Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege
auch auf die Operation in Florida aus. Mein Partner würde mich wahrscheinlich verfluchen, wenn er nach kaum einer Stunde Schlaf wieder ins Büro gerufen wurde.
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June und Blair blieb nur ein kurzer Blick auf den prächtigen Sonnenaufgang, bevor sie in den Hubschrauber steigen mussten. An Bord erwartete sie bereits Agent Parks, der seine Kollegen auf dem Flug in die Details einweihen wollte.
»Der Gouverneur wird in einer Stunde eine Rede vor einigen Studenten der Florida State University halten. Wir treffen den Vertreter des Generalbundesanwalts in Tallahassee, der die Festnahme von Gouverneur Ralston vornehmen wird«, erklärte Parks.
Der Flug dauerte lange genug, um einige Fragen zu klären, die sich für June und Blair stellten. Als sie hinter Agent Parks über den Gang der Universität in Tallahassee liefen, gab es keine Unklarheiten mehr. In wenigen Augenblicken würden sie einen amtierenden Gouverneur verhaften, der sich wegen diverser Straftaten verantworten musste.
Der Amtsmissbrauch war nur ein geringeres Verbrechen, während der organisierte Drogenhandel über Staatsgrenzen hinweg sowie die Vergabe von Mordaufträgen erheblich schwerer wogen. Damit es zu keinen peinlichen Pannen kommen konnte, verlief die gesamte Festnahme unter strengsten Auflagen.
Sobald der Vertreter des Generalbundesanwalts die offizielle Anschuldigung ausgesprochen hatte, würden die drei Agents mit Gouverneur Ralston zum Flughafen fliegen und dort in eine Sondermaschine des Justizministeriums umsteigen.
»Unsere Operation wird von einer Abteilung US-Marshalls aus Washington flankiert. Sie werden dafür sorgen, dass wir ungehindert mit dem Gouverneur verschwinden können«, hatte Agent Parks gesagt.
Daran musste June gerade denken, als sie auf die Tür des Auditoriums zueilten, hinter der die Veranstaltung mit Gouverneur Ralston stattfand. Ihnen traten sofort vier Leibwächter des Gouverneurs sowie ein halbes Dutzend Cops in den Weg. Doch da öffnete sich die Tür zum Auditorium und ein sichtlich verärgerter Gouverneur trat in Begleitung des Vertreters des Generalbundesanwalts hinaus auf den Gang.
»Was für eine Bedrohung liegt eigentlich vor?«, fragte Ralston.
Seine Leibwächter schauten sich alarmiert um und nahmen endlich zur Kenntnis, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Kollegen des FBI handelte. Bevor der Vertreter des Generalbundesanwalts antworten konnte, traten zehn US-Marshalls auf den Plan.
Sie postierten sich so, dass Gouverneur Ralston, der Vertreter des Generalbundesanwalts sowie die drei Agents des FBI von ihnen umstellt wurden. Als sie sich mit dem Gesicht nach außen aufstellten, krausten die Leibwächter und Cops verwundert die Stirn. Sie ahnten auf einmal, dass sie soeben Zeugen von etwas Ungewöhnlichem wurden.
»Gouverneur Ralston? Sie werden uns nach Washington begleiten, da schwere Vorwürfe gegen Sie erhoben werden«, sagte der Vertreter des Generalbundesanwalts.
Auch dem erfahrenen Politiker aus Florida wurde in diesem Augenblick bewusst, dass dieser Tag anders als geplant verlaufen würde. Mit stummer Wut vernahm Ralston, wie seine Festnahme unter Aufzählung der Vorwürfe ausgesprochen wurde. In den Gesichtern der Leibwächter und Cops breitete sich ungläubiges Staunen aus.
»So ein Unfug! Das ist eine Intrige, um mein Amt zu beschädigen. Machen Sie sofort den Weg frei oder ich muss die Beamten auffordern, zum Schutz ihres Gouverneurs gegen Sie und Ihre Schergen vorzugehen«, rief Ralston schließlich.
Einen Augenblick lang hatte June geglaubt, dass der korrupte Gouverneur die Festnahme stumm über sich ergehen lassen würde. Doch diese Hoffnung verlor sich umgehend bei seiner Drohung. Wenn die Abteilung der Marshalls nicht gewesen wäre, hätte es zu einer brisanten Situation kommen können.
»Dies ist eine unmittelbare Anordnung des Justizministeriums der USA! Mister Ralston verfügt ab sofort über keine Amtsgewalt mehr«, warnte Agent Parks.
Obwohl man den Leibwächtern und Cops die Verunsicherung ansehen konnte, akzeptierten sie die offizielle Richtlinie.
»Das wird Ihnen allen noch sehr leidtun«, drohte Ralston.
Jetzt benahm er sich wie ein gewöhnlicher Verbrecher, so wie June und Blair es kannten. Während Agent Parks dem Gouverneur die Handschellen anlegte, übernahmen die beiden New Yorker Agents die Führung der kleinen Prozession.
Als sie durch eine Hintertür auf den Parkplatz für die Dozenten traten, prüften sie aufmerksam die Umgebung. Doch der schwarze Bell
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