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Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Titel: Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnüffeln?«, fragte der blonde Mann.
    Die Kopfhaut schimmerte unter den kurzen Haarstoppeln hervor und zeigte eine tiefe Bräune. Sein Partner war ein Latino, der eine längere Narbe am Hals hatte.
    Sie ließ Blair vermuten, dass der Mann vor einiger Zeit eine unschöne Begegnung mit Stacheldraht gehabt hatte. Beide Männer waren Profis und würden sich nur mit einer sehr guten Geschichte abspeisen lassen. Blair musste sich mächtig anstrengen, damit sie nicht doch noch seine Sakkotaschen durchsuchten.
    »Oldman betrügt seine Ehefrau, und da es nicht das erste Mal ist, wollte sie dieses Mal handfeste Beweise haben. Ich arbeite für den Rechtsanwalt, der Oldmans Frau bei der Scheidung vertreten soll«, antwortete er.
    Stan Oldman war tatsächlich ein notorischer Fremdgänger und daher war seine Story mit dem Scheidungsanwalt durchaus glaubhaft.
    »In welcher Tasche steckt deine Lizenz, Schnüffler?«, fragte der Latino.
    Blair lief gerade die Zeit weg und er fragte sich, was seine Partnerin eigentlich so lange trieb. War June von einem zweiten Team abgefangen worden und er wartete daher vergebens auf ihre Hilfe?
    ***
    June hatte sich einen Augenblick durch ein etwa fünfjähriges Mädchen ablenken lassen. Es hatte sein Eis nicht richtig festhalten können, und nur der schnelle Reflex von June verhinderte, dass sich das Leuchten in den Augen des Kindes in einem Meer von Tränen auflösen konnte.
    »Danke. Cindy wäre todunglücklich gewesen, wenn das Eis heruntergefallen wäre«, dankte die Mutter.
    June winkte ab und erwiderte das strahlende Lächeln der Tochter. Doch dann erfasste ihr Verstand, was für Worte ihr Partner soeben über Funk an sie schickte. Ohne auf die verblüfften Gesichter der Menschen am Eiswagen zu achten, rannte June los. Sie suchte mit fieberhaften Blicken nach ihrem Partner, doch er war einfach verschwunden. June reduzierte ihr Tempo und rekapitulierte die zeitlichen Abläufe.
    »Ihr könnt nicht so weit weg sein. Verdammt, Blair. Gib mir einen Hinweis«, sagte sie.
    Aus dem Headset hörte sie, wie ihr Partner sich in die Rolle eines Privatdetektivs flüchtete. June war sich bewusst, welches Spiel Blair da versuchte. Er wollte unbedingt vermeiden, dass die Handlanger von Oldman ihn als Agent des FBI enttarnten. Auf die Frage nach seiner Lizenz reagierte Blair mit einer merkwürdigen Antwort, die den Männern in seiner Nähe vermutlich wenig sagte.
    »Gut gemacht, Großer«, stieß June hervor.
    Sie wirbelte herum und rannte zurück zu der Abzweigung, von der ein schmaler Pfad zu einer Gruppe von Büschen führte. Dort musste Blair sich mit den Männern aufhalten, jedenfalls deutete June seinen Hinweis so. Sie umging den direkten Pfad und zwängte sich dann durch einige Sträucher.
    »Du willst uns also auf den Arm nehmen, Blacky? Na warte«, fauchte eine Männerstimme.
    June spähte durch die Zweige und erkannte einen semmelblonden Mann, der nur einen halben Kopf kleiner als ihr Partner war. Die wütende Reaktion kam allerdings von einem drahtigen Latino, der sich soeben anschickte, Blair mit einem Schlagring zu bearbeiten.
    »Polizei! Hilfe Überfall! Hierher!«
    June wählte den einzigen Ausweg, der den schnellsten Erfolg bringen konnte. Ihre gellenden Schreie ließen den Latino innehalten und sich überrascht umdrehen. Der blonde Kumpan schaute ebenfalls überrascht zu June hinüber, die weiter mit lauter Stimme um Hilfe rief. Im nächsten Moment vernahm sie das Aufheulen einer Sirene, und als sie zu der weiten Fläche im Park hinüberschaute, entdeckte June das Motorrad mit einem Cop im Sattel.
    »Verflucht! Weg von hier«, rief der blonde Mann.
    Er machte seinem Komplizen ein Zeichen, der sich dem flüchtenden Blonden anschloss. Sie rannten in langen Sätzen los, während June sich beim Cop bemerkbar machte.
    »Da drüben laufen sie«, rief sie.
    Das Motorrad vollführte einen Schwenk, weil der Cop unmittelbar auf die Gesten von June reagierte. Er nahm sofort die Verfolgung auf, wodurch die Agents einen kurzen Moment der Ablenkung hatten. Alle Blicke der Passanten folgten dem Motorrad, sodass June und Blair sich eilig in die andere Richtung entfernen konnten.
    »Danke, June. Das war Rettung in allerhöchster Not«, sagte Blair.
    Sie erreichten ohne Zwischenfälle ihr Hotel und gingen in Junes Zimmer. Dort fielen sie in die Stühle auf dem Balkon und gönnten sich eine eiskalte Coke.
    »Wie konnten die Kerle dich entdecken?«, fragte June.
    Darüber hatte Blair sich auf dem ganzen

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