    »Mistress Meyer?«, fragte ich sicherheitshalber und sie nickte. »Wir möchten Ihren Mann sprechen.«
    »Da gehen Sie am besten in den Keller, dort müsste er im Moment sein.«
    Das Kind begann an ihrem Bein zu ziehen und wollte sie offensichtlich wieder mit zu seinen Spielsachen nehmen.
    »Nico, ich komme gleich. Geh doch schon mal spielen«, sagte sie zu ihm und wandte sich dann wieder an uns. »Gehen Sie einfach die Kellertreppe hinunter und wenden Sie sich unten nach rechts. Gleich hinter der ersten Tür ist der Heizungskeller, dort finden Sie ihn.«
    Ich bedankte mich, winkte dem kleinen Jungen zum Abschied zu und wir stiegen in den Keller, wo wir endlich den Hausmeister fanden – allerdings keine brauchbaren Informationen.
    »Nein, tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht helfen«, erklärte uns Mr Meyer mit aufrichtigem Bedauern. »Er erwähnte mal, dass er nur ein paar Straßen weiter ziehen wollte, irgendwo in East Flatbush, aber eine Adresse habe ich nicht. Er hatte mir eine Handynummer gegeben, damit ich mich bei Fragen, die das Haus betreffen, an ihn wenden kann, aber als ich es vor etwa einem halben Jahr mal probiert habe, hat sie nicht funktioniert.«
    »Das hilft uns trotzdem schon weiter«, sagte ich und notierte die Handynummer, die Rothschild Meyer gegeben hatte. Wir verabschiedeten uns von dem Mann.
    »Er soll also nach Flatbush gezogen sein. Das ist doch Johnny Cashs Revier. Wie wäre es, ihm mal einen Besuch abzustatten?«, schlug ich vor, mich auf einen unserer Informanten beziehend, der seinen Spitznamen seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit dem Sänger zu verdanken hatte. Seinen richtigen Namen, Fjdor Dreszinski, kannte vermutlich außer seiner Mutter kaum jemand.
    »Das ist eine Idee«, stimmte Phil mir enthusiastisch zu. »Hat er immer noch diesen kleinen Kramladen irgendwo beim Friedhof?«
    »Ja, direkt an der Church Avenue auf Höhe der East 46th Street. Das sollten wir in ungefähr zehn Minuten schaffen«, sagte ich und startete den Wagen.
    ***
    Kurze Zeit später parkte ich den Jaguar vor dem Backsteinhaus, in dessen Erdgeschoss sich der Laden befand. Wir traten ein und warteten, bis die Kundin vor uns sich mit Zigaretten und Schokolade versorgt und den Kiosk verlassen hatte.
    Johnny Cash, der bis dahin mit dem Abzählen des Wechselgeldes beschäftigt gewesen war, sah auf, und sein »Was kann ich für Sie tun?« erstarb ihm auf der Zunge, als er uns erkannte.
    »Hallo, Johnny, lange nicht gesehen«, begrüßte ich ihn freundlich. »Ich hätte gerne eine Cola und eine Information.«
    Ich nahm ein Bündel Geldscheine aus der Tasche und wählte bedächtig einen Zwanzig-Dollar-Schein.
    Johnny Cash schielte auf die Banknoten und holte eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank.
    »Ich bin keine Auskunftei«, sagte er vorsichtig, stellte die Cola auf den Tresen und schielte immer noch auf das Geld.
    Ich legte den Zwanziger neben die Cola-Flasche und sagte: »Das wissen wir doch. Wir sind nur auf der Suche nach einem alten Freund und dachten uns, vielleicht könntest du uns dabei helfen.«
    Er nahm den Schein, ließ ihn in ein Fach unter der Kasse gleiten und erwiderte: »Ich kenne viele Leute, könnte also sein, dass ich euren Freund kenne. Und euch helfe ich natürlich gerne. Aber sicher ist es nicht.«
    »Sagt dir der Name Collin Rothschild etwas?«, fragte ich und nahm einen weiteren Zwanziger in die Hand, ohne ihn aber auf den Tresen zu legen.
    »Mit Namen hab ich es nicht so«, erklärte Johnny Cash. »Habt ihr ein Bild von dem Typ?«
    Phil nahm sein Smartphone heraus und zeigte ihm das Foto von Rothschild.
    Johnny Cash machte kunstvoll eine nachdenkliche Miene und ich legte den Schein auf den Tisch, ließ ihn aber noch nicht los.
    »Kann sein, dass ich den schon mal gesehen habe«, sagte er und streckte die Hand aus. Ich ließ den Schein los und er verschwand im gleichen Fach wie der erste.
    »Er kommt hin und wieder mal vorbei.«
    »Was weißt du von ihm?«, fragte Phil direkt und erntete einen eindeutigen Blick auf seine leeren Hände und ein Stirnrunzeln.
    »Na gut«, seufzte er und zog ebenfalls einen Schein hervor, »ich nehme auch eine Cola.«
    Johnny Cash stellte die zweite Flasche neben meine und nahm Phils Schein entgegen.
    »Sucht ihr jemanden, der sich mit

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