Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege
alles getan, um auch dieser Sache auf den Grund zu gehen. Er musste sich weiterhin gedulden und konnte nur den schlafenden Botschafter bewachen.
***
Nachdem Agent Anders und ich seinen verletzten Partner ins Krankenhaus von Tocumen geschafft hatten, wobei wir den ohnmächtigen Agent im nur leicht beschädigten SUV transportieren mussten, fuhren wir zurück nach Panamá.
»Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeibehörden kann man bestenfalls als mäßig bezeichnen«, sagte Paul Anders.
Ich hatte ihm vorgeschlagen, sich gemeinsam mit den Cops in den Slums umzusehen. Doch der erfahrene Agent der DEA verwarf den Vorschlag und verwies auf die zu erwartende Zeitverschwendung.
»Wir sollten besser ins Büro der DEA fahren und dort in Verbindung mit der NSA treten. Möglicherweise hat einer ihrer Überwachungsvögel den Überfall aufgezeichnet und wir erhalten dadurch Hinweise auf die Entführung«, erklärte er.
Ich beugte mich seiner Erfahrung und bat bei der Ankunft im Büro der DEA um eine Telefonverbindung nach New York. Zu meiner Überraschung hatte Phil unserem Chef bereits einen umfassenden Bericht erteilt und eine weitere Ermittlung angestoßen.
»Der Tote war ein amerikanischer Angestellter?«, fragte ich verblüfft.
Mr High wollte dafür sorgen, dass alle bekannten Fakten hierzu ebenfalls an die DEA gingen. Damit konnten Agent Anders und ich dieser Spur in Yaviza weiter nachgehen. Nach dem kurzen Gespräch kehrte ich in das Großraumbüro zurück und berichtete den Kollegen von der Identifizierung des Toten aus Yaviza.
»Die Daten stehen schon bereit. Dein Partner hat ein gutes Gedächtnis, Jerry. Das ist der Killer aus Yaviza«, erwiderte Anders.
Ich warf einen Blick auf den Monitor seines Computers und konnte ihm nur zustimmen. Phil hatte absolut recht, und damit ergab sich eine neue Situation für unsere Ermittlungen in Panamá.
»Was für eine Rolle übernimmt das Unternehmen von Katlec für das Kartell? Transportieren die Männer die Drogen und kümmern sich um die Drecksarbeit?«, fragte ich.
Mittlerweile hatten sich auch die Agents Buddle von der NSA sowie Chris Meola von der DEA zu uns gesellt. Sie weihten mich in die gefährlichen Geschäfte des Kartells in dem mittelamerikanischen Staat ein. Der Umfang der kriminellen Aktivitäten war erschreckend und erklärte die enge Zusammenarbeit der Behörden. Während sich das FBI bevorzugt um Ermittlungen innerhalb des eigenen Territoriums kümmerte, organisierten die DEA sowie die NSA die Einsätze außerhalb der USA.
»Viele dieser Länder haben leider extrem korrupte Strukturen, sodass wir uns selten auf eine Kooperation einlassen. Wir müssen unabhängig und meistens ohne Wissen der Regierungen operieren«, erklärte Meola.
Ich empfand unsere Ermittlungen in New York oder in anderen Orten der USA schon oft als sehr kompliziert, besonders wenn es sich um Verbrechen krimineller Organisationen drehte, aber die Arbeit der Kollegen der DEA im Ausland war ungleich schwieriger.
»Gibt es Aufzeichnungen über die Entführung?«, fragte Agent Anders.
Während uns die NSA hierbei leider nicht weiterhelfen konnte, gab es aber einen anderen Hoffnungsschimmer.
»Unsere Aufklärungsdrohnen kreisen über die Gebiete, in denen wir die Lager der Drogenschmuggler vermuten. Sollten die Gangster dazugehören und die Geisel in eines der Verstecke bringen, wird es nicht unbemerkt bleiben«, sagte Agent Buddle.
Das war immerhin ein Lichtblick.
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Nachdem June Clark und Blair Duvall in New York von ihrem Vorgesetzten den Auftrag erklärt bekommen hatten, folgte zunächst ein Tag intensiver Büroarbeit. Am Tag darauf flogen sie mit einer Linienmaschine von La Guardia nach Miami. Am Miami International Airport mieteten sie sich einen SUV der Marke Lexus und bezogen ein Hotel in Downtown.
»Wie willst du vorgehen?«, fragte Blair beim Frühstück.
»Es ist schon auffällig, wie oft Oldman zu einem Spaziergang hinunter zur Küste aufbricht. Mit dem Auto wäre er schneller und könnte die Zeit auf der Promenade viel besser ausnutzen«, sagte June.
Blair verstand sofort, in welche Richtung sich die Gedanken seiner Partnerin bewegten.
»Du siehst in ihm einen Verbindungsmann, der den Kontakt zu den Killerkommandos in Mittelamerika aufrechterhält?«, hakte er nach.
Genau das tat June und schlug daher eine Observation von Stan Oldman vor. Die beiden Agents bezogen in der Nähe des Firmensitzes ihre Positionen, um Oldman abzupassen. Der warme Wind blähte den
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