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Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Titel: Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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recherchieren würde.
    »Und was ist mit Will Darlton?«, fragte Detective Cunningham. »Warum hat sie sich so über ihn aufgeregt, nach all den Jahren?«
    »Das werden wir gleich wissen«, meinte Phil, setzte sich auf den Beifahrersitz des Jaguars und aktivierte den Bordcomputer.
    »Ja, so was habe ich mir gedacht«, sagte er ein paar Minuten später. »Will Darlton ist gestorben – vor gut drei Wochen.«
    »Und damit verschwand für Miss Windmil jede Chance, sich an ihm zu rächen oder ihn für seine Tat zur Verantwortung zu ziehen«, überlegte ich laut. »Das könnte der Auslöser gewesen sein, von dem Jane gesprochen hatte, etwas, das die Vergewaltigung wieder reaktiviert und sie zum Handeln gebracht hat.«
    »Und weil Darlton tot war, hat sie sich andere, aber ähnliche Ziele ausgesucht«, folgerte Detective Cunningham.
    »Sehr richtig«, sagte ich. »Wobei das alles nur Theorie ist, wenn sie sich aktuell wirklich in Kuba aufhält. Dann hat sie nämlich ein Alibi.«
    »Irgendwie habe ich ernste Zweifel, dass sie nach Kuba geflogen ist«, meinte Detective Cunningham.
    »Das werden wir gleich wissen«, sagte Phil, als sein Handy klingelte.
    Er nahm den Anruf entgegen.
    »Sie ist tatsächlich nach Kuba geflogen«, meinte Phil, als das Gespräch beendet war.
    »Tja, dann haben wir Pech gehabt«, bemerkte Detective Cunningham.
    Phil lächelte verwegen. »Aber das ist noch nicht die ganze Wahrheit. Sie ist drei Tage später wieder in die Vereinigten Staaten eingereist, von Mexiko aus. Das wäre bei einer oberflächlichen Prüfung vielleicht nicht aufgefallen. Oder zumindest hat sie das vielleicht gehofft. Auf jeden Fall befindet sie sich seit mehr als zwei Wochen wieder auf amerikanischem Boden – wo genau, ist allerdings unklar.«
    »Sie ist nicht dumm«, sagte ich. »Was zu ihrer Vorgehensweise passt. Wir sollten uns einen Durchsuchungsbefehl für ihre Wohnung besorgen und dort DNA-Material sicherstellen, um es mit dem von den Tatorten vergleichen zu lassen.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Phil und kontaktierte Mr High.
    »Dann machen wir uns jetzt auf den Weg zu ihrer Wohnung«, sagte ich.
    Detective Cunningham und ich stiegen in den Jaguar und wir fuhren los. Ich fühlte, dass wir der Aufklärung des Falles immer näher kamen.
    ***
    Offiziell wohnte Miss Windmil in einem exklusiven Apartmenthaus auf der Upper East Side von Manhattan. Es handelte sich um einen zwanzigstöckigen Wolkenkratzer, der – ebenso wie das Haus, in dem sich ihr Firmensitz befand – ziemlich edel ausgestattet war. Das sahen wir spätestens, als wir den Eingangsbereich betraten. Der Boden war mit grauem Granit ausgelegt, an den Wänden hingen schöne Gemälde. Alles sah piekfein aus, sogar der Doorman mit seinem Anzug, der in seiner Kabine hinter Panzerglas saß.
    »Wir wollen zur Wohnung von Miss Windmil«, sagte ich zu ihm.
    »Sorry, Miss Windmil ist im Moment nicht anwesend«, erwiderte er nur und betrachtete die Angelegenheit damit als abgeschlossen.
    Phil zeigte ihm seine Marke. »Wir sind vom FBI und müssen in ihre Wohnung.«
    Der Doorman warf einen Blick auf Phils Dienstmarke. »Okay, Sie sind also vom FBI. Haben Sie eine Durchsuchungsbefehl?«
    »Ist auf dem Weg«, antwortete Phil.
    »Na, dann warten wir, bis er hier ist«, meinte der Doorman desinteressiert und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    Phil schaute ihn ernst an. »Es geht um Menschenleben – wir müssen in die Wohnung.«
    »Für mich geht es um meinen Job«, erwiderte der Doorman. »Wenn ich Sie ohne Genehmigung des Eigentümers oder richterlichen Beschluss reinlasse, bin ich den nämlich los.«
    »Dann gehen wir eben so hoch«, meinte Phil.
    »Daraus wird nichts«, sagte der Doorman. »Die Türen zum Treppenhaus und die des Fahrstuhls können nur von mir freigegeben werden.«
    Phil wurde sauer. »Sie haben Glück, dass Sie hinter Panzerglas sitzen.«
    Er nahm sein Handy und rief an, um zu erfahren, wie es um den Durchsuchungsbefehl bestellt war.
    »Reicht Ihnen vorab auch ein Fax oder eine Mail?«, fragte er den Doorman.
    »Ein Fax – ja, ich denke, das geht«, antwortete der.
    »Na dann«, sagte Phil.
    Es dauerte nicht lange, da hatte der Doorman das, was er brauchte, und ließ uns ins Treppenhaus.
    »Dritter Stock rechts«, sagte er uns noch, als wir schon auf dem Weg waren.
    Darauf, den Hausmeister zu rufen, verzichteten wir. Phil war wahrscheinlich in der Lage, die Tür zu öffnen. Dass das den Tatsachen entsprach, konnte er oben unter Beweis stellen.

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